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Seite 4 Kitzbilheler Anzeiger Samstag, 27. Mal 1978 Gleichzeitig wünsche ich dem Ski Club auch für die kommenden Jahre und Jahrzehnte eine erfolgreiche Be- tätigung. Mit dem Ausdruck der vorzüglichen Hochachtung Eduard Walinöfer Leopold Pisch!, Hotel Sonnenberg, Zürich. Werte Festversammlung, liebe Skikameraden! Wir bedanken uns herzlich für die persönliche Einladung zur Feier des 75jährigen Gründungs- jubiläums. Die Grabungen in der Pfarrkirche in Brixen im Thale haben ergeben, daß die jetzige Kirche nicht, wie bis- her angenommen, die vierte, sondern schon die s e c h s t e ist. Die wissen- schaftliche Auswertung der Gra- bungsfunde und damit die Festlegung der Erbauungszeiten der einzelnen Kirchen steht noch aus. Die im Jahre 788 erstmalig genann- te Kirche „ad Prixina" dürfte bei der Festlegung von 738 als Grenze zwi- schen den Bistümern Salzburg und Freising schon bestanden haben und zwar als Eigenkirche des Bischofs von Salzburg. Von dieser ersten Kirche, die wahr- scheinlich von der edelfreien Familie der Ratonen, als Besitzer des Maier- hof es Brixen (heute Hof er Dörfl), mit einem Widumgut ausgestattet wurde, dürfte auch der Altar, der bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) in der Mitte der vorletzten gotischen Kirche stand und dessen Unterbau bei den Grabungen freige- legt wurde, stammen. Die Grabungen haben ergeben, daß eine der früheren Kirchen durch Brand zerstört wurde. Man nimmt an, daß die beiden ersten, 788 und 927 ge- nannten Kirchen aus Holz und erst die dritte und vierte Kirche der roma- nischen Bauperiode aus Stein gebaut war. Die jetzige Kirche wurde am 11. September 1797 zu Ehren der Him- melfahrt Maria und des heiligen Mar- tin geweiht. Ursprünglicher Schutz- patron der Kirche war aber der hl. Mar- tin. Mit der Zeit wurde „Unsere Liebe Frau Mit- und dann Hauptpatron der Kirche. Kirchengeschichtlich interessant ist, daß Erzbischof Adalbert am 1. April 927 seine Eigenkirche „ad Prihsinam" seiner früheren Gemah- lin, der edlen Frau Richni, überließ. Und zwar sollte die Kirche mit allem Zubehör (Widumgut und Pf arr- zehent) nach Richnis Tod zunächst an eine ihrer Töchter übergeben und erst dann wieder an Salzburg zurück- fallen. Es wäre heimatgeschichtlich wün- Da wir, wie jedes Jahr um diese Zeit, einige Tage bei unseren Kindern in Zürich und Genf verbringen, Ist es uns leider nicht möglich an diesem Fest teilzunehmen. Auf diesem Wege möchten wir aber der ganzen Skiläuferfamilie einen recht schönen Abend wünschen und gratulieren dem Kitzbüheler Ski Club zu seinem Jubiläum und wünschen weitere erfolgreiche Jahre. Helma und Leopold Pischl (Weitere Berichte folgen!) schenswert, wenn ähnliche Grabun- gen auch im ehemaligen Maierhof des edelfreien Radolt, der im Jahre 902 sein Eigen im Prihsental dem Bischof von Regensburg übergab, durchge- führt werden. ihnllche Grabungen wie in Brixen wurden 1975 In der Frauenkirche in Bischofshofen durchgeführt. Die wis- senschaftliche Auswertung dieser Grabungen erfolgte in den soeben er- schienenen „Mitteilungen der Gesell- schaft für Salzburger Landeskunde", 117, Vereinsjahr 1977 (im Selbstverlag der Gesellschaft, 5020 Salzburg, Michael-Pacher-Straße 40). Anton Flecksberger Die alte Wacht am Jochberg Der im Jahre 1416 genannte Turm „gen den Pinzgau" stand nicht auf der Paßhöhe, sondern bei der alten Wacht am Fuße des Passes. - Die Wacht und Wehr am alten Land- march (bis 1533) zwischen den Ge- richten Kitzbühel und Mittersill ob- lag herenthalben des Jochbergwaldes der Jochberger Hauptmannschaft mit den Wercharten Oberhausen, Am- öden, Haseiwant, Aurach, Hennthal und Hachstein. Der Jochberger Hauptmann (oder Viertelhaupt- mann) war einer der sechs Haupt.- oder Viertelleute des Gerichtes, die in Zeiten der Landesgefahr mit ihren Leuten an der Gerichtsgrenze „wachten und wehren" mußten und zwar „werchart-" oder „robot-" weise. Jedes Werchart oder Rotte hatte ih- ren Wercharter oder Rottmann. Ein Propst in Jochberg Auf dem Sechsenteil des Gutes Grub am Jochberg saß 1416 der her- zogliche Propst oder Amtmann Ar- nold von G r u b, der die im Arnolds- amt vereinten Güter des Herzogs, die vorher teils zum Auracher, teils zum Spertner Amte gehört hatten, zu v€r- walten hatte. Für das Einheben der Stifts- und der Mahlpfennige erhielt der Propst 2 Mark, 3 Pfund, 5 Kreu- zer, 2 Pfennige und 3 Metzen Hafer. Der vom Propst oder Amtmann Ar- nold selbst bewirtschaftete Sechsten- teil des Gutes Grub am Jochberg ist der heutige Prosthof in Jochberg. Der Hof Grub hatte Im Jahre 1416 sechs Besitzer und sechs Häuser, 9 Joch Acker, 50 Tagwerk Wiesmahd, 6 Krautgärten und fütterte über den Winter 40 Rinder und 30 Schafe. Die Abgaben betrugen 1 Bottich Wein an die Grundherrschaft, je 16 Pfund und 6 Kreuzer Herbst- und Maisteuer, je 2 Kreuzer Stifts- und Mahlpfennige, je 2 Metzen Gerichts- und Richter- hafer und 300 Käse. Als ehemaliger Schwaighof der Grafen von Falken- stein (bei Audorf am Inn in Bayern) gehörte Grub zum Spertner Anteil des Arnoldsamtes. Einst ein Schwaighof - heute ein Dorf Das heutige Kirchdorf Jochberg ist allmählich auf dem Grund und Boden des Schwalghofes Jochberg der Grafen von Falkenstein entstanden. Als Doppelschwaige mit einer Gülte von 600 Käsen im Jahre 1270 Im Be- sitze des bayrischen Herzogs be- saßen 1416 die beiden Güter je 6 Joch Acker und 30 Joch Wiesmahd und auf der Patenachen je 24 Rinder- und 40 Schafgräser und ebensoviel Rinder und Schafe konnten auf den beiden Gütern überwintert werden. Als Ab- gaben hatte jedes Gut zu leisten: 3 Emper Wein und 300 Käse an die Grundherrschaft - je 12 Pfund we- niger 4 Kreuzer Herbst- und Mai- steuer - 12 Kreuzer Mahlpfennige - 2 Kreuzer Stiftspfennige und je 2 Metzen Gerichts- und Richterhafer. 1416 werden 7 Besitzer und 7 Häu- ser und 1464 6 Besitzer und 6 Häuser auf beiden Gütern genannt. 1416 werden auf dem einen Gut Linher und Pochel und auf dem an- deren Gut Thoman, Leutel, Kunz Gansler, Thoman Lindel und Rein- prech (die Jochberger) genannt. 1464 aber Kerscher, Hennthaler, Jochber- ger, Ratzinger und zwei Pachler. Der ein Hof war also gehälftet, der andere Hof geviertelt. (Schwaighof Ist ein Hof mit 6 „ei- sernen" (unverkäuflichen) Kühen, die der Grundherr stellte). Anton Flecksberger Priesterjubilar Monignore Professor Joef H e 1 n z, 1070 Wien, Zieg1eirgasse 78/8, vollendet am 24. Mai 1978 isein 70. Lebensjahr. Wir gratulieren. Msgr. Heinz wunde am 24. Mai 1908 in Wien geboren, feierte am 20. April 1935 in Salzbug dtie P eseiweihe und Wink- te als Kooperator in Schweich, W a ii a- r li n g, Mlayaiholen, Rattenbeaig, S t. J o - h an n ti. T., Bad Hofgastein, Salzburg- Nonntal, als Spitai.sk:aplan in Wien und seit 1947 als Kirchenrektor an der Malte- erkirche in Wien. Grabungen in der Pfarrkirche in Brixen
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