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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Juli 1978 Veen zum Schutze der Landwirtschaft und üer heimischen Wirtschaft, in dm alle unserle Ver)bände und alle Gemein- den als Mitglieder vertreten sind. Haussammlung der Tiroler Zivilinvaliden Am 19. Weltinvalidentag, den der österreichische Zivilinvalidenverband am 29. April d. J. im Kongreßhaus in Innsbruck mit über 1200 Delegierten gefeiert hatte, maß Bundespräsident Dr. Kirchschläger den Stellen- wert der Gesellschaft an der Bereit- schaft zur Hilfe für die Schwächeren, die trotz des Rechtsanspruches auf Hilfe die notwendige Mitmenschlich- keit nicht entbehren können. Land- tagspräsident Bürgermeister DDr. L u g g e r forderte zur Mobilisierung des menschlichen Herzens auf, da letzten Endes die menschliche Quali- tät, die geistige Haltung, das Ent- scheidende sei. Die Hilfe der öffent- lichen Hand soll nur subsidiär durch menschliches Mitgehen erfolgen. LHStV. Sozialreferent Dr. S a 1 c h e r wies auf die Notwendigkeit einer ge- samtgesellschaftlichen Solidarität hin, die sich in einem solidarischen Ver- halten behinderten und kranken Menschen gegenüber als verbindend erweise. Die Behinderten selbst stel- len die Selbsthilfe in den Vordergrund einer dynamischen Rehabilitations- politik. Sie wollen keine Isolierung, sondern Normalisierung. Sie brauchen zu ihrer Entfaltung die Familie, den zunehmenden Lebensernst der Schule, das Klima der Arbeitswelt und wol- len mitwirken, sich bewähren, aber auch mitbestimmen und Mitverant- wortung tragen. Dies nach ihrer Mög- lichkeit und der wohigemeinten Hilfe ihrer Mitmenschen. Der tYsterreichi- sehe Zivilinvalidenverband fordert daher die volle Rehabilitation, die Chancengleichheit, die Beseitigung des Kausalitätsprinzips, erhöhtes En- gagement des Bundes, der Gebietskör- perschaften und sonstiger öffentlicher Institutionen sowie eine behinderten- freundliche Gestaltung der Rechts- ordnung und der Umwelt, die immer mehr Aktualität verlangen. Die Landesgruppe Tirol hilft mit, diesem Ziel näherzukommen. Sie be- treut ihre Mitglieder in vielen Belan- gen und hat in den 16 Jahren ihres Bestandes ihre Daseinsberechtigung Smid und Meiler - zwei gefähr- liche Herausforderer für Vilas Erst,e Informat onen der ATP aus Pa- ris bezüglich der Besetzung des dies- jährigen Head Cup Kitzbühel Grand Prtx - bekanntlich vom 24. bis 30. Juli —laissen erkennen, daß sich auch heuer spannende Auseinandersetzungen um Sieg, Grand Prix-Punkte und Geldpreise ankündigen. Neben Jan Kodes, dem unterlegenen Finalisten des Vorjahres, dürfte Deutschlands Nr. 1 - Karl Meiler einer der gefährlichsten Widerparts der Welt- rangliste Nr. 1 - Guillermo Vila;5 sein. Metier, der bekanntlich im Vorjahr im Semifinale an Kodes gescheitert war, hat sich in der Computerrangliste weiter vorgea:rbeitet und rangiert heuer unter den eriSten 30. Der Gewinner der WCT- Doppeiwa1tmeisterschaft 1975 and uer Seite von Wojtek Flbak ist gleicher- maßen für das Einzel wie das Doppel einer der Favoriten auf einen Spitzen- platz. Dies trifft sicher nicht minder für Tho- maiS Smid zu, der Seit dem Vorjahr - da war er bekanntlich eine der Sensationen bewiesen. Sie bittet, um die vorherr- schenden Sozialaufgaben bewältigen zu können, um die finanzielle Mithilfe aller Mitbürger bei der von der Tiro- ler Landesregierung für die Zeit vom 1. Juli bis 15. August bewilligten Haus- sammlung. Erwähnt wird, daß sich die Landesgruppe nun bemüht, in Schwaz eine Rehabilitationseinrich- tung für behinderte Jugendliche (Werkstätten und Wohnmöglichkei- ten) zu schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es vieler Mühe und auch des lieben Geldes. Es wird daher für jede Spende herzlich gedankt. in Iitzhühel - enorine Fortschritte ge- macht hat. Nicht nur, daß er bereits Platz 28 in der Computerriangiliste ein- nimmt, er Stand heuer in Monte Carlo beim 175.000-Dollar-Turnier im Finale und Seit dem letzten Jahr stielhen runo 9 der ersten 12 in der Wieitranigliete auf seinem „Abschußplan". Nach Sieglen über Hans Kary und Ma- nuel Oriantds unterlag er im Vorjahr be- kanntlich im Vietdlfinale mit dem knap- pesten Ergebnis von 6/ 7, 7/5, 6 / 7 gegen Mdiler. Diese Erfolge betrachtete man damals noch als Sensationen - heuer wäre selbst ein Sieg beim Hiead Cup keine große Überraschung mehr. Ähnliches gilt auch heuer be ihm im Doppel - an der Seite von Jan Kodes erreichte er heuer bereits zahlreiche Spitzenergebnisse, so zuletzt in Rom das Finale. Auch heuer wieder Rahmenbewerbe in Kitzbühel Neben dein Hauptbewerben der Herren und Damen im Rahmen des Grand Prix ftnen auch heuer wieder mehrere Ne- benbewebe in Kitzbühel statt. Erstmals je in einer Klasse A (Rang- Head Cup Kitzbühel 1978 (III(III((tIIt(U UIJIflhIJHIiflhII)fl OI. SO ii IUIIIIIUUUUUIIUII (IttUllItfItUtIIUII Kleine Bezirksgeschichte aus dem Jahr 1928 Kitzbühel. „Die Hahnenkammbahn im Lichte der Wiener Sensationspresse". (Kitzbüheler Nachrichten vom 17. März 1928). Die Wiener Sonn- und Montags- eiitung vom 12. März 1928 brachte untier den Leitworten: „Wieder ein großer Seil- bahnskandal, Hinter den Kuisiseft des Baliinbae5 in Kitzbühel - Vergeudete Milliarden", die in unserer Stadt natur- gemäß größtes Interese vorgeruen haben. Wer jdoch nur etwas mit den VerilältniSsen der Hahnenkammbahn vertraut war, mußte den Inihalt dieses Narrenartikels als unsinnige Behauptun- gen und wahnhafte Hirngespinste er- 'ennen. Nach diesen Ausführungen wä- re die Hahnenkammbahn ein Trümmer- haufen, teils zusammengestürzt, teils ab- gebrannt und in wirtschaftlicher Hin- gicht dem ZugspitzSeübahnslcanda1 eine würdige Gegenübersteilung. Wir bieten unseren Lesern aus dem Artikel selbst einige Kostproben höchster j ourealietii- schier Erfindung, die nur in den Spalten einer verantwortungslosen Sensations- presse Eingang finden kann. In dem Artikel heißt es ru. n.: „Im Frühjahr 1926 wurüe mit dem Bau begonnen. Inbesondere der Lokal- patriotismus Kitzbühels und Tirols wur- de durch den Umstand befriedigt, daß sämtliche Pläne nach Patenten eines KitzbüheleirS, des Ingentbeurs Winaltzka, usgeführt wurden. Die Offerten der Spezialfirmen mit jahrelanger Erfahrung auf dem Gebiete det Seidibahnibaues wur- den abgelehnt. Und man tut noch ein übriges: Auch die ganzen Zubehöre soll- n von Tirol gellefert wer'oen. So über- trug man die Herstellung der Waggons ebenfalls einen-i bodenständiiigeni Liefe- rainiten: Einem biedeinett Schloermei- er. Das war im November 1926. Die Waggons hingen an den Seilen und die Kommission begab sich nach feierlichen Reden zur Probefahrt. Surrelnd liefen die Maschinen an, unter dem Jubel]muf Kitzbühels schwebte der Wagen am Seil in die Höhe Da gab e einen Krach, Ei sen zersplitterte!, die Maschinen standen still und k1rrenie riß das armdicke Seil entzwei! Eine Tragstütze fiel schmet- ?nnd um - aber zum Glück hielt das Zugseil feSt und der Waggon mit den Mitgliedern der KommisSion pendelte an diesem fingerdünnen Draht hoch in den Lüften. So kamen die KonrmissioaijSmitt- glieder mit dem Leben davon, Jie Seil- bahn aber war vorläufig kaputt, zeir'bno- ehen, unbenützbar! Da Kitzbühel an die- ser zusammengebrochenen Bahn bereits zwölf Milliaaiden invetieft hatte, konnte man natürlich die Geschichte nicht zum alten Eisen werfen und baute weiter.
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