Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 28 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Juni 1978 Von der Fieberbrunner Alaska-Expedition bezeichnet. Die Zahl der Genossenschafts- mitglieder ist in keinem Jahr in dem 108jähri- gen Bestand der Bank so stark gestiegen wie im vergangenen Jahr. Die Zahl der Mitglieder be- trägt nun 8315. Dieser starke Zuwachs läßt auf eine große Vertrauensbasis, welche sich das Institut vor allem im Mittelstand erworben hat, schließen. Die Geschäftsguthaben derGe- nossenschaftsrnitglieder betragen S 7,8 Millio- nen. Für das Jahr 1978 sind Rationalisierungs- maßnahmen vorgesehen, vor allem im Be- reich EDV durch die Einführung des Dialog- verkehrs. Im Filialbereich wurde Ende 1977 mit den Erweiterungs- und Umbauarbeiten der Filiale Wörgl und der Neugestaltung der Filiale Niederau in der Wildschönau begon- nen. Im Hinblick auf die spätere Entwicklung der Filiale Hopfgarten im Brixental wurde eine über dem Filiallokal liegende Wohnung zuge- kauft. Von den insgesamt neun Geschäftsstel- len befinden sich mit Jahresende 1977 sieben im Eigentum der Bank. Auf Grund der Verschärfung des Konkur- renzdruckes, vor allem seit Freigabe der Filial- gründungen, wird auch die Hagebank Tirol weitere Geschäftsstellen eröffnen. In diesem Jahr ist mit zwei weiteren Geschäftsstellen zu rechnen, in den kommenden Jahren wird ebenso diese Ziffer angepeilt. Neben der not- wendigen Kundennähe steht die Rentabilität im Vordergrund. Um einen Investitionsanreiz zu schaffen, bemüht sich die Hagebank Tirol sehr stark um die Vermittlung von zinsgünsti- gen Sonderkrediten. Im Rahmen der „Gewer- bemilliarde" werden ebenfalls Finanzierungs- hilfen, vor allem für den gewerblichen Mittel- stand geleistet. Bei der Wahl in den Aufsichts- rat wurde Monsignore Dr. Franz Josef Stark wiedergewählt. Den Bericht des Vorstandes erstatten Kom.-Rat Josef Zelger und die ge- schäftsführenden Vorstandsmitglieder Dir. Dipl.-Vw. Dr. Herbert Schlegel und Werner Perktolcf. Alle Berichte und Wahlvorschläge wurden einstimmig angenommen. Besonders herzlich begrüßt wurden bei der Generalversammlung die Ländesräte Korn.- Rat om.- Rat Dr. Luis Bassetti und Kom.Rat Christian Huber, der seit langem dem Aufsichtsrat der Hagebank angehört. Die Umstellung auf ein System mit Abgeordneten gibt Generalver- sammlungen der Hagebank neues Format und ermöglicht die gewünschte Kundennähe im Wege über frei gewählte Abgeordnete. Die Tiroler Handels- und Gewerbebank verfügt im Bezirk Kitzbühel über zwei Filialen in Kitzbühel und Hopfgarten. Ihre Entwick- lung wurde von Dir. Dr. Schlegel als gut be- zeichnet. Für die Erweiterung der Filiale Hopf- garten wurde eine Wohnung über dem beste- henden Geschäftslokal angekauft. Die Hage- bank zeichnete eine Kommanditeinlage bei der Berglift Hohe Salve Ges. m. b. H. und Co. KG Hopfgarten. Auf dem 6195 m hohen Alt. McKinley Eine Kleinexpedition, bestehend aus vier Fieberbrunner Bergsteigern, Toni Wid- mann, staatl. gepr. Skilehrer und Skiführer, Hans Egger, staatl. gepr. Skilehrer und Absolvent der Bundesanstalt für Leibes.. übungen, Martin Fleckl, Skilehrer, und Toni Niederwieser, Liftangestellter, unternahm eine erfolgreiche Besteigung des kältesten Berges der Welt, des 6195 m hohen Mount McKinley in Alaska. Dazu folgender Expeditionsbericht Die Abreise erfolgte ab München am 2. April 1978. Der Flug ging über Amsterdam- Nordpolroute nach Anchorage. Von dort aus am 29. April mit dem Zug nach Talkeet- na, einem Dorf auf 115 m Seehöhe und 240 Einwohnern; anschließend, bei schönem Wetter mit dem Lufttaxi auf den 75 km lan- gen arktischen Kahiltnagletscher, auf ca. 2000 m Seehöhe. Von diesem Ausgangspunkt, schon inmit- ten der gewaltigen Bergwelt, wurde in neun Tagen mit sieben Lagern der Gipfel erreicht, wobei ein Tag im Lager 7 zusätzlich wegen Sturm verbracht werden mußte. Am 9. Mai 1978, 14 Uhr, standen die Expeditionsteil- nehmer auf dem Gipfel. Das Ziel war in kür- zester Zeit erreicht. Für den Abstieg bis zum Basislager wurden vier Tage benötigt. Von diesem Lager, einem günstigen Landeplatz auf einem Seitenast des großen Kahilnaglet- schers mit wenig Spalten und der richtigen Neigung für den Start, wurden wir wieder von dem bekannten Gletscherflieger Jim Sharp abgeholt und nach Talkeetna geflo- gen. Der Mt. McKinley liegt auf dem 63. Brei- tengrad, also knapp südlich des Polarkreises, und ist mit seinen 6195 Metern der höchste Berg Nordamerikas. Er steigt unmittelbar aus der Ebene auf und ist der Berg mit der größten relativen Höhe der Erde. Vom Rand des Gebirges im Südosten, der am Tokichit- nariver nur 50 km vom Gipfel entfernt liegt, beträgt der Höhenunterschied 5900 Meter. Die Probleme des Berges liegen in seiner nördlichen Lage und der unbeständigen Witterung sowie seiner exponierten Lage und der gefürchteten großen Kälte. Wir maßen in 5300 m bei 40 Grad minus. Es gibt wenig längere Schönwetterperioden, so daß immer damit gerechnet werden muß, daß Schlechtwetterperioden auf dem Berg in großer Höhe zu überstehen sind. Dement- sprechend ist eine zweckmäßige und sehr gute Ausrüstung wichtig, was natürlich mit Gewichtsproblemen verbunden ist. Wir haben uns gut vorbereitet und waren daher sehr gut ausgerüstet, so daß wir die ge- fürchteten klimatischen Verhältnisse, außer leichten Erfrierungen, gut überstanden ha- ben. Außerdem hatten wir großes Glück mit dem Wetter. Hans Egger mußte allerdings wegen seiner Erfrierungen eine Woche im Krankenhaus von Anchorage behandelt werden. Nach der geglückten Besteigung blieb uns noch eine Woche Zeit,um Alaska etwas ken- nenzulernen. Am 1. Juni erfolgte dann die Rückreise, wieder über die Polroute: Anchorage, Nord- pol, Grönland, Amsterdam, Salzburg. Ein herrlicher Flug, bei großteils schönem Wet- ter. Durch die zehnstündige Zeitverschie- bung kamen wir bei einem Start in Anchora- ge um 11 Uhr erst am nächsten Tag um 14.15 Uhr in Salzburg an. Lager II am Kahiltna-Gletscher; rechts der Mt. McKinley. - Foto: Toni Niederwieser
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