Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Juni 1978 Guillermo Vilos kommt zum Head-Cup Kitzbühel Guillermo Vilas wird seinen im Vor- jahr gewonnen Titel beim „Head Cup Kitzbühel 1978" verteidigen. Dies steht nunmehr fest, seit er vergan- genen Mittwoch in München Turnier- leiter Küchenmeister die unterzeich- nete Meldekarte übergeben hat. Head-Europa-Direktor Dipl.-Ing. Dr. Herbert Bader hatte mit Vilas resp. dessen Betreuer Ion Tiriac schon anläßlich des Erdteilkampf es Europa gegen Südamerika in Barcelona ge- sprochen, doch konnte damals eine fixe Zusage nicht gegeben werden. Nunmehr steht jedoch das Som- merprogramm der Nr. 1 der Weltrang- liste 1977, des einzigen Spielers der 1977 zwei der vier Grand Slam Tur- niere gewinnen konnte - Paris und Forest Hills - fest. Paris ist seine nächste Station, dann Training auf Gras für Wimbledon (,‚leider spielt man in Wimbledon noch immer auf Gras" meinte Vilas lachend beim ge- meinsamen Mittagessen in München) und dann Wimbledon. Anschließend ist er in London verpflichtet, wo mit ihm ein Film gedreht wird und dann folgt Washington. Direkt von Washington werden dann die beiden nach Kitzbühel kommen, wo Vilas ei- nen der im Vorjahr gewonnen 14 Titel verteidigen wird. Der Sohn eines Rechtsanwaltes aus Argentinien hat ja im Vorjahr alle Rekorde gebrochen. 14 Grand Prix Turniere in einem Jahr - in 55 auf - einanderfolgenden Spielen ungeschla- gen. In 90 Spielen nur eine Niederlage - dies alles hat es bei den Herren im Grand Prix nicht gegeben. So gewann er auch den „Grand Prix 1977" über- legen - übrigens bereits sein dritter Sieg im Grand Prix. Mit Vilas unterzeichnete natürlich auch sein Betreuer - besser Mädchen für alles - der Rumäne Ion Tiriac für den Head Cup. Tiriac, derzeit zwischen Rang 70 und 80 in der Computerliste, hat seit dem letzten Jahr ebenfalls ausgezeichnete Resultate erzielt und bekommt so einen fixen Startplatz beim Head Cup 1978. Turnierleiter Küchenmeister, der zunächst Vilas' Erstrundenspiel beim Münchner Grand Prix beobachtet hatte - bei nur 8 Grad und Niesel- regen keine leichte Sache für den Argentinier - konnte sich überzeu- gen, daß Vilas nach seiner langen Pause bereits wieder in hervorragen- der Form ist. Beim Essen dann plau- derte Vilas wie selten zuvor. „Ich freue mich sehr auf Kitzbühel. Grü- ßen Sie bitte meine österreichischen Fans - sie werden mich sicher wieder in Hochform erleben, denn nach mei- ner dringend nötigen längeren Pause bin ich wieder voll da. Ob's schon für Paris reichen wird, kann ich noch nicht sagen, es könnte noch zu früh sein" meinte er. „1977 war ein schwe- res Jahr für mich - ich habe zu viel gespielt. Das werde Ich 1978 sicher nicht tun. Ich brauche einfach län- gere Pausen dazwischen".' Zur Fußball WM befragt kam es wie aus einer Pistole geschossen: „Argen- tinien wird Weltmeister" und Tiriac ergänzte „und die BRD verliert bereits das erste Spiel gegen Polen. Wetten?" Und Österreich? „Eine schwere Grup- pe meinte Vilas. Brasilien wird sie ge- winnen". Und der zweite Aufsteiger? „Vielleicht Osterreich? Vielleicht Spa- nien? Ich weiß einfach zu wenig über Euren Fußball - ich wünsche Eurer Mannschaft jedenfalls viel Glück". Osterreichs Tennisfans jedenfalls können sich freuen! Vom 24. bis 30. Juli 1978 ist Vilas wieder beim „Head Cup Kitzbühel" dabei! Fremdenverkehrsjuridische „Fakultät der WIFI" Wer im Fremdenverkehr erfolgreich wirtschaften will, muß gewisse Gesetz- kenntnisse haben wie ein Jurist. Das Wirtschaftsförderungsinstltut der Tiroler Handelskammer hat es sich in Zusammenarbeit mit der Tiroler Fremdenverkehrswerbung und der Sektion Fremdenverkehr zur Aufgabe gemacht, in einem Rechtspraktikum für Führungskräfte in Fremdenver- kehrsverbänden den Teilnehmern In zwei Tagen alle gesetzlichen Grund- lagen zu erläutern, auf denen der Fremdenverkehr in Tirol ruht. Dazu wurde ein 200 Selten starkes Skriptum erarbeitet. Es enthält alle gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften, oh- ne deren Kenntnis Führungskräfte im Fremdenverkehr nicht auskom- sprachen hielten der Obmann der Sektion Kitzbühel Dr. Schmidt-Wel- lenburg, Landesgerichtsrat Karl Mül- ler vom Hauptausschuß in München und der Obmann der Sektion „Ober- land-München" Hermann Außerbauer. Für die Gemeinde Aurach sprach Franz Koidl in Vertretung des ver- hinderten Bürgermeisters Franz Plet- zer. Eine Abteilung der Musikkapelle Aurach konzertierte. Als Hüttenwart fungierte Berchtold. Nach dem Fest- mahl verließen die Gäste das neuge- weihte Haus, die einen aufwärts mit Skiern, die anderen abwärts mit Ro- deln und Schlitten. - St. Johann - Lartdw. Berufs- genossenschaft, Molkerei. - Am 12. Februar 1928 fand im großen Bären- saale die Vollversammlung der Land- wirtschaftlichen Beruf sgenossen- schaft statt. Nach Genehmigung der Berichte wurde verlangt, daß im Be- zirk die einheitliche Rinderrasse er- halten bleibe. Abgeordneter S c h e r - m e r wurde ersucht, auf diesen Punkt bei der Landesregierung besonders zu dringen. Dann kam das Haupt- kapitel: Errichtung einer Molkerei zur Verhandlung. Bürgermeister S a - m e r machte Mitteilung vom Ankaufe des Kaffeehauses Hochkogler zu ge- nanntem Zwecke. Nach dem Fach- urteil eignet sich dieser Besitz zu die- sem Zweck sehr. St. Johann ist schon seit Jahrzehnten Milchplatz und ist deshalb die Hoffnung, gerade hier muß sich eine Molkerei bewähren, wohl begründet. Die ganze Versamm- lung stimmte der Sache zu. In den nächsten Tagen wird mit der Mit- gliederwerbung begonnen, und man hofft, die Gründungsversammlung am ersten oder zweiten Fastensonntag halten zu können. - Aurach - Verschiedenes. - Am 8. Februar 1928 wurde der Einödbauer Michael G a i s b a c h e r beerdigt. Er stammte aus Eilmau, war ein guter Mann, aber in vieler Hinsicht ein Sonderling. - Der Besitz „Hintingen" des Johann H u b e r, gewesenen Gast- wirts zu Hechenmoos, wurde von Georg G r a n d e r erworben, der sein Haus durch Blitzschlag verlor. Die Hechenmoosalpe erwarb Michael F o i d 1, Gruberbauer hier, die Wimm- mühle mit Sägewerk ging bei der Ver- steigerung an Josef P 1 e t z e r, Alt- bürgermeister, Bauer zu Wimm an der Straße, über. - Kirchberg - Leserbrief. - 28. Jänner 1928. Als alter Freund und häufiger Sommer- und Wintergast des schönen und freundlichen Ortes nehme ich mir in bester Absicht das Recht zu nachstehendem Appell an die dortigen Interessierten Kreise. Ich be- suche Kirchberg seit einer Reihe von Jahren, vor und nach dem 1. Welt- krieg und freute mich immer bei mei- nem Kommen von Jahr zu Jahr an der eifrigen Tätigkeit seiner Bewohner, den Ort zu vergrößern und zu verschö- nern. Seit 2-3 Jahren scheint aber ein ganz besonderer Rückgang in der Fortentwicklung des Ortes Platz zu greifen, der, soviel ich Einblick habe, nicht so sehr in einer mangelhaften Mithilfe der Bevölkerung, als viel- mehr in einer bedauerlichen Uneinig- keit und Interessenlosigkelt oder ge- ringen Energie der führenden Per- sönlichkeiten des Ortes seinen Grund
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