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Samstag, 14. Jänner 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Bericht über die Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereins Kitzbühel Am Samstag, dem 10. Dezember 1977 fand 'Im Hotel Klausner die diesjäh- rige Jahreshauptversammlung unse- res Tierschutzv'er'eines statt. Vor einer sehr gut besuchten Versammlung konnte Dr.Edgar Ganster den Herrn Bürgermeister Hans Brettauer, Stadt- rat Jakob Lackner, den Amtstierarzt Ob. Rat Dr. Much und den Referen- ten der Versammlung, Herrn Vet. Rat Dr. König, Präsident der Liga gegen Tierquälerei, begrüßen. Zum Zeichen der Trauer für die seit der letzten Jahreshauptversammlung verstorbenen Mitglieder erhoben sich die Teilnehmer und Vet. Rat Dr. Kö- nig brachte noch einen kurzen und herzlichen Nachruf auf den verstor- benen Obmann Vet. Rat Dr. Ganster, mit dem eT jahrelang im Tierschutz- wesen zusammengearbeitet hatte. Für die provisorische Vereinsleitung Josef Prast - Dr. Edgar Ganster - brachte der letztere nun den Tä- tigkeitsbericht. Die Teilnahme an der 80-Jahr-Feier des Tierschutzvereins Salzburg brachte durch die Überrei- chung der Ehrenurkunde eine Ehrung und Anerkennung für unseren Verein. Die Zusammenarbeit hat sich sehr er- folgreich erwiesen, vor allem durch die Vermittlung für gefundene oder herrenlose Tiere. Wenn die Not am größten, dann hilft das Salzburger braucht wird. Gerade durch den Zeit- punkt dieser Ehrung will die Gemein- de Oberndorf zum Ausdruck bringen, daß sie einen verdienten Menschen auch dann noch ehrt und schätzt, wenn sie von ihm keine aktive Un- terstützung mehr erwarten kann. Mit den besten Wünschen für viele Jahre in Gesundheit im Kreise seiner Fami- lie. und Freunde, überreichte Bürger- meister Ok.-Rat Franz Höck dem ver- ehrten Vorgesetzten und Freund den Ehrenring der Gemeinde Oberndorf mit der künstlerisch bestens gelunge- nen Urkunde, die nach den Dankes- worten des Geehrten einen würdigen Platz in seinem Heim finden werde, das er auch auf Lebenszeit zu seinem Heim machen wird, um so einmal mehr seine Verbundenheit mit dem Bezirk Kitzbühel zu dokumentieren. Die Anwesenheit des amtierenden Be- zirkshauptmannes Dr. Hans Höfle unterstrich die Wertschätzung der beiden geehrten Persönlichkeiten, die dieser auch in ehrenden und danken- den Worten für die Geehrten zum Ausdruck brachte. Mit heimatlichen Weisen umrahm- te der Oberndorfer Dreigesang die stimmungsvolle Feier, die nach einem arbeits- und ereignisreichen Jahr in allen Anwesenden echte Weihnachts- stimmung aufkommen ließ. Tierheim eben doch wieder aus. Im Mai 76 fuhren wir mit M:tgiiedern in den Alpenzoo Innsbruck und wurden von Dr. Pechlaner fachkundig durch die Anlagen geführt. Im Oktober 77 war wieder die Jugend dran: als Dank für ein von den Jugendlichen selbstlos gestaltetes Tierbuch, lud die Vereinsleitung zu einer Fahrt in das Haus der Natur nach Salzburg mit Be- such des Tierheimes ein. Wie wir schon in dieser Zeitung berichteten war auch dieses Unternehmen ein vol- ler Erfolg und wir haben sicher wie- der viele junge Tierfreunde gewon- nen. Daneben laufen die verschiede- nen Aktionen in den Schulen mit Büchern und Zeitschriften und wir danken an dieser Steile herzlichst allen Lehrern in den diversen Schu- len, die in den Bibliotheken und Un- terrichtsstunden unsere Tierschutz- Aktivitäten unterstützen. Die winter- lichen Vogelfutter-Verteilungen an verschiedene Stützpunkte sind ein fester Bestand unserer Vereinstätig- keit geworden und werden natürlich fortgesetzt. Um alle diese Aufgaben realisieren zu können, haben wir vor einigen Jahren die Weihnachtsaktio- nen gestartet. Für 1977 werden erst- mals keine Karten, sondern Geschenk- anhänger versandt. Um unsere Mit- glieder nicht zu sehr zu belasten, ha- ben wir diesmal nur Nicht-Mitglieder angeschrieben, was zwar eine erheb- liche Mehrarbeit bedeutete, aber hof- fentlich auch Erfolg bringen wird. Die vom Verein betriebene Tier- schutzambulanz hatte wieder um- fangreiche m- fangreiche Leistungen zu erbringen Es wurden allein 1232 Einsatzkilome- ter gefahren, 20 Hunde, 55 Katzen, 19 Vögel, 1 Igel und 2 Rehkitze kosten- los eingeschläfert; 61 verschiedene Tiere ambulant behandelt und 10 Ope- rationen durchgeführt, insgesamt 378 Kosultationen geleistet. Hier wird wirklich aktiver Tierschu;z betrieben und die Einrichtung der Ambulanz steht für jeden offen, der ein Tier in Not findet. Dr. Ganster dankte auch besonders der Exekutive, die ihm bei verschie- denen Tierschutz-Erhebungen unter- stützte. Der Vereinskassler Frau Lotte Bauer brachte den Kassabericht und auf Antrag stimmte die Versammlung auf Entlastung des Kassiers. Dr. Ganster bat nun Herrn Bgm. Brettauer, di€ Neuwahlen des Vereins- vorstandes zu übernehmen. Es lag nur ein Vorschlag des Vereinsaus- schusses vor und dieser wurde von der Versammlung mit Einstimmigkeit an- genommen. Obmann Emmy Ganster, Schrift- führer: Ingrid Igler, Kassier Lotte Kassiere gesucht ® Der Skiklub sucht für die beiden Ab- fahrtsläufe des Hah- nenkammrennens am 20. und 21. Jänner 78 Kassiere (mit Skiern) Meldungen erbeten im Büro des KSC, Kitzbühel, Hinter- stadt, Tel. 23 01 oder direkt beim Haupt- kassier Herrn Dir. Willy Kindi, Spar- kasse der Stadt Kitzbühel. !;Bauer, Beiräte: Dr. Bernd Kaaserer, Herbert Sojer, Josef Prast, Stellver- treter: Isidor Huber, Corinna Reinl, Rostna Wnuck, Tierschutzambulanz Dr. Edgar Ganster. Als neuer Obmann dankt Frau Gan- ster für das Vertrauen, welches ihr die Teilnehmer durch die Übergabe der Vereinsleitung entgegengebracht haben. Sie wird versuchen, den Verein auch weiterhin erfolgreich zu leiten, hofft aber doch, daß sich einmal ein männliches Wesen finden wird, dem sie die Weiterführung überlassen kann. Wenn sie auch durch die jahre- lange Zusammenarbeit mit ihrem Mann momentan vielleicht am besten Bescheid weiß über die verschiedenen Belange des Vereins, so wird es doch in einigen Jahren ihre Aufgabe sein, die Leitung in die Hände eines jünge- ren Obmannes zu übergeben. Frau Ganster bittet nun Vet. Rat Dr. König um seinen schon so lange erwarteten Vortrag über Intensiv- haltung. Als Einleitung gibt Dr. König einige Erklärungen für den folgenden Film. Es ist ein Film über Intensivhaltung der Nutztiere, den er ganz neu aus der Schweiz mitgebracht hat und der der- zeit der beste Film ist, den es zu die- sem Thema gibt. Er bittet die Teil- nehmer nicht schockiert zu sein, wenn diesmal nicht nur liebliche Tierbil- der vorgeführt werden. Aber auch der Tierschützer muß die Realität kennenlernen, wenn auch kein Mensch gerne darüber spricht. Nur so hat der Tierschützer aber die Möglich- keit, andere Menschen von besseren Tierhaltungen zu überzeugen, denn in diesem Film sieht man erstmals Alternativ-Vorschläge zur Intensiv- haltung, die man halbwegs anerken- nen kann. Bisher wurde uns ja immer eingeredet, daß es nicht möglich wäre, solange die Nachfrage an Fleisch und Eiern so groß ist. Während der Filmvorführung war es im Saal ziemlich still, es zeigte aber vom großen Interesse der Teilnehmer, daß alle Mitglieder und Ehrengäste bis zum Schluß blieben und vielleicht doch einen Denkansporn mit nach Hause genommen haben.
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