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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 19. Auiist 1979 Spitzenprogramm der Artistik und Tierdres- suren, von Frau Elfi Althoff-Jacobi sorgfältig zusammengestellt, wird begeistern. Die 6 weißen Teufel zeigen den sensationel- len, atemberaubenden Hochseilakt ohne Netz. Die Bratuchins bringen verwegene Ori- ginal-Kosakenreiterei, Jean-Pierre spielt mit seinen Raubkatzen, das Duo Maurins zeigt Cowboyspiele, die Liufas begeistern mit ihrer lustigen Schimpansenrevue und Panda Vidanf mit seiner gelehrigen Elefantenherde, Les Dougalis sind Spitzenjoungleure der Gegen- wart, Lachsalven gibt es mit den Les Rossyans- Musikclowns aus Spanien, The 7 Stankes voll- führen tollkühne Sprünge am Schleuderbrett, die -Chepifian-Gruppe wirbelt mit ihrer Tempoartistik durch die Manege und aus Las Vegas kommt der Gesangsstar Celeste Hardy. Dies sind einige der Spitzennummern des Jubiläumsprogramm.St. Johann, 16. und 17. August, Kitzbühel (beim Rettungsheim) vom 18. bis 20. August, täglich zwei Vorstellungen. Zirkuskasse und Tierschau täglich ab 9 Uhr. In Formen gegossene Seele Glanzvoller Auftakt der Kitzbüheler Sommer- konzerte. Demonstration schubert'scher Quartettkunst Der erste Abend im Zyklus der „Kitzbüheler Sommerkonzerte" ist gelaufen und gibt zur Hoffnung Anlaß, daß solche Veranstaltungen - sieht man von den bereits fixierten Konzerten ab - nicht bloße Randerscheinung bleiben, sondern in Hinkunft einen dauernden Platz im sommerlichen Kulturleben Kitzbühels einnehmen. Ein Ensemble wie das Musikverein-Quar- tett (Küchl-Quartett) spricht ifir sich; daher auch der gute Besuch. Anderseits zeigte sich einmal mehr, wie groß das Bedürfnis und der Nachholbedarf sind. Die Erwartungen wur- den nicht enttäuscht! Das meisterliche Zusam- menspiel der vier Künstler und Schuberts Geist sorgten für einen überwältigenden Ein- druck von Geschlossenheit im Miterleben. Schon das einleitend gespielte a-Moll-Quartett (1824) mit seinen Gegensätzen von weich und dramatisch, von schubert'schem Moll-Dur- Wechsel, von fast walzerseligem Tanz und fremd anmutenden Orgelpunkten zeigte das ganze Können der Spieler. Rainer Küchls Ton ist wohltuend vibratoarm, manchmal fast flageolettartig, im jähen Wechsel zum Forte griffig und seltsam obertonbeschnitten. Sein Geheimnis, wie er das macht! Peter Wächters 2. Violine, hatte mit dem Handicap eines ungünstigen Platzes unmittelbar am größen Vorhang zu kämpfen (man sollte diesen auf jeden Fall zurückschieben), sodaß er fast zu gedeckt wirkte, während sich Franz Bartolo- mey, Cello, klar durchsetzte. Bartolomey be- sitzt einen sehr satten Celloton. Seine und Küchls Tongebung sind vielleicht etwas zu verschieden. PeterGötzel schließlich, Bratsche - ein treuer Diener seines Herrn; und Schuberts! Das zweite Werk, Streichquartett D-Dur (1814). Schubert schrieb es mit 17 Jahren. Was da aufblüht! Zwar ist dieses Werk noch im Bann Josef Haydns, die Originalitätjedoch un- verkennbar. Nach der Pause das Quartett d-Moll (Der Tod und das Mädchen) - jenes Quartett, das schlechthin unausschöpfbar ist. Was geht in der Seele eines 30jährigen vor, de solche Musik schreibt, möchte man fragen; der vulkanartige Ausbrüche tiefster seelischer Schichten dermaßen kunstvoll zu bändigen und in Musik umzusetzen weiß; der die Katastrophe Tod - vorausahnend vielleicht den eigenen frühen Tod - in so reich figurierte. mildernde Formen zu gießen vermag?! Die Steigerung der Spieler - und auch Schuberts - war hier unverkennbar. Die vier Instrumente klangen stellenweise beinahe wie ein Kammerorchester. Lang anhaltender Beifall erzwang als Zugabe das Adagio aus dem Streichquartett Es-Dur. h. bon. Sommeraktionen der Pfarre Kitzbühel Für mehr als 30 Ministranten und Jung- scharbuben gab es gleich zu Ferienbeginn zwei Wochen in lustiger Gemeinschaft, für die jüngeren auf derAdlerspoint, für die älteren als Teilnehmer bei der Bubenolympiade in Schielleiten/Steiermark, beide Wochen unter Führung von Kooperator Peter Hausberger und Arbeitslehrerin und Jungscharffihrerin Marianne Leitner. Die Gruppe derjüngeren fandaufderAdlers- point ein für solche Zwecke wunderbar geeig- netes Gelände vor und sie schien auch vom Wetter sehr begünstigt, waren es doch die ersten schönen Tage nach fünf Regenwochen. Sie wurden so auch voll ausgenützt mit einem starken Wanderprogramm, das aber dank der guten Verpflegung durch Frau Seiwald (Auen- hof/Kirchdorf) gut verkraftet wurde. Äußerst beeindruckend war das gewaltige Lagerfeuer am letzten Abend, auch wenn es anfangs wegen des nassen Holzes mehr Rauch als Feuer gab. Vom 17. bis 22. Juli ging dann die 5. Buben- olympiade über die Bühne, das heißt, sie wäre bald ins Wasser gefallen, bevor sie angefangen hatte. Nach einem Sturm zwei Tage vor Beginn, der einige der schon aufgestellten Zelte in ein Kornfeld verfrachtete, kamen die 3000 Ministranten und Jungscharbuben aus Osterreich, Südtirol, Schweiz und Belgien planmäßig zusammen, unter dem Motto „Freude erleben - durch Gemeinschaft, Sport und Kreativität". Es war alles musterhaft orga- nisiert, Nachschub mit Essen und Material, ärztliche Versorgung, die notwendigen Ein- richtungen in der Zeltstadt bis zu einer eigenen „Lagerwelle" über Lautsprecher. Das Schlechtwetter ab Dienstag konnte zwar die Zeltstadt in einen Sumpf verwandeln, die Bubenolympiade aber nicht platzen lassen. Man verlegte die Quartiere in einer kleinen Völkerwanderung in umliegende Schulen, Turn- und Lagerhallen. Die Kitzbüheler Gruppe kam mit 400 anderen Buben in die - bedauerlicherweise noch leere - Stubenberger Obstlagerhalle. Trotz mancherlei Improvisation im Pro- gramm wurde die Woche zu einem richtigen Fest. Dazugehörte die Eröffnungsfeier genau- so wie der Gottesdienst mit Bischof Weber (,‚Ich verrate euch ein Geheimnis: In der Steiermark scheint manchmal auch die Son- ne"), der Lagerzirkus, die harten sportlichen Wettkämpfe (gegen beachtliche Konkurrenz errang Klaus Sulzenbacher die Bronze- medaille im 50-m-Brustschwimmen) und das besonders beliebte und vielbesuchte „musi- sche" oder „kreative Zentrum". Für das Gelin- gen der Bubenolympiade spricht jedenfalls, daß sich einige fest vornahmen, das nächste- mal in 4 Jahren als Betreuer oder Helfer mit da- bei zu sein. Bearbeiten von Ytong im „Kreativen Zen- trum" von Schielleiten
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