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Von links: Jakob Hagsteiner, Gosner, Josef Foidl, Rupert Gandler, Jakob Hagsteiner, Schmalegg, Obmann Ferdinand HBchl, Ehrenobmann ranz Pletzer, Josef Hochwimmer, Georg Vötter, Eürgermeister Rupert Bach 1er, Rudolf Oberrnoser. Bild: Werner Nesizius Kcimeradschcaftsbund Aurach ehrt Franz Pletzer Samstag, 3. JunI 1978 Kitzbüheler Anze:ger Seite 9 Kürzlich traf sich der Ausschuß des Kameradshaftsbundes Aurach zu ei- nem außergewöhnlichen kleinen Fest. Bei der letzten Hauptversammlung wurde Obmann Franz P 1 e t z e r, Brander, zum Ehrenobmann des Ka- meradE.chaft.sbundes ernannt. Nun er- hielt Pletzer die von Dipl.-Restaurator Hermann M a y r kunstvoll gestaltete Urkunde In festlicher Form über- reicht. Zur Feierstunde beim „Hallerwirt" konnte Obmann VizebUrgermelster Fer'tnand H e c h 1 den erfreulich rü- stigen Ehrenobmann begrüßen, dem man seine bald 8E Jahre nicht an- sieht, weiters Bürgermeister Rupert B a c h 1 e r und als Vertreter der Mu- sikkapelle Obmann Josef 0 b e r - m c s e r und Kapellmeister Klaus N e u m a y r. Der Ausschuß des Ka- meradschaftbundes war voJzähllg angetreten. In einer AussDrache schil- derte Obmann Hechl den Weriegang des Kamerad schaftsbunds in Aurach, der untrennbar mit dem Namen von Franz Plezer verbunden Ist. Pletzer diente von 1911) bis 1913 bei den Tiro- ler Kaiserjägern und wurde Im Som- mer 1914 erneut einberufen, als der Krieg austracli. Heimgekehrt von dem fürchterlichen Krieg, sammelte Plet- zer die Heimkehrer und gründete eine eigene Kameradschaft. Sie bewähr- e sich bei der Vorbereitung und Auf- stellung des Kriegerdenkmals. 1930 erlebte der Verein mit der Fahnen- weihe einen Höhepunkt. Im Zweiten Weltkrieg waren Pletzers Söhne mit dab, der Sohn Franz kam nicht mehr. In seiner vorausschauenden Art lud Petzer die Soldaten des Zwei- ten Weltkrieges ein, auch der Kame- radschaft beizutreten. Bald wußten sich diese Heimkehrer nun in diesem Verein geborgen. Franz Pletzer war der von allen jederzeit akzeptierte Kommandant. der die Mannschaft zu führen wußte. Mehrmals versuchte er sein Amt abzugeben, doch erst im ver- gangenen Jahr stimmte der Ausschuß, den er selbst 2usammengesucht hatte, dem Verlangen zu. Allerdings ist Plet- zer, nimmt man ales zusammen, ins- gesamt 58 Jahre der Kommandant der Auracher Heimkehrer. Dies is: gewiß ein ungewöhnlicher Rekord. Die Kameradschaft überreichte nach der Ansprache von Obmann Hechl die Urkunde anläßlich der Er- nennung zum Ehrenobmann und ein Ehrengeschenk. Im Namen des Aus- schusses sprach Georg V ö t t e r herz- liche Worte des Dankes. Den Dankesworten und Glückwün- schen schloß sich in einer kurzen An- sprache Bürgermeister Rupert Bach- 1er an. Der rüstige Ehrenobmann meinte in seiner Dankansprache, daß er auf eine derartige Ehrung nicht gefaßt gewesen sei, und sich daher besonders freue. Er habe als Obmann seine Pflicht zu tun versucht und es ehre ihn, wenn die Kameraden dies so an- erkennen. Pletzer erinnerte an die Gründungszeit nach dem Ersten Welt- kriege. -Knapp nach der Gründung der Kameradschaft war das Kriegerdenk- mal zu errichten. Die Kameradschaft wuchs rasch, aber bald war zu ent- scheiden, ob sie in einen Wehrverband eingegliedert werden soll. Pletzer sah sich durch die Entwicklung gerecht- fertigt, daß er den Vorschlag von Georg Graf Thun ablehnte, geschlos- sen in einen Verband einzutreten. 1929 wurde beschlossen, eine Fahne zu erwerben. Die Fahnenweihe auf dem Kirchfeld im Juli 1930 war ein großes Fest. Als Fahnenpatinnen fun- gierten Kathi Vötter, Obernberg, und Maria Erber, Niedernberg. Bald kam der Zweite Weltkrieg und erneut ka- men Heimkehrer, die das Schicksal der Kameraden aus dem Ersten Krieg noch schlimmer erlebt hatten und kaum Verständnis fanden. Man habe sie ohne Zögern eingeladen, in die Kameradschaft zu kommen. Auf diese Weise ist man in Aurach gut gefahren. Pletzer verwies darauf, daß von den Altsoldaten des Ersten Weltkrieges nur noch Rupert Auf schnajter, Exenberg, und er selbst in der Lage sind, an Ausrückungen teilzunehmen. Pletzer bat die Ausschußmitglieder, die schöne Fahne und die Schärpen zu erhalten und das Bahrtuch der Kame- radschaft bei Begräbnissen zu ver- wenden. Schließlich wiederholte er den Wunsch, daß die Präsenzdiener in die Kameradschaft kommen sollen. Ehrenobmann Pletzer dankte sei- nem seit vielen Jahren tätigen Aus- schuß, insbesondere seinem durch über 30 Jahre tätigen Obmannstell- Vertreter und Nachfolger Ferdinand H e c h 1 und dem umsichtigen Schriftführer und Kassier Georg V ö t t e r. Abschließend wünschte er der Kameradschaft weiteren Zusam- menhalt und das Mittun der jünge- ren Generation. Er könne die Kame- radschaft mit dem beachtlichen Stand von 65 Mitgliedern übergeben. Große Freude bereitete Pletzer der Hinweis, daß er vom Landesverband kürzlich für 25 Jahre Obmanntätig- keit geehrt wurde, sich' aber darauf zu verweisen erlaubte, daß er, wenn man seine gesamte Tätigkeit zusam- menrechnet, doch schon 58 Jahre In diesem Amt gewesen sei. Eine völlig überraschende Ehrung bereiteten die Ausschußmitglieder Ja- kob H a g s t e i n e r, Gossner Jakob, und Rudolf 0 b e r m o s e r, Trategg- Rudi, dem bewährten Schriftführer und Kassier Georg V ö t t e r durch ei- nen Geschenkkorb. Abschließend verwies Obmann Hechl darauf, daß laut Generalver- sammlungsbeschluß bei Ausrückungen im Ort weiterhin Ehrenobmann Franz Pletzer das Kommando führt, er aber bei auswärtigen Ausrückungen auf Grund seines Alters als entschul- digt gilt. Der neue Ausschuß der Kamerad- schaft Aurach setzt sich wie folgt zu- sammen: Ehrenobmann Franz Plet-
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