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Samstag, 19. August 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Atomic-Freestyleteam zeigt exakte Luftakrobatik am Schwarzsee Seit einigen Wochen steht am Schwarzsee ein Wassersprungturm des Atomic-Freestyle- teams Kitzbühel. Die Anlage auf dem Gelände des Strandbades Moigg konnte mit Zustim- mung und tatkräftiger Unterstützung des Ba- debesitzers und durch Materialspenden der Stadtgemeinde Kitzbühel errichtet werden. Im vergangenen Jahr stand eine etwas niedri- gere Schanze am Gieringer Weiher, sie konnte nach der Dammbruchkatastrophe im vergan- genen Sommer nicht erneuert werden. Die Gruppe kam auf der Suche nach einer Trai- ningsgelegenheit auch zum „Plattenteich" in Reith, dessen Besitzer Alois Jöchl den Vorstel- lungen der Akrobaten sehr positiv gegenüber- stand. Die für die Gruppe verkehrsmäßig gün- stigere Lage des Platzes am Schwarzsee gab den Ausschlag für die Errichtung der 9-m- Schanze auf dem Gelände des Strandbades Moigg. Unter der „Bauleitung" von Thomas Überall wurde die Schanze errichtet, deren Pi- loten bis zu 8 m im Erdreich versenkt werden mußten. Dabei legten die Teammitglieder kräftig Hand an. Nun steht die Schanze und ist eine Attraktion für den Schwarzsee. Die Ama- teurfilmer und -fotografen am Schwarzsee sind während des Trainings der Gruppe immer auf der Lauer, um gelungene Sprünge aufnehmen zu können. Der Badebetrieb wird in keiner Weise behindert, die Sicherheitsbe- stimmungen werden streng eingehalten. Das Zustandekommen des Sommertrai- nings dankt die Atomic-Freestylegruppe Kitz- bühel zahlreichen Sponsoren, die mit großem Verständnis die Aufbauleistung verfolgt ha- ben. Der Dank gebührt der Firma Atomic-Ski für die Bereitstellung von Material und finan- ziellen Mitteln, der Firma Camaro in Mondsee für die hervorragenden Taucheranzüge, die Wärmeschutz und Aufprallschutz gewähr- leisten, der Firma Kitzsport Hansjörg Schlech- ter für die Lagerung und Bereitstellung von Material, der Bindungsfirma Salomon, der Stadtgemeinde Kitzbühel für die finanzielle und materielle Unterstützung, der Firma Pro- jekt Austria-Wohnbau für Sponsortätigkeit und nicht zuletzt der Familie Moigg für das Entgegenkommen bei der Errichtung und Si- cherung der Anlage. Ausschlaggebend für die Notwendigkeit ei- ner Wasserschanze ist für die Gruppe die Si- cherheitsfrage. Die am Trampolin in der Halle geübten Sprünge können auf der Schanze mit Skiern umgesetzt werden, ehe man auf den Schnee geht. Dafür ist die exakte Beherr- schung eines Sprunges Voraussetzung. Hauptziel ist die Ausschaltung der Verlet- zungsgefahr. Zum Übungsprogramm gehö- ren einfache Salti, dann der Doppelsalto, die Schraube, der Doppelsalto mit Schraube und Doppelaxelsprünge. Zu den bisherigen Mitgliedern des Teams ist Erika Aufschnaiter gestoßen, die sich auf das Springen spezialisiert und dabei bereits sehr beachtliche Ergebnisse erzielt. Ausge- schieden ist aus beruflichen Gründen Frieda Lugger, die bereits im vergangenen 'Winter kaum mitmachen konnte. Die „Sensation" ist der 12jährige Roman Bonatti, der jüngste Ski- akrobat Mitteleuropas, der sicher Vorwärts- und Rückwärtssalti springt. Teamchef Heinz Müller und Hugo Bonatti (16) springen mit Erfolg den Doppelaxel, als Ballettspezialistin erweist sich Binja Pletzer, von der man sich im kommenden Winter Wettkampfüberraschun- gen erwartet. Ziel der Atomic-Freestyletruppe Kitbühel sind etwa 300 erfolgreiche Sprünge pro Mit- glied auf der Kuststoffschanze am Schwärz- see. Parallel dazu laufen Kurse für das Training auf dem Gletscher am Kitzsteinhorn. Die Vor- bereitungen werden allerdings nicht zu stark vorangetrieben, um nicht bei Saisonbeginn durch Übertraining Schaden zu haben. Das Ziel aller Gruppenmitglieder ist ein möglichst gutes Abschneiden beim ersten Europacupbe- werb im Dezember am Obertauern. Dieser hat Schlüsselstellung für die gesamte Saison, es entscheidet sich die weitere Europacupteil- Hannes Bonatti auf der Wasserschanze am Schwarzsee. Foto Alexander Ruflegger. nahme und im besten Falle die Teilnahme an Weltcupveranistaltungen. Mit Sicherheit rech- net das Team mit mehr Wettkämpfen als in den vergangenen Wintern. Dabei ist zu be- rücksichtigen, daß alle Teammitglieder Ama- teure sind, wobei die 'meisten Gymnasialstu- dien nachgehen. Ziemlich sicher ist, daß die Atomic-Freestyle- gruppe Kitzbühel im kommenden Winter in Zell am See viermal ein Showprogramm abzieht. Noch immer hofft die Gruppe auf die Bereitstellung eines Mannschaftsfahrzeuges durch die Hauptsponsorfirma Atomic, die.bis- her mit größtem Verständnis den Wünschen der Gruppe nachgekommen ist. Entschieden weisen die Kitzbüheler Free- style-Skifahrer die Vorstellung zurück, die ge- hörten zu den „Hot doggers", jenen „wilden Hunden", die seinerzeit auf spektakuläre, aber gefährliche Weise den neuen Sport eingeführt haben. Die Leistungen der Gruppe, die in Ti- rol nur geringe Konkurrenz zu fürchten hat, beruht auf gründlicher turnerischer Ausbil- dung und überlegter Weiterarbeit. Was heute in diesem Sport geboten wird, ist exakt ausge- führte Luftakrobatik. Die Ballettfahrer tendie- ren zum Akrobatischen und betonten Ele- ganz, Musikalität und Stil. Das Zuschauen läßt nicht mehrgruseln, sondern sportliche Artistik miterleben, die für den Befähigten erlernbar und übbar ist. In diesem Sinne ist das intensive Training der Kitzbüheler Atomic-Freestyle- gruppe zu verstehen. Vielleicht bietet sich im kommenden Winter wieder eine Chance, auch in Kitzbühel eine Show zu zeigen. Hans Wirtenberger Knappe 11:9-Niederlage der Steinadlerboxer gegen US-Armeestaffel Vor rund 1000 begeisterten Zuschauern bo- ten die Boxer des BC Steinadler am Sonntag in Kundi gegen die US-Armeestaffel der 7. Divi- sion aus Kitzingen trotz der knappen 11: 9- Niederlage eine beachtenswerte Leistung. Die im Profistil boxenden Amerikaner erwiesen sich als äußerst gefährliche Gegner. Besonders die Armeemeister Alabair, Brown, Salazar und Hathrow bewiesen neben brillanter Tech- nik eine große Schlagkraft. Die Steinadlerbo- xer zeigten aber vor diesen Klassenboxern kei- nen Respekt und lieferten den sieggewohnten Amerikanern härtesten Widerstand. Die größ- te Überraschung lieferte der Junior Franz Huter, der nach einer fast aussichtslosen ersten Runde sich im Laufe des Kampfes enorm steigerte, seinen Gegner Johns in der 2. Runde zu Boden schickte und in der 3. Runde den Farbigen zur Aufgabe zwang. Josef Orasch lieferte dem Armeemeister und US- Nationalstaffelboxer Salazar einen begeister- ten Kampf. Zwar mußte er in der 1. Runde auf harte Leberhaken schon zweimal zu Boden, fing sich aber im Verlaufe des Kampfes wieder und brachte den US-Weltklasseboxer in der 2. Runde fast an den Rand des KO. In der 3. Run- de wurde Orasch allerdings wieder derart hart
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