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Samstag, 8. Juli 1978 Kitzbüheler Anzeigei Seite 9 her, 31, 9. Markus Burger, 27, 10. Gün- ter Egger, 26, 11. Hansi Kerscher, 24, 12. Rudi SaUer, 23. Netto Klasse B: 1. Horst Wittmann, 38 Punkte, 2. Walter Sommergger, 30, Eugen Haugk, 29, 4. Dr. Pitkowitz, 28, 5. Frau Richard, 27, 6. Michael Cifka, 27, 7. Dr. Heinz Kund, 24, 8. Annemarie Bodenseer, 21, 9. Wolf- gang Kornfeld, 21, 10. Dr. Richard, 19. Netto Klasse C: 1. Fuchs-Henel Dieter, 41 Punkte, 2. Otto Sommer- egger, 40, 3. Carlisa Monitzer, 39, Hartig Jakob, 38, 5. Kerscher Mar- Sooft es ihm nur möglich ist, be- sucht der Tiroler Landesrat für Wirt- schaft, Kom.-Rat Christian Huber Be- triebe im Land, um sich an Ort und Stelle ein Bild über die Situation der gewerblichen Wirtschaft zu machen, mit den Unternehmern und ihren Mit- arbeitern über ihre Sorgen und die Lage des Betriebes zu sprechen. Dies- mal standen wieder Betriebe in sei- lies, 38, 6. Schlechter Hans-Jörg, 35, 7, Dörf 1 Mandy, 34, 8. Schweizer Heinz, 33, 9. Dr. Iacobucci, 33, 10. Leitermann Ferdinand, 31. Handicapherabsetzungen: Horst Wittmann von 24 auf 19, Dieter Fuchs-Henel von 36 auf 30, Hans- Jörg Schlechter von 34 auf 32, Jakob Hartig von 33 auf 27, Heinz Schweizer von 30 auf 26, Marlies Kerscher von 35 auf 31, Carlisa Monitzer von 31 auf 26, Sommeregger Otto von 32 auf 26, Wasti Zwicknagl von 12 auf 10, Klaus Rohrer-Haslmayr von 12 auf 10. nem Heimatbezirk Kitzbühel auf dem Programm. So besuchte er in Kitzbühel einen Textilbetrieb, die Sportalm, der in Kitzbühel rund 90 Leute, vorwiegend Frauen, beschäftigt, wozu noch Lohn- betriebe kommen. Der Geschäftsfüh- rer des Unternehmens, Ing. Ehrlich, begrüßte zusammen mit den Betriebs- räten den Landesrat und seine Be- gleitung (OWB-Ortsobmann Josef Baldassi, Handelskammer-Bezirks- stellenleiter abs. jur. Hugo Beimpold und Wirtschaftsbund-Bezirkssekretär Hellmuth D. Küchenmeister) und gab zunächst einen Überblick über die Produktpalette des Betriebes, seine Situation und machte auch auf die größten Schwierigkeiten aufmerksam. Anschließend folgte ein Rundgang durch die Betriebsstätten, wobei dem Gast nicht nur der Ablauf geschildert wurde, sondern er auch auf besonde- re Maschinen etc. aufmerksam ge- macht wurde. Dabei konnte sich Lan- desrat Huber nicht nur von der hohen Qualität der Sportalm-Produkte über- zeugen, sondern in zahlreichen Ge- sprächen mit den Mitarbeitern fest- stellen, daß im Betrieb ein ausgezeich- netes Betriebsklima herrscht und den Arbeiterinnen und Arbeitern die Ar- beit in diesem Betrieb sehr gefällt. Der typische Mittelbetrieb, der einen großen Teil seiner Produktion expor- tiert, hat allerdings, wie viele Mittel- betriebe, Sorgen um diesen Export, da ihm die gegenwärtige Bundesregie- rung nicht jene Förderung für den Export zukommen läßt, wie den Groß- Landesrat Huber besuchte Betriebe im Bezirk Kitzbühel Vor einigen Tagen feierten wir ei- nen Heiligen, der auch in Tirol einen ganz großen Namen besitzt, dem das alte Reich und das Abendland viel zu verdanken hat. Und was viele von uns nicht wissen, ist, daß das Eiserne Kreuz auf das Kreuz dieses Heiligen zurückgeht. Es ist der Heilige, dem in Tirol viele Kirchen und Kapellen ge- weiht sind und zwei Gemeinden tra- gen sogar seinen Namen. Das ist St. Ulrich in Gröden und St. Ulrich am Pillersee. An die 25 Ulrichskirchen zähle ich in Tirol und das ist beileibe nicht wenig. Dies ist wohl ein schla- gender Beweis für die Beliebtheit und für die hohe Verehrung dieses großen Heiligen in Tirol. Das hat aber auch seine tiefen Gründe. Zunächst einmal wurde der heilige Ulrich geradezu propagiert. Man muß bedenken, daß es der heilige Ulrich war, dem man die Rettung des Abend- landes vor den heidnischen Ungarn, die einen Teil Europas verheerten, verdanken. Sie wissen, daß am Lau- rentiustag, das ist bekanntlich der 10. August, des Jahres 955 auf dem Lechfeld südlich von Augsburg, wer mit dem Wagen über Füssen nach Augsburg fährt durchmißt sie, die Entscheidungsschlacht stattfand, eine Entscheidungsschlacht, die im wahr- sten Sinne des Wortes über das wei- tere Schicksal Europas entschied. 120.000 Ungarn gegen 20.000 Deut- sche. Hier mußten Beter mitkämpfen, sonst waren diese Zahlen nicht ge- rade ermutigend für einen Sieg der Christen. Bischof Ulrich von Augs- burg ließ alle Frauen und Kinder sei- nes Bistums, und dazu gehörte auch damals das tirolische Lechtal, Tag und Nacht um den Sieg des christlichen Heeres, unter der Führung König Otto des Großen, beten. Das Heer fa- stete vor der Schlacht. Und im Mor- gengrauen des 10. August bestieg der König sein Pferd, nahm die heilige Lanze in die Hand, schwang sie und stürmte dann dem Heere voran. Hoch über ihm wehte die große Reichsfahne mit dem Bild des heiligen Michael. Es war ein schwerer Kampf, doch der Sieg gehörte dem christlichen Ritterheer. Das Abendland war ge- rettet. Bischof Ulrich wurde als der Retter des Abendlandes gefeiert und deshalb schon im Jahre 993 heiligge- sprochen. Übrigens war dies die erste feierliche Heiligsprechung der Ge- schichte. Ob solcher Bedeutung des hl. Ul- richs für das Abendland, brauchen wir uns wohl nicht mehr besonders den Kopf zerbrechen, warum seine Verehrung so weit verbreitet ist. Durch alle Lande ging sein Name, in allen deutschen Landen wurde dieser Retter Europas gefeier:. Und womit konnte man ihn am besten ehren, wohl nur mit der Weihe von Kirchen und Kapellen. Und noch etwas: Die Schlacht auf dem Lechfelde im Jahre 955 leitete so- zusagen die Konsolidierung der poli- tischen Verhältnisse im Reiche ein. Überall dort, wo eine politische Doku- mentation erfolgen sollte, die besagt, hier sind wir und hier werden wir bleiben, finden wir Ulrichskirchen. Der hl. Ulrich wurde gewissermaßen zur Manifestation des Heiligen Römi- schen Reiches Deutscher Nation. Was für die Franken der heilige Martin war, der ihre Herrschaft manifestier- te, so war es für das Reich der heilige Ulrich, der zum Symbol der Macht und Größe des Reiches wurde. Und eine Schlüsselstellung in die- sem Reich, das den Norden und den Süden verband, war das Paßland Tirol. Deshalb finden wir gerade in Tirol so viele Ulrichskirchen. Ich sagte, daß der hl. Ulrich Sinn- bild der Größe und Macht des Heili- gen Römischen Reiches wurde. Und dies drückte sich in einem einfachen Zeichen aus: im Ulrichskreuz. Dieses Ulrichskreuz wurde dann über 800 Jahre später Vorbild des 1813 vom preußischen König Friedrich Wil- helm III. gestifteten Eisernen Kreu- zes, das zur Kriegsauszeichnung der Freiheitskriege gegen Napoleon und 1870, 1914 und 1939 erneuert wurde. Übrigens entwarf der König das Eiser- ne Kreuz selbst, und der große Maler und Architekt Karl Friedrich Schin- kel arbeitete es aus. Und wer ein schönes Ulrichskreuz sehen und Vergleiche mit dem Eiser- nen Kreuz anstellen will, der schaue sich, wenn er einmal nach St. Ulrich am Pillersee kommt, das Kreuz auf der Empore der Pfarrkirche an. Das Eiserne Kreuz ist ein Ulrichskreuz Von Hofrat Dr. Eduard Widmoser
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