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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. August 1978 13 Ferdinand Jabinger 10 Sebastian Huber 9 Alois Holzer 8 Leonhard Hofer 8 Thomas Huber 7 Johann Kitzbichler 7 Josef Mayr Keuschnigg errang 3 Siege, an der Hand von Eggli und Pascha (2) Der Bankräuber Ab und zua hat mancherMensch den Glaub'n, er verdeant si 's Geld mitn Bankausraub'n; wenn er Lust auf Geld hat wieder amal, verübt er glei an Überfall. Um sich leichter Bargeld zu verschaffn, bedroht er's Personal mit Waffn, und damit neam sagn kann wer er is, ziacht er si a Maskn übers Gfries. A dö Bankleit ascht befohln, wia si sö verh altn sohn; Moastens hoal3ts bei der Begegnung: „Hände Hoch und koa Bewegung!" Oana tua die Kasse her, da gibts koan andern Ausweg mehr, und wollts a Schiaßerei vermeidn, machtsja koane Schwierigkeitn." Solang der Dieb sei Ruah hat zum Kassiem, kann eh koan Menschn was passiern. Vom Groschn bis zum Golddukatn, mögen si's alls dia Geldpiratn. Schilling, Dollar, Mark und Lire, Silbermünzen, Wertpapiere, kassiert werd' no der letzte Pfennig und hat der Räuber no viel z'wenig, fragt er stutzig: „Ists dös alls? dös derfat mehr sein jedenfalls. So brauchbare wertvolle Schein, miaßn no gnuag vorhanden sein." Aufknackt weascht die Tresoranlag, dort nimmt er si a no an Betrag, und überall weascht einigschnüffelt, ob er si no eppas zammdabüffelt, bis er begreift, er hat dös moaste gestohln, da gibts iatzt richtig nix mehr z'holn. Der Bankraub wa somit gelungen, der Räuber is iatzt grad no zwungen, daß er schnellstens d'Flucht ergreift, weil eh glei d'Wamsirene pfeift. J.W la GOING Evangelischer Gottesdienst am Samstag, 19. August, um 18 Uhr in der Pfarrkirche, ge- halten von Pfr. Eibich. 4. Kegelwettbewerb für Kitzbüheler Gastronomie-Mitarbeiter im Hotel HirzingerHof Das nun schon zur Tradition gewordene Gastronomie-Kegeln im Hotel Hirzingerhof wird auch in diesem Sommer wieder bis zum 10. September duchgeführt. Teilnahmeberechtigt sind alle in Kitzbühel gemeldeten Mitarbeiter, leitende Angestellte und Besitzer von Hotel- und Gaststätten- betrieben. Ausschreibungen können an der Reception im Hotel Hirzingerhof abgeholt werden. Chronik vom Schnee- berg bei Sterzing Mit der Schwesterstadt Sterzing verbunden ist in seinem neuesten Buch der Kitzbüheler Historiker Landesarchivdjrektor i. R Dr. Eduard Widmoser. Er hat seinerzeit die engere Verbindung der tirolischen Bergwerksstädte vorgeschlagen, die in der Geschichte viel ge- meinsam haben. Nun legt er eine „Chronik vom Schneeberg bei Sterzing" vor, die über das ehemals höchstgelegene Bergwerk Europas berichtet. Dabei hat Hofrat Dr. Widmoser eine sehr schwierige Aufgabe übernommen. Er hatte mit wissenschaftlicher Gründlichkeit die von einem Hobbyforscher ausgearbeitete Chronik zu bearbeiten. Der bayerische Staats- beamte Hans Michael Voelckel ist der Ge- schichte des Bergbaues mit großer Geriauig- keit nachgegangen und hat als Laie eine umfas- sende Arbeit mit zahlreichen Bildern vorge- legt. Dr. Widmoser hatte diese im Auftrag des Südtirol-Verlages Innsbruck-München zu bearbeiten. Das Buch führt auf den alten Saumpfaden durch die wunderbare Gebirgsweltvom hinte- ren Passeier zur alten Knappensiedlung St. Martin am Schneeberg und auf den Förder- strecken des Erzes hinüber in das Lazzacher Tal und durch das Ridriaun hinaus nach Ster- zing. Auf dem Wege wird Geschichte und Schicksal des um das Jahr 1200 in fast 2500 m Seehöhe entstandenen Bergbaues am Schnee- berg erzählt. Die Chronikgeht den Spuren von über 800 Jahren Bergmannsarbeit unter härte- sten Bedingungen nach und man steht stau- nend vor den Uberresten der zwischen 1871 und 1874 entstandenen größten Übertag-För- deranlage der Welt auf dem höchstgelegenen Bergwerk Europas. Der mittelalterliche Berg- bau und die neuzeitliche Förderung erstehen vor dem Auge des Lesers. Für den Laien werden eine Vielzahl von bergmännischen Ausdrücken erläutert und die Arbeiten verständlich gemacht. Eine weite- re Aufgabe sieht das Buch darin, die alten Bild- stöcke, Kapellen, Kirchen, Altäre, Kunstwerke und Stiftungen in den Orten des Ridriaun auf- zuzeigen und den Spuren des Bergbaues in Sterzing nachzugehen. Die Darstellung ist unterhaltsam und allgemeinverständlich. Die Chronik berichtet über den Schnee- berg, den Bergsegen (Silber, Kupfer, Blei, Zinkblende, Bleiglanz), über die Knappen- siedlung St. Martin, das Bergmannsleben, die Bergordnungen, die mühsame Arbeit in fast 2500 m Seehöhe, die Förderung des Erzes durch Tragtier, Schiene und Seilbahn. Das Erz wurde schon zurZeit der Tragtierbeförderung bis nach Brixlegg gebracht, wobei bis ins Tal mit Tragtieren gearbeitet werden mußte, ehe man über den Brenner säumte. Um 1870 brachte die größte Übertage-Förderanlage Eu- ropas eine Revolution in der Beförderung. Die Bremsberge sind noch deutlich in der Land- schaft auszunehmen. Die Transportwege wa- ren zusammen über 27 km lang. Nachdem 1922 das Bergwerk, das seit 1663 völlig in der Hand des Staates war (frühere Gewerken wa- ren die Landesfürsten Sigismund, Maximi- lian, die Fugger, Jöchl und Geizkofler u.a.), vom italienischen Staat einer Gesellschaft pachtweise übertragen wurde, plante man den Bau einer Seilbahn. Sie wurde tatsächlich ge- baut und verkürzte den Erztransport auf 70 Minuten Fahrzeit. 1931 wurde der Bergbau aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen, im Krieg aber wiederaufgenommen und hatte mit 350 Bergleuten einen neuen Höchststand an Mitarbeitern. Die Verhüttung erfolgte nun gar am Rhein und in Oberschlesien. Nach dem Krieg lief der Bergbau weiter. 1967 (im glei- chen Jahr wie der ebenfalls jahrhundertealte Haller Salzbergbau) wurde der gesamte Be- trieb in St. Martin eingestellt. Etwa 30 Bergleu- te arbeiten derzeit in dem wesentlich tiefer lie- genden Bergbau im Lazzacher Tal. Seit 1974 wird wieder Erz gefördert. Die Knappen wer- den durch eine Personenseilbahn von Maiern zu ihrem Arbeitsplatz gebracht. Die stillge- standene Flotationsanlage wurde erneuert, Ausbaupläne sind vorhanden. Die „Chronik vom Schneeberg" stellt die Orte am Erzweg - Maierri, Mareit, Ridriaun und Sterzing - vor. Besonders ausführlich beschäftigt sie sich mit der Geschichte von Sterzing, dem Endpunkt der Erzförderung vom Schneeberg. Den Schluß bilden Erläuterungen von Fachaus- drücken und die Literatur zum Schneeberg. Die „Chronik vom Schneeberg" ist eine kostbare Tyrolensie geworden. Es gereicht Kitzbühel zur Ehre, daß ein Sohn dieser Stadt wesentlich zur Herausgabe dieses Buches bei- getragen hat, wird doch dadurch die Verbun- denheit zwischen zwei alten Tiroler Städten betont und die geschichtliche Bedeutung von Sterzing erneut aufgezeigt. H. W. Außendienste: Kirchberg, Pfarrkirche, Samstag 18 Uhr; St. Johann, Volksschule, Sonntag 9 Uhr; Going Pfarrkirche, Sonntag 10.30. Evangelisches Pfarramt Kitzbühel, Oelberg 6 - Ruf 05356/4404 Evangelischer Gottesdienst: Sonntag, 20. August 9Uhr Kurz-, 10 Uhr Haupt- gottesdienst in der Christuskirche Kitzbühel (neben Hornbahnpark- platz) Pfr. Dr. M. Hoffmann, Echzell-B esses
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