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Samstag, 8. Juli Kitzbüheler Anzeiger Seite 25 Am 25. Juni 1978 fand im Festsaal des Be- zirksstellengebäudes Kitzbühel der Tiroler Handelskammer das Jahresabschlußkonzert der städtischen Musikschule Kitzbühel statt. Vor Beginn ds Konzerts begrüßte der Schul- referent der Stadtgemeinde GR Peter Brand- stätter die Mirwirkenden mit ihren Musikleh- rem sowie die Zuhörer, unter ihnen Vzbgm. Georg Berger und Kulturreferent SR Gerhard Resch. Trotz der „Konkurrenzveranstaltung", der Fußballweltmeisterschaft, waren an die 250 Erwachsene und Kinder erschienen und darüber drückte Dir. Brandstätter seine Freu- de aus. Bei vielen war eben die „Konkurrenz" gegeben, da einmal der Fußballsport in den vergangenen Wochen zu einem „Ereignis" ge- worden war. Gemeinderat Brandstätter eröffnete so- dann den Zuhörern, daßjede Musikschulklas- se in einem eigenen Klassenabend öffentlich aufgetreten ist und dort die Leistungen aller Schüler bewertet werden konnten. Die städti- sche Musikschule Kitzbühel hat 286 Schüler und acht Musiklehrer. „Ohne Geld koa Musi", sagte er weiters und meinte dies wörtlich. Die Eltern müssen Schulgeld bezahlen und die Stadtgemeinde leistet ihren Beitrag. Für kin- derreiche Familien wurde vom Gemeinderat eine Schulgeldbefreiung genehmigt, um insbesondere das Zusammenspiel zu fördern. Ab dem 3. Kind ist der Schulbesuch unentgelt- lich. Die Stadtgemeinde erfüllt ihre Pflicht durch die Deckung des Abganges von insgesamt 875.000 Schilling. Das Gesamtbudget beträgt 1,524.000; de Einnahmen aus den Schulbei- trägen ud durch Subventionen durch das Land Tirol betragen 649.000 Schilling. Dir. Brandstätter bezeichnete die Musik- schule als wchtige kulturelle Institution und den Beitrag der Stadt als erfreuliche Investi- tion, für die Gegenwart und für die Zukunft. Die städtische Musikschule liefert den will- kommenen Nachwuchs für die Stadtmusik und den Kirchenchor, begünstigt die Hausmu- sikpflege und sorgt für eine sinnvolle Jugend- beschäftigung, wodurch die Jugendkriminali- tät praktisch zum Niedergang verurteilt ist. Brandstätter wies hiebei auf einen ähnlichen Ausspruch von Bürgermeister Brettauer hin, den dieser bei der öffentlichen Gemeindever- sammlung gemacht hatte. Durch das Programm führte das Publikum der Leiter der Musikschule Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger. Am Beginn stand die Klan- nettengruppe (Bild), wobei Gasteiger darauf hinweisen konnte, daß alle sechs Klarinetti- sten bereits in den Reihen der Stadtmusik wir- ken. Abgeschlossen wurde das Konzert mit dem Deutschmeister-Regirnentsmarsch von W. A. Jurek durch die Akkordeongruppe (6 Spieler) der Klasse Andre FeEler. In zwei Teilen traten insgesamt 25 Gruppen, Duos bzw. Solisten auf, von denen 33 Musik- stücke aufgeführt wurden. Eine Volksweise (zur Gitarre) wurde auch gesungen. Zwei Kompositionen „Hackbrettduel!" (Galopp) und der Bayerische „Auf der Schafalm" stam- men von Andre Feller. Die Aufmerksamkeit der interessierten Zu- hörer war wohltuend. Die vortragenden Schü- ler ernteten den verdienter Applaus. Musik- kenner konnten in Freude feststellen, daß die Begabungen ud Talente, richtig geführt, zu unerwarteten Leistungen befähigt wurden. Die Vortragenden bei diesem Abschlußabend gaben einen Gesamtüberblick über die erfüll- ten Aufgaben der Musikschule. Die Aufgaben sind als erfüllt anzusehen, da die Leistungen der Schüler überaus befriedigten. Die Klarinettengruppe (Wilfried Dünser, Georg Aufschnaiter,Ernst Landgraf, Wolfgang Czappek, Anton Ehrensberger, Wido Sieberer und Sepp Brunner; links der Leiter der städti- schen Musikschule Kitzbühel Stadtkapell- meister Sepp Gasteiger. - Foto: Toni, Inh. Rothbacher, Kitzbühel. Nach dem Konzert dankte der Schulrefe- rent dem Leiter der Musikschule, den Lehrern und den Eltern der Musikschüler, die zum Schulgeld auch noch die nicht unerheblichen Kosten für die Instrumente zu tragen haben. So wurde das Abschlußkonzert wiederum zu einem Eckpfeiler im kulturellen Leben unse- rer Stadt. Ein hervorragender Vortragsabend Kürzlich lud die Zweigstelle der Volkshoch- schule Kitzbühel wieder zu einem Vortrags- und Filmabend mit unserem Jan BOON ein. Es ist müßig zu sagen, daß sehr viele Zuhörer kamen, denn man weiß, daß Boon ein großes Stammpublikum hat. Dazu kamen Interes- senten aus allen Bevölkerungskreisen und Fremdengäste. Jan Boon hat an diesem Abend wieder ein- mal gezeigt, daß er eine besondere Note hat. Er sprach zuerst zu Farbdias über die Kunst im Himalaja. Boon besprach dabei nicht einge- kaufte Farbdias, sondern eigene Aufnahmen von hoher Qualität und künstlerischer Aussa- ge. bestechend sein umfangreiches Wissen zur Kunstgeschichte der Völker im Himalaja, noch beeindruckender seine Würdigung künstleri- scher Leistungen bis in die Gegenwart und sein ernster Appell, Kunst und Volkstum an seinem Platz zu belassen. Der Farbtonfilm „Bhutan zwischen Gestern und Heute" brachte ein Filmdokument des Volkskundlers Jan Boon, der mit Hilfe der UNICEF in ein geheimnisvolles Land gekom- men ist, seine Sitten und Gebräuche als erfah- rener Kameramann aufnahm und aufzeigen konnte, wie Entwicklungshilfe effektiv gelei- stet werden kann, wenn sie der Masse des Vol- kes dienen soll. Jan Boon konnte abschließend ein sehr dankbares Publikum registrieren und den Wunsch vielfach hören, daß bald wieder eine Begegnung mit „seinen" Ländern auf dem Dach der Welt möglich ist. W. Brandstätter, Ernst Harisch, Gerd Überall. Querschnitt durch die Jahresarbeit Zum Abschluß des Schuljahres luden der Chor und die Theatergruppe der Knaben- hauptschule Kitzbühel zu einem Abend „Sin- gen - spielen - musizieren" ein. Bei sehr gutem Besuch rollte das umfassende Programm ab, das bei den Eltern und Angehörigen und den übrigen Zuhörern viel Beifall fand. Unter den Besuchern waren Vzbgm. Georg Berger, FVV- Obmann KR Wolfgang Hagsteiner, SR Ger- hard Resch und die Gemeinderäte Dir. Peter Wenn ein Wunsch für das nächste Jahrange- bracht werden kann: Die Auswahl der Thea- terstücke möge berücksichtigen, daß wir eine eigene Umgangssprache besitzen, die sich nicht an Vorbildern in Verlagsheften orientie- ren muß. Auch soll die Spielgruppe mit ihren vielen Talenten ein anderesmal mehr zum Einsatz kommen. Der Abschlußabend war Anlaß, dem Leiter der Gruppen, FL Günther Kaiser herzlich für den Einsatz zu danken. Dieser Dank gilt auch den Schülerinnen und Schülern, die mit großem Fleiß bei der Sache waren und einen netten Abend gestalteten. Städtische Musikschule Kitzbühel Vom Jahresabschlußkonzert 1978
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