Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Der Fliegerclub St. Johann berichtet: Die Ausbildung zum Segelflieger-Piloten 2. Teil Samstg, 22. Juli 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Trübe Gedan- 4 0'~G E C ken zum herr- sehenden Wetter; die Mücke und das Segel- flugzeug; der theoretische "F%LJ/ Teil der Se- Wir sitzen im geheizten Flieger- stüberl. Es kommt keine rechte Stimmung auf - selbst das Bier ist nicht so gut wie sonst .... Draußen regnet es! Das ist nun schon das vier- te Wochenende, an dem wir nicht flie- gen können. Vor dem Hangar stehen Wasserpfützen und kleine Olreste überziehen sie mit bunten Regenbo- genfarben. Mir fällt ein Chanson von Reinhard May ein, der in einer ähnlichen Stim- mung folgenden Text schrieb: Ober den Wolken muß die Freiheit wohl grenzenlos sein Alle Nöte, alle Sorgen - sagt man, bleiben darunter verborgen - und dann wird alles, was groß und wichtig erscheint - nichtig und klein! Wir Segelflieger brauchen die Sonne und den Wind. Erst wenn warme Lüfte unsere weitflächigen Vögel mit nach oben nehmen in die Einsamkeit, schlägt das Herz höher und der All- tag bleibt zurück. - Regen fesselt uns an die Erde! Die Mücke und das Segelflugzeug: Der Titel klingt wie eine griechische Fabel und Sie werden sicher fragen, was heute mit mir los ist: zuerst ly- risch, dann fabulierend - keine Ban- ge, ich bleibe bei der Realität. Im letzten Artikel habe ich darüber berichtet, daß Reinhard Haggenmüller Schwierigkeiten bei seinem Ziel-Rück- kehrflug wegen des starken Mücken- befalls hatte. Die angekündigte Er- klärung blieb aber aus und ich darf das heute nachholen: Ist denn das so wichtig? Ja, - denn dieses Beispiel zeigt, welchen technischen Entwicklungs- stand der moderne Segelflugzeugbau erreicht hat. Sie kennen das ja vom Autofahren, wenn die Windschutzscheibe immer undurchsichtiger wird. Beim Segel- flugzeug ist das anders: durch die aerodynamische Bauweise des Flug- zeugrumpfes kann sich kein Insekten- beschlag bilden - wo dann? - An den Flächen, - genauer gesagt, im Be- reich des Staupunktes! Eine Tragfläche teilt ja die Luft- strömung in einen Teil, der oberhalb fließt und den Sog erzeugt und einen Teil, der unterhalb fließt und somit Druck auf die Flächen ausübt. Da- durch entsteht Auftrieb und das ist der Grund, warum überhaupt ein Flugzeug fliegt. Das Profil einer Flä- che muß nun so gebaut sein, daß es der Luftströmung möglichst wenig Widerstand entgegensetzt und Opti- mum an Auftrieb erzeugt. Diese einfache Forderung konnte erst in den letzten Jahren - beson- ders durch die Messungen im Wind- kanal - optimal gelöst werden. Es entstand das Laminarprofil mit einer äußerst glatten Oberfläche, an der die Luftteilchen kaum mehr verwirbelt werden. Aus diesem Grund pflegt vor allem der Leistungsflieger die Flächen sei- nes Flugzeuges sehr gewissenhaft. Sie werden abgeledert und es dürfen nicht einmal Fingerabdrücke zu se- hen sein. Doch alles was so hochgezüchtet wurde, ist umso anfälliger: Regnet es zum Beispiel während eines Fluges, so erhöhen die Wassertropfen auf den Flächen sofort den Widerstand und die Gleitzahl sinkt. Das gleiche pas- siert bei Vereisung oder zben durch die besagten Mücken, die einen Lei- stungsflug stark beeinträchtigen kön- nen. Warum ich das so langatmig und genau erkläre? - Ich wollte Sie ein wenig mit der Theorie des Segelflu- ges vertraut machen. Denn neben der praktischen Segeiflugausbildung muß auch sehr viel Theorie gelernt werden. So z. B. Fluglehre, Verhalten in beson- deren Fällen, Segelflugzeugkunde, In- strumentenkunde, Meteorologie, Navi- gation, Luftrecht und Erste Hilfe. Sollten Sie heute ganz leicht bei den technischen Erklärungen mitgekom- men sein, so wird Ihnen der gesamte theoretische Teil nicht besonders schwerfaien. Eine praktische und theoretische Abschlußprüfung beendet zunächst die Ausbildung. Ist das Ergebnis posi- tiv, so erhält man den Segelflug-Pilo- tenschein mit einer zweijährigen Gültigkeit. Und beginnt der junge Pilot seine eigenen Erfahrungen zu sammeln und die erster- Schreck- erlebnisse zu überstehen. So gesehen endet die eigentliche Ausbildung nie - der Regen hingegen hoffentlich bald! Glück ab, gut Land Dr. Horst Feisch Prominenz aus Politik, Wirt- schaft, Kunst und Sport beim Head Cup Viel Prgomtneinz wird auch heuer Kitzbühel aus Anlaß des Head Cup Kitzh'el besuchen. So wird der Bundsparteioibmann der OVP, Dr. Josef TAUES, zum Head Cup kommen, Tirols Land;esregi r1ng wird drch die Landes'rät,e Komm. -Rat Christtan Huber und Fridolin Zanon vertreten sein, Oster- reichs alpines Skiteam hat sich an- gesagt, dr Vorstand 'deis OTV mit Dr Threodor, Zeh an der Site kommt nach Ki1zühel und auch die im Tennis-Pool vertretenen 30 Fitrmetninhjaiber besuchen Osterreich s größte internationale, Teninisveir,an_ staitu:ng. Unsricher ist derzeit noch, ob der Inhaber des E,h,renschutzes dieser Großveranstaltung, B u'ndesministey Dr. Fred Sinowa:tz nach Kiitzbühel kommen Wird. Scher hingegen, daß der arg'entinische Botschafter • in Osterreich zum Finale nach Kit z kommt, wo er hofft seinen beiihm, ten Landsmann Guii1ermo Vilas zum zweiten Sieg im Head Cup Kitz- bühel Grand Prix gratulieren zu kön - nen. Zweifelsohne nur 'ein Teil der Pro- minenz, die tatsächlich nach Kitz- bühe7, kommen wird, doch ist schon daraus ersichtlich, welches Intere)sse diese Großveranstaltung auch heuer wieder auslöst Loblied auf Waldring Oh Waidring, wie bist Du so herrlich, so schön, umgeben von Tälern, Bergen und Höh'n. Auf Wiesen, Almen und Auen im satten Grün, in prächtigen Farben die Blumen erblüh'n. Der Gast hier findet Erholung und Ruh, das Wandern und Klettern und auch das Vergnügen hinzu. Die Tiroler so freundlich und warm, auch die Musikkapelle mit dem Gast hat Erbarm'n. Dem Kapellmeister und den Seinen zollt Lob und Dank für die Melodien und den rhythmischen Reimen. Auch den Bergsteigern Lob und Dank, für das Anbrennen der Sonnwendfeuer am hohen Hang. Lebewohl Du schönes Tirol, auf Wiedersehen und auf Wiederhören bis ZU us'eiern nächsten Wiederkehren. Eheleute M. und Spiller Marburg an der Lahn Gäste vom 4.-24. Juni 1978 in der Pension Schreder
< Page 6 | Page 8 >
< Page 6 | Page 8 >