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Die KSC-Jugend flankiert den Eingang zum Festsaal der Handelskammer. Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Juni 1978 Festakt „75 Jahre Kitzbüheler Skiklub" Würdigung der sportlichen, organisatorischen und wirtschaftlichen Im- pulse des KSC - Ehrungen - Von Hans Wirtenberger Der Kitzbüheler Skiklub feierte den fünfundsiebzigjährigen Bestand des Vereins (ursprünglich Wintersport- verein Kitzbühel) mit halbjähriger Verspätung, denn das Gründungs- datum des ältesten Kitzbüheler Ski- vereins ist der 15. Dezember 1902. Zu- erst war die Feier für den Spätherbst 1977 angesetzt, mußte aber aus orga- nisatorischen Gründen zweimal ver- schoben werden. Dies tat dem Fest keinen Abbruch. Es begann mit einem Platzkonzert der Stadtmusik Kitzbü- hel vor dem Saal der Handelskammer. Für die vielen Gäste von auswärts war dies eine stimmungsvolle und würdi- ge Form der Begrüßung. Der Eingang war von Mädchen und Buben des KSC flankiert. Vor dem Gebäude zeigten symbolische „Olympische Flammen" an, daß einer der erfolgreichsten Ski- vereine der Welt sein Jubiläum feiert. Die Eröffnung des Festaktes im Saal der Handelskammer erfolgte durch das Bläserquartett der Stadt- musik, das eine Fanfare spielte. Dann trat Präsident Willi E d e r ans Red- nerpult. Er begrüßte aus der großen Zahl von Gästen Landesrat Kom.-Rat H u b e r als Vertreter des Landes- hauptmanns Walinöf er, Bezirkshaupt- mann ezirkshaupL mann Dr. H ö f 1 e, die tYSV-Präslden- ten Koller, Hofrat Dr. Kerstnlg und Dr. Hans Straub, den Ehrenpräsi- denten Hofrat De r k o g n e r, den TSV-Präsidenten Dir. S t e 1 n e r, den Landtagsabgeordneten Paul L a n d - m a n n, Bürgermeister LA B r e t t - a u e r mit Vizebürgermeister B e r - g e r und Mitgliedern des Stadt- und Gemeinderats, FVV-Obmann H a g - s t e 1 n e r mit Vorstands_ und Aus- schußmitgliedern. Ein besonderer Gruß wurde den frü- heren aktiven Sportlern entboten, von denen leider Anderl M o 1 t e r e r nicht anwesend sein konnte. Von den frü- heren Präsidenten waren Baron Carl Menshengen (Obmann 1948- 1951, führend tätig beim Zusammen- schluß der Skivereine im Jahre 1931) und Kurt B e r a n e k (Präsident von 1955 bis 1967) anwesend. Herzlich gegrüßt wurden die Ver- treter des Bundesheeres unter Oberst- leutnant H o f r e 1 t e r, der Exekutive, der Tiroler Handelskammer, der Bergbahn AG Kitzbühel, der Post- und Telegraphendirektion, die Arzte, die Schuldirektoren und die Vertreter der Kitzbüheler Vereine. Weiters galt der Gruß den Vertretern der Medien und den Kampfrichtern. Präsident Eder skizzierte in seiner Ansprache (wir berichteten ausführ- lich darüber) die Geschichte des KSC und dankte den Funktionären, den Förderern, den Sportlern und den Mitgliedern für die Leistungen und die Treue. Das Gedenken beim Festakt galt im besonderen jenen Männern, die vor 75 Jahren den Wintersportverein ge- gründet haben, allen voran der erste Obmann Franz R e 1 s c h, der verstor- benen Obmänner Kom.-Rat Josef Herold, Ernst Reisch und Dr. Julius M o ro, aber auch der vielen be- reits verstorbenen aktiven Sportler, von denen stellvertretend Alois Abendstein, Franz Palaoro und Herbert Huber genannt seien. Der KSC wird ihnen ein dauerndes Andenken bewahren. Aus Anlaß der Jubiläumsfeier war die vom KSC ge- stiftete Gedenktafel für den Grün- dungsobmann Franz Reisch am Rat- haus mit Blumen geschmückt. Präsident Eder verlas die Grußworte von Landeshauptmann Walinöf er und von Ehrenmitglied Hauptmann a. D. Leopold Pischl. Pischl ist ein Stück KSC-Geschichte geworden, er hat durch 50 Jahre dem Verein gedient, war zwei Jahre lang Obmann und durch weitere 25 Jahre hauptamt- licher Sekretär. Seine Abwesenheit beim Festakt und die Abwesenheit sei- ner Gattin Helma, die sich ebenfalls um den Verein große Verdienste er- worben hat, wurde von vielen Besu- chern besonders bedauert. Dies umso mehr, als der Sohn Werner Pischl im Rahmen des Festaktes gleich zweimal geehrt werden konnte. Das Ehepaar Pischl sen. weilte bei einem Besuch in der Schweiz. Als erster Redner würdigte Bürgermeister LA Br e t t - au er den Verein. Er bezeichnete es als ehrenvolle Aufgabe, namens der Bürger dem jubilierenden Verein die Glückwünsche zu überbringen. Der KSC ist der größte Verein der Stadt, dies nicht nur nach der Mitglieder- zahl, sondern auch nach seiner Be- deutung. Für die Gemeindeführung ist er problemlos. Kitzbühel ist stolz darauf, daß der KSC der größte und einer der immer noch bedeutendsten Wintersportvereine Osterreichs Ist. Der intensiven Jugendförderung ist es zu danken, daß es ein Kitzbüheler Ski- wunderteam gegeben hat, das jahre- lang in der Lage war, allein eine Na- tionalmannschaft zu stellen und Im alpinen Skisport alle Nationalmann- schaften der Welt zu schlagen. Durch die aus dem KSC hervorgegangenen Weltklasseläufer und das vom Klub bravourös organisierte Hahnenkamm- rennen ist der Name Kitzbühels in aller Welt bekannt geworden. Bgm. Brettauer dankte in diesem Zusam- menhang dem ORF für die tadellosen und umfassenden Berichterstattun- gen seit nunmehr 20 Jahren. Der Kitz- büheler Skiklub hat auch große Ver- dienste am wirtschaftlichen Auf- schwung unserer Stadt. Bgm. Brett- auer verwies darauf, daß bei der Grün- dung des Skipools, der ein Beispiel auch für andere Nationen wurde, der KSC Pate gestanden hat. Die ent- scheidenden Gespräche vor Gründung des Skiweltcups fanden in Kitzbühel statt, die „Geburtsstätte" war die Seidlalm. Auch die Gründung des Austria Skiteams erfolgte in Kitzbü- hel. Damit ist bewiesen, daß der KSC Initiativen von weltweiter sportlicher und wirtschaftlicher Bedeutung ge- setzt hat. Im Namen der Stadt dank- te Bgm. Brettauer allen Funktionären und Klubmitgliedern, die jahrzehnte-
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