Kitzbüheler Anzeiger

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Hofrat Weili' mit seinerGarrin Maria. Durch viele Jahre ehrenamtliche Sekretärin. Sie war der gute Geist, der im Stillen gewirkt hat. Samstag, 5. August 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Fortsetzung von letzter Woche Im Schuljahr 1957/58 stieg die Schülerzahl erstmalig über hundert an. 1959/60 begann der endgültige Ausbau der Oberstufe, und das Öffentlichkeitsrecht der Schule wurde auf die 5. Klasse ausgedehnt. Die Schule wurde auf ein Realgymnasium umgewandelt und die offi- zielle Bezeichnung lautete nun Privatrealgym- nasium Weihs, St. Johann in Tirol. Im Erlaß des Bundesministeriums für Unterricht wurde gleichzeitig der Landesschulrat für Tirol ermächtigt, die Eröffnung der weiteren auf- steigenden Klassen in den folgenden Schuljah- ren unter der Voraussetzung zu genehmigen, daß die räumliche Unterbringung und die Lehrstellenbesetzung ordnungsgemäß sicher- gestellt wird. Gerade diese grundsätzliche Ge- nehmigung der aufsteigenden Klassen war ein Markstein und wieder ein großer Fortschritt auf dem Weg zur Vollmittelschule unseres Be- zirkes. So erfreulich die Erweiterung der Schule an sich war, brachte diese aber neuerdings größe- re finanzielle Belastungen mit sich. Bisher wurde der gesamte Schulbetrieb durch das Schulgeld der Eltern der Schüler und durch Subventionen der Gemeinden St. Johann, Kitzbühel und Fieberbrunn und des Landes Tirol aufrechterhalten. Im Schuljahr 1959/60 erfolgte die erste Hilfe durch den Bund in Form einer lebenden Bun- dessubvention, das heißt, daß die Bezahlung eines Lehrers vom Bund übernommen wurde. Auch der Elternverein „Mittelschulheim St. Johann in Tirol" stellte sein Wirken auf eine breitere Basis und nannte sich in Zukunft „Mittelschulverein für den Bezirk Kitzbühel". Die zweite große Sorge aber bildete der größere Bedarf an Schulräumen. 1960/61 stieg die Schüleranzahl auf 166 an die Klassenzahl auf sechs. Diesen Umfang kcnnte die Schule an der Ache mit ihren drei Unterrichtsräumen nicht mehr bewältigen. In dieser kritischen La- ge sprang die Marktgemeind St. Johann ein und stellte drei Notschuiräume im alten Ge- meindehaus zur Verfügung und rettete damit zweifellos die weitere ungestörte Entwicklung der Schule. Dem war bereits am 7. Mai 1960 ein bedeu- tender Beschluß des Gemeinderates der Marktgemeinde St. Johann ir Tirol vorausge- gangen, demzufolge die Gemeinde zur Ermöglichung der Überführung des Privat- realgymnasium Weihs in eine achtklassige Bundesmittelschule mit dem Standort St. Jo- hann sich bereiterklärte, für ein neues Mittel- schulgebäude den notwendigen Grund ko- stenlos zur Verfügung zu stellen. St. Johann wurde als Mittelschulort des Be- zirkes bestätigt. Bereits am 27. Mai 1960 begab sich eine Mit- telschuldelegation nach Wien und verhandelte dort zum erstenmal offiziell m t den Vertretern des Bundesministerium für Unterricht über das Projekt „Mittelschule Bezirk Kitzbühel". Diese Verhandlungen verliefen positiv und konnten für die Fortführung des Vorhabens wertvolle Beziehungen schaffen. Um nun aber die Lasten eines Mittelschul- baues nicht allein der Gemeinde St. Johann aufzubürden, wurde unter dem Vorsitz von Herrn Bezirkshauptmann Hcfrat Dr. Trenti- naglia die Verwaltungsgen- einschaft zur Errichtung eines Mittelschuig bäudes für den Bezirk Kitzbühel in St. Johann in Tirol gegrün- det und von der Tiroler Landesregierung am 28. Februar 1961 genehmigt. Dieser gehörten die Gemeinden St. Johann, Kitzbühel, Fieber- brunn, Kirchberg und Hochfilzen an. Bei den nun folgenden Ve-handlungen in Wien mit den Vertretern des Bundesministe- riums für Handel und Wiederaufbau und des Bundesministeriums für Unterricht kristalli- sierte sich folgendes Ergebnis heraus: in St. Jo- hann müßte ein Mittelschulgebäude mit 14 Klassen und allen notwendigen Sonder- und Nebenräumen, einschließlich einer Turnhalle im Ausmaß von 25 X 15 Metern gebaut wer- den. Außerdem müßte der Schule ein Klein- sportfeld, eine Hundert-Meter-Laufbahn und für den Rahmen des Schultumbetriebes aus- reichende leichtathletische Anlagen auf schul- eigenem Grund zur Verfügung stehen. Den Grund für das gesamte Mittelschulprojekt stellte die Marktgemeinde St. Johann kosten- los zur Verfügung. Für die Finanzierung des Baues und Kapitalbeschaffung und Zinsen- dienst bis zur Fertigstellung habe die Verwal- tungsgemeinschaft zu sorgen. Herr Professor Weihs habe sich bereitzuerklären, das Privat- realgymnasium, dessen Schulerhalter er da- mals noch selbst war, aufzulösen, bzw. es in ei- ne Bundesmittelschule zu überführen und auf alle darauf eventuellen materiellen Rechte für seine Person zu verzichten. Bei Enthaltung dieser Bedingungen übernehme der Bund die gesamte Schule samt ihren Erstellungskosten nach ihrer Fertigstellung, frühestens am 1. Jänner nach der ersten Reifeprüfung der be- reits bestehenden Mittelschule. Auf dieser Basis wurde dann auch der Ver- trag mit dem Bund abgeschlossen. Im Herbst 1962 wurde der Architektenwettbewerb aus- geschrieben und der Erdaushub für die neue Mittelschule begann am Tage des Beginns der schriftlichen Reifeprüfungen der ersten Matu- raklasse des Privatrealgymnasiums Weihs im Juni 1963. Und welchen Weg hatte die Schule inzwi- schen zurückgelegt? Im Schuljahr 1961/62 nä- herte sich die Schülerzahl der Zweihunderter- grenze. Die 7. Klasse mußte parallel geführt werden. Seit 1. Jänner 1962 war der gesamte Lehrkörper vom Bund übernommen worden. Herr Prof. Walter Weihs übergab die Schuler- haltung dem Elternverein. Das Schulgeld konnte zwar allgemein ermäßigt, aber noch nicht erlassen werden, da der Elternverein als Schulerhalter die laufenden Kosten des Schul- betriebes zu tragen hatte und außerdem einen wesentlichen Beitrag für den Zinsendienst des Baukapitals gemeinsam mit der Verwaltungs- gemeinschaft leistete. 1962/63 hatte die Schule ihre erste Matura- klasse mit 16 Schülern. In diesem Schuljahr mußte gar an drei verschiedenen Orten unter- richtet werden: Stammschule an der Ache, altes Gemeindehaus und eine Klasse in der alten Volksschule. Das Saalturnen wurde schon wie in den vorhergegangenen Jahren in zusammengezogenen Turngruppen im Turn- saal der Volksschule Kitzbühel durchgeführt. Welche Schwierigkeiten ergab dies für den ge- samten Schulbetrieb! Aber nun wußten wir ja, daß dieser Zustand nur mehr kurze Zeit dauern konnte. Zur Matura wurden dann sämtliche Schüler der 8. Klasse zugelassen. Am 9. Juli 1963 wur- de die mündliche Reifeprüfung abgeschlossen und das Ergebnis war damals eines der besten in Tirol. Ein Schüler reif mit Aufzeichnung, 14 Schüler reif, ein Schüler aus einem Fach zu- rückgestellt auf den Herbsttermin. Bundesgymnasium St. Johann i. T. Direktor Hofrat Mag.Walter Weihs imRuhestand
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