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Leite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Juni 1978 heler Wappen, die Gamskitz am grünen Drei- berg. Rattenberg führt das Rad am Berg als Wappen, Innsbruck die Innbrücke, München den Mönch (heute meist als „Münchner Kindi" bezeichnet). Manche Wappen, die ursprünglich auch als sprechende gewirkt ha- ben, sind uns heute freilich nicht mehr ohne weiteres als solche verständlich, weil die be- treffenden Worte in unserem Sprachschatz außer Übung gekommen sind. So zeigt das Wappen von Kufstein die Kufe (den faßartigen Holzbottich) am Stein oder richtiger am Drei- berg, und Sterzing führt den Störzer im Wap- pen, den hinkenden Bettler mit nur einem ge- sunden Bein. Auch unter den vielen neuen Gemeinde- wappen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ver- liehen worden sind, haben sich die sprechen- den Wappen bewährt. Wer denkt zum Beispiel nicht an Baumkirchen, wenn das Wappen ei- nen Baum und eine Kirche zeigt. Solche Bei- spiele gäbe es noch viele. Alpbach zeigt den silbergischtenden Almbach zwischen grü- nen Matten, Breitenbach die breite Welle mit munteren Fischlein, Längenfeld das vielfur- chige lange Feld, Buch, zu welcher Gemeinde auch Rotholz gehört, die Rotbuche usw. Diese deutliche Beziehung zur Gemeinde, deren Zeichen das Wappen ist, ist heute not- wendiger dennje. Als in Tirol nur ein Dutzend Städte ein Wappen führten, waren diese leicht zu merken und zu unterscheiden. Heute besit- zen aber in unserem Bundesland 192 Gemein- den ihr eigenes Wappen, und in wohl nicht allzulanger Zeitwerden, wie schon in Südtirol, fast alle oder gar alle Tiroler Gemeinden ihr Wappen haben. Im Bezirk Kitzbühel, der schon seit einem Jahrzehnt den höchsten Pro- zentsatz wappenführender Gemeinden hat, ist es ja schon fast soweit. (Von den Gemeinden unseres Bezirkes haben nur Aurach, Reith und Schwendt noch kein Wappen.) So wurde auch für die Gemeinde St.Jakob in Haus ein sprechendes Wappen gewählt. Auf den heiligen Jakobus weisen dessen Beizei- chen, die sogenannte J a k o b s m u - s c h e 1 n ‚ welche die Pilger, die einst zu sei- nem Heiligtum nach Spanien wallfahrteten, sogar auf ihr Pilgerkleid aufgenäht hatten. Das Hochaltarbild der Pfarrkirche des Orts zeigt ja auch den heiligen Jakobus mit der Muschel auf der Brust. Den Dorfnamen Haus aber sym- bolisiert der schwarze Sparren in der Form ei- nes flachen Tiroler Hausgiebels. Das alles ist freilich, wie bei einem Wappen üblich, auf das Wesentlichste vereinfacht. Mancher wird sich an diese Art erst gewöhnen müssen. Doch ein Wappen soll so einfach sein, daß es sich jeder merken kann und auch jedes Schulkind es zeichnen kann, und es darf in sei- ner Form nicht dem Geschmack der Vergan- genheit zugekehrt sein, sondern eher der Zu- kunft, oder richtiger: es sollte zeitlos gültig sein. Denn ein Wappen ist für die Dauer, nicht für den Augenblick, sondern für Jahrzehnte und Jahrhunderte. So wünschen wir der Ge- meinde St. Jakob in Haus, daß unter diesem Zeichen, das ihr die Tiroler Landesregierung verliehen hat, und unter dieser Fahne, die soe- ben zum erstenmal aufgezogen wird und über uns flattert, die Gemeinde lange glückliche Zeiten erlebe! Die „Wappenrede" Die Tiroler Landesregierung hat in der Sit- zung vom zwanzigsten September neunzehn- hundertsiebenundsiebzig der Gemeinde St. Jakob in Haus folgendes in der Urkunde dar- gestellte Wappen verliehen: In Grün ein schwarzer Flachsparren über drei goldenen Muscheln. Die Farben der Gemeindefahne sind schwarz-grün. Das Wappen versinnbild- Bericht des Bezirkskommandanten Stefan Bnumer (2. Bericht) Beim 83i3ezirks-Feuerwehrtag am 27. Mai 1978 beim Stanglwirt, Going, gab Bezirks-Feuerwehr- kommandant Stefan Brunner einen sehr interes- santen Bericht über den Personal- und Geräte- stand der Feuerwehren unseres Bezirks und Dar- über hinaus einen Bericht über die Tätigkeit der Wehren. Der Bezirk Kitzbühel mit 20 Gemeinden und mit 46.340 Einwohnern besitzt 25 Freiw. Feuer- wehren und 2 Löschgruppen mit 1398 aktiven Feuerwehrmännern und 295 Reservisten. Die 25 Wehren mit den Löschgruppen sind in vier Ab- schnitteeingeteilt;jederAbschnitthateineneigenen Kommandanten Von den 20 Gemeinden unseres Bezirkes besitzen elf weniger als 2000 Einwohner, sechs Gemeinden bis zu 4000, zwei bis zu 6000 und eine Gemeinde bis zu 8000 Einwohner. Ausrüstung: 1311.F und 50 andere Fahrzeuge und 6 Sonderfahrzeuge. 59 Atenchutzgeräte, 22.000 Meter B- und 12.000 Meter C-Schläuche so- wie 72 Funkgeräte und 50 TS-Sirenen Pepi Kurz, nach 25jähriger Kommandant- schaft Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuer- wehr Hopfgarten. licht mit dem an einen Hausgiebel erinnern- den Sparren und mit den Pilgermuscheln als Bcizeichen des heiligen Jacobus den Namen der Gemeinde. Die Urkunde wird durch die Unterzeichneten und das Landessiegel beg- laubigt. Gegeben zu Innsbruck am vierten Ju- ni neunzehnhundertachtundsiebizig. Der Landeshauptmann Eduard Walinöfer. Die Mitglieder der Landesregierung. Der Lande- samtsdirektor. (Weiter auf Seite 17) Einsätze 1976: 65 Brände, davon 13 technische Einsätze mit insgesamt 1255 Mann, 4118 aufgewendeten Ein- sazstunden; die Feuerwehrfahrzeuge (insgesamt 378) mußten 1428 km zurücklegen Einsätze 1977: 74 Brände; davon33 technischeEinsätzemit 1946 Mann, 153 Fahrzeugen und 4142 aufgewendeten Einsatzstunden; die Fahrzeuge legten 1109 km zu- rück Brandeinsätze: Futtersilo, Trockenanlage, Tisch- lerei, Landwirtschaft, Gastgewerbe, Bahn- damm, Böschung, Almhütte, Keller, Küche-Öl, Hizp1atte, Werkstätte, Ladderrauni, Kamin, Säge- snesi10 usw. Technische Einsätze: Verkehrsunfälle, Men- schenbergung, Pkw-Brand, Straßenreinigung von 01 und Benzin, Freimachung von Straßen, Stum schäden, Dachsicherung, \Mndwürfe, Lichtaggre- gate etc Zusätzliche Ausrüstungen: FF St Johann in Ti- rol: Bergeschere, Explosimeter, Ölsperre, Gasspür- geräte. Zur Handhabung dieser Geräte ist eine umfangreiche Ausbildung erforderlich. Im Jahre 1977 besuchten 88 Mann die Landes-Feuerwehr- schule. DieZusammenarbeit mit demRoten Kreuz sowie mit der Gendarmerie klappte vorzüglich. Der Mfgabenbereich der Freiwiffi gen Feuerweh- ren wird immer größer. Verhalten bei Kunststoff- bränden und bei den technischen Einsätzen,Trans 11, ort gefährlicher Güter, Säuren, Chemikalien, Ga- se, Gifte. Um hiergeippnetzu sein, bedarfes einer Spezialausbildung. Die Funkgeräte haben sich als Nachrichtenmittel bewahrt Sie ermöglichten eine rasche Information besonders in den Hochwassertagen vom 31. Juli und 1. August 1977. Auch Gesetzeskenitnisse sind erforderlich, so auch über das Forstgesetz, das FcWstrechtsbereini- gungsgesetz, das Strahlenschutzgesetz, die Flüssig- gasverordnung, das Abfallbeseitigungsgesetz, das Wasserrechtsgesetz, die Straßenverkehrsverord- nung, das Tiroler Gasgesetz u. a. Vom Bezirks-Feuerwehrtag in Going
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