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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Juli stimmte zu, daß die Anlage auch übernom- men wird, wenn bis zu 15 Prozent weniger als die vertraglich festliegende Menge von 60 Liter-Sekunde geliefert würden. Dem Bau der Anlage gingen umfangreiche Unter- suchungen der Grundwasserverhältnisse im Gemeindegebiet Oberndorf voraus, die unter der Leitung von Hofrat Dr. Schuch durchgeführt wurden. Die Anlage selbst wurde in den Jahren 1976-77 mit einem Ko- stenaufwand von rund 20 Millionen Schil- ling errichtet. Im Herbst 1977 konnte mit dem Probebetrieb begonnen werden. Die Anlage besteht aus zwei Tiefbrunnen in Oberndorf-Wiesenschwang mit einer Schüt- tung von zusammen 60 sec/l, einer Haupt- pumpstation, einer zirka 1,5 km langen Was- serleitung mit einer Nennweite von 250 mm zwischen Oberndorf-Wiesenschwang und Kitzbühel und einer zirka 5 km langen Was- serleitung, mit einer Nennweite von 250 mm zwischen Oberndorf und Kitzbühel, wo die Einspeisung in das Netz der Stadtwerke Kitzbühel erfolgt. Die Planung und Baulei- tung lag in den Händen der Ingenieur-Ge- meinschaft Lässer-Feizlmayr (ILF) in Inns- bruck. Bei einem aus Anlaß der Übergabe der Notwasserversorgungsanlage gegebenen Essen in „Steuerberg" wurde diese auch mit einem Stamperl „Hornwasser" gefeiert. Gä- ste der TAL waren neben den bereits an den Verhandlungen teilnehmenden Herren Altbezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans Trentinaglia, Altbürgermeister Hermann Reisch, Bürgermeister Ok.-Rat Franz Höck, Vizebürgermeister Georg Berger, Stadt- amtsdirektor Dr. Friedrich Pschick, Dipl.- Ing. Herbert mit Mitarbeitern, der frühere Betriebsleiter der Stadtwerke Hans Hechen- berger und Betriebsleiter Herbert Hasel- wanter sowie Rechtsanwalt Dr. Klaus Reisch. Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer be- zeichnete die Übergabe als einen Schluß- strich unter eine lange Meinungsverschie- denheit und erklärte, daß der Punkt 2 des Ge- neralvertrages voll erfüllt ist. Er dankte der TAL für die Bemühungen und den Erfolg. Kitzbühel erhält eine zusätzliche Wasser- versorgung, die vollautomatisch vom Was- serwerk aus gesteuert wird, und eine finan- zielle Ablösung eines Rechtsverzichts. Man habe gelernt, mit multinationalen Gesell- schaften notfalls hart zu reden, die Stadt hat dies gegenüber der Transalpinen Ölleitung getan, weil sie der Auffassung war, es im Interesse der Zukunft der Stadt tun zu müs- sen. Man habe sich zusammengeredet und wolle auch künftig allfällige Probleme an ei- nem Tisch besprechen, weil man sich gegen- seitig als fair anerkennen gelernt hat. Der Bürgermeister anerkannte, daß die Anlage in Oberndorf solide gebaut wurde. Er dankte der Gemeinde Oberndorf für das Verständ- nis und der planenden Firma sowie allen, die an der Bauausführung mitgewirkt haben. Geschäftsführer Dr. Büchlmann meinte einleitend, daß man sich vor nunmehr 14 Jahren als harter Gegner gegenübergestan- den sei. Die Stadt Kitzbühel war einer der härtesten Gegner beim Bau der Ölleitung. Die aufgeworfenen Probleme könnten ge- löst werden, man kam zu einem wirtschaft- lich vernünftigen Vertragssystem und konn- te auch den „Pipelinegemeinden" Einnah- men sichern. Bisher hat die TAL-Osterreich etwa 800 Millionen Schilling an Steuern be- zahlt, davon sind direkt 150 Millionen Schil- ling den Gemeinden an der Leitungsstraße zugekommen. Zusehends hat man auf bei- den Seiten die Notwendigkeit der Zusam- menarbeit erkannt. Mit ein wenig Ironie stellte Dr. Büchlmann fest, daß in den fast 15 Jahren seit dem Beginn auch bei der Erfor- schung der Grundwasserströme viel an Kenntnissen zugewachsen ist. Es wurde fest- gestellt, daß der Grundwassersee von Oberndorf nicht im Einzugsbereich des Grundwasserstromes der Großache liegt. Der Geschäftsführer der TAL würdigte die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Obern- dorf, der es zu danken ist, daß die Anlage errichtet werden konnte. Schließlich erhob Dr. Büchlmann sein Stamperl mit echtem Über Initiative von Oberbaurat Dr. Erich Enthofer von der Abteilung hIc des Amtes der Tiroler Landesregierung wurde in Zu- sammenarbeit zwischen dem Jugendrot- kreuz und den Landwirtschaftlichen Lan- deslehranstalten in Tirol eine umfassende Ausbildung der Lehrer an diesen Anstalten in Erster Hilfe durchgeführt. Es wurde erkannt, daß die Ausbildung der Lehrkräfte dringendst erforderlich sei, nicht zuletzt im Hinblick darauf, daß Leibesübungen nun an den Fachschulen und Lehranstalten unter- richtet wird. Da die größte Anzahl der Lehrer für diese Kurse an der Lehranstalt Weitau unterrich- ten und auch Kurslehrer von dort kamen, wurde die gesamte Fortbildungsveranstal- tung in der Lehranstalt St. Johann-Weitau abgewickelt. An der Eröffnung nahmen Oberrat Dr. Enthofer, Direktor Dipl.-Ing. „Hornwasser" bester Qualität auf das Wohl der Gemeinden Kitzbühel und Oberndorf. Dipl.-Ing. Herbert dankte im Namen der planenden Firma für den Auftrag und das neuerliche Vertrauen. Er dankte im beson- deren Hofrat Dr. Schuch, der leider an der Feier nicht teilnehmen konnte, für die wis- senschaftliche Vorarbeit. Bgm. Ok.Rat Franz Höck verwies als letz- ter Redner darauf, daß er es als „herunterge- kommener Kitzbüheler" nicht habe zulas- sen können, daß etwa künftig die Kitzbühe- ler nur mehr Bier oder Wein trinken, wenn die bestehende Wasserversorgung beein- trächtigt würde. Oberndorf hat sich um eine vernünftige, allen Seiten dienende Lösung bemüht und ist sicher, daß diese erreicht wurde. Ok.-Rat Höck anerkannte das gute Verhandlungsklima und bat für den Fall, daß Oberndorf „Am Verdursten" ist, um die nachbarliche Hilfe und die Unterstützung durch die TAL. Hans Wirtenberger Landwirtschaftslehrer Ludwig Partl und vom Jugendrotkreuz Dr. Josef Berti, Direktor Egmont Maier (Refe- rent für Rettungsschwimmen) und Direktor Helmut Loidl (Referent für Erste Hilfe) teil. Kursleiter war Josef Moser, Bezirksreferent Die Teilnehmer der Jugendro tkreuzkurse in St. Johann-Weitau. Ers teReihe (sitzend): Gertru- de Ganglbauer, Brigitte Zerlauth, Maria Wur- nitsch, Dipl.-Ing. Richard Norz, Ing. Hanns Filzer; stehend: Josef Moser (Kursleiter), Jo- hann Widmoser (Kurslehrer), Peter Haslwan ter, Gerda Salcher (Kursleiterin), Anni GIatzl, Martin Widschwenter, Monika Staller, Johan- na Reiter, Eva Preßlaber, Willi Brettauer, Dipl.-Ing. Ludwig Partl (Direktor), Berta Rie- berer, Kaspar Schreder, Dir. Alfons Plattner (Bezirksleiter). Bild: Werner Nessizius Umfassende Erste-Hilfe-Ausbildung der
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