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Samstag, 2. September 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Das Fest der Fahnenweihe der Schützen- gilde Kössen am 13. August 1978 wurde schon am Vortag mit der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal und einem Fackelzug begon- nen. Besondere Anerkennung sprach der Oberschützenmeister der Bergrettung und der Bergwacht aus, deren Männer auf der Naring- alpe eine schöne Schützenscheibe ausgeleuch- tet hatten. Der Sonntag wurde mit einem Weckruf ein- geleitet. Nach dem Empfang der Ehrengäste und der Vereine zelebrierte Kirchenrektor Pater Roman aus Prambachkirchen, gemein- sam mit Pfarrer Kann aus Düsseldorf und dem in Kössen geborenen Pater Alois Kitzbichler (in Enns tätig) die Feldmesse im Musik- pavillon. Nach der Predigt und der Fahnen- weihe sprachen Bürgermeister Ökonomierat Stefan Reitstätter und Landesrat Kommerzial- rat Christian Huber zu den Schützen und den Gästen. Landesrat Huber überbrachte auch die Größe von Landesoberstschützenmeister Landeshauptmann Eduard Wailnöfer. Die Ehrung verdienter Kössner Schützen nahm Bezirksoberschützenmeister Martin Krismer (Kitzbühel) vor, daLandesoberschüt- zenmeister Krapf auf dem Weg nach Kössen von einem Verkehrsunfall ereilt wurde. Geehrt wurden: Mit der Ehrennadel in Gold, für 60 Jahre aktive Gildenzugehörigkeit: Alois Horn- bacher, Schmiedmeister in Ruhe, 87 Jahre alt. Mit derEhrennadelin Goldfür 50JahreHans Lerchenberger und Johann Kramer sowie Anna Hofmann. Die Goldene Ehrennadel wurde weiters dem Bildhauer Hans Kaltenegger verliehen, der die Gilde Kössen in vielen Jahren unterstützte, insbesondere viele Schützenscheiben geliefert hatte. Oberschützenmeister Krismergratulier- te den Ausgezeichneten im Namen des Landesschützenbundes. Weitere Ehrungen Der Kössner Schützenrat mit der neuen Fahne. Von links: 1. Schützenmeister Hans Schreder, Schützenrat Josef Schreder, Fähnrich Paul Nothegger, Schützenrat Anton Lehrbeger und Oberschützenmeister Otto Halbweis. durch die Schützengilde Kössen: Hans Ebers- berger sen. wurde zum Ehren-Oberschützen- meister ernannt, Leonhard Dagn und Anna Hofmann zu Ehrenmitgliedern. Zum Ehren- mitglied wurde auch der große Gönner, Hans- Karl Locker aus Nürnberg, ernannt. Oberschützenmeister Otto Halbweis sprach im Anschluß an das Fest der Fahnenweihe allen Dank aus, die zum guten Ablauf mitge- holfen haben. Insbesondere der Fahnenpatin Hilde Thaler, Sonneckwirtin, Bürgermeister Ökonomierat Stefan Reitstätter mit seinem Gemeinderat und allen am Fest beteiligten Vereine und Musikkapellen, insbesondere dem Patenverein Rottau und der Ehren- kompanie Kitzbühel sowie den Gestaltern der schönen Festwägen. Der Oberschützen- meister dankte auch der hohen Geistlichkeit, Landesrat Kommerzialrat Christian Huber, den Spenderinnen der Fahnenbänder, dem Gildenbruder Vizebürgermeister Fritz Astl, Volksschuldirektor Hermann Brunner, den Schützenfreunden, die zur Anschaffung der Fahne mit beigetragen haben und Oberschul- rat Direktor Josef Guggenbichler ifir die Ver- fassung der umfangreichen Schützenchronik. Sein Dank galt auch den örtlichen Vereinen, der Bundesmusikkapelle, dem Männer- gesangverein, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Frauen im festlichen Röcklgwand, den Veteranen und, wie bereits angeführt, der Bergwacht und der Bergrettung. Von der Fahnenweihe der Schützengilde Kössen Ehrungen - Dank des Oberschützenmeisters einem Spielzeug gleichen, Kirchberg und der Schwarzsee. Die Reisenden zerstreuen sich in alle Richtungen. Ich besteige die nahe, alpen- rosengeschmückte Ehrenbachhöhe, von der im Winter zahlreiche Abfahrten den Skifahrer wieder zu Tale bringen. Zur Mittagszeit treffen sich die Reisenden wieder in einer auf der Höhe gelegenen Gaststätte. Nach dem Mittag- essen halte ich Rast und betrachte sinnend das Spiel der Wolken, die Sonne, die bald mehr bald weniger durchdringt und die wechseln- den Schatten auf Berge und Täler. Unwillkür- lich denke ich an die alte Streitfrage über die Berechtigung der Bergbahnen, die nach Ansicht ihrer Gegner den Bergen ihre Unbe- rührtheit nehmen. Dennoch lassen sich ihre unschätzbaren Vorteile nicht leugnen. Sie bringt auch den Bergsteiger mühelos zur Höhe. Er genießt leichter und länger alles, was der Gipfel bietet, vor allem reine Höhenluft und die starken Strahlen der Sonne. Er braucht nicht an den Rückweg zu denken und an raschen Abstieg wegen Änderung des Wetters. Er bedarf nur der Wahl eines bestimmten Zuges, der pünktlich auf ein Zeichen die Berg- station verläßt. Die Talfahrt macht einen etwas anderen Eindruck als die Bergfahrt, denn der Reisende sieht die vor ihm liegende Schlucht, in die der Wagen von einem schwankenden Seile getragen allmählich versinkt. Und es erwachen in ihm ähnliche Empfindungen, wie beim Bergsteiger, der bei Benützung desselben Weges zum Abstieg mehr an die Gefahren des Weges denkt, wenn er vor sich die Tiefe sieht. Auch macht sich das Überfahren der Stützen bei der Talfahrt etwas stärker bemerkbar als bei der Bergfahrt. Umso gleichmäßiger gleitet der Wagen auf dem Tragseil zwischen den Stützen dahin. Ist doch der Wagen so gebaut und mit einem Bügel mit dem Laufwerk so verbunden, daß sein Schwerpunkt stets unter dem Tragseil liegt und daß ein Entgleisen nach menschlicher Berechnung unmöglich ist. Die Talstation wird wieder sichtbar. Wir über- schreiten bereits zum Orte gehörige Wege, von dem aus Wanderer zu uns emporblicken und freundliche Größe uns zuwinken. Die Geschwindigkeit der Fahrt nimmt ab. Kaum bemerkbar ist der Wagen in der Talstation zum Stillstand gekommen. Wir verlassen den Wagen und gedenken noch lange des technischen Wunderwerks, das wir soeben näher kennenlernten. Es ist dies die einzige Errungenschaft des Weltkrieges. Sammelte man doch damals die ersten Erfahrungen beim Bau von Seilbahnen mit stark gespannten Seilen, die die Grundlagen beim Bau von Seilbahnen in den darauffolgen- den Friedensjahren waren.
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