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tt\ i3U 'QtrtLLit UM Samstag, 2. September 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Mitteilung Nr. 1 Bericht über die Eröffnung Am 2. Juli 1978: 'wurde das Bergbau- und Heimatmuseum Jochberg im alten Schul- haus. Dachgeschoß, eröffnet. Viele von den Mitgliedern des Vereins haben die Anfänge des Ausbaues miterlebt. Aus einem kalten Dachboden ist ein Museum geworden. Zur Eröffnung waren zahlreiche Ehren- gäste, wie Hofrat Dr. Widmoser, Dr. Braun, der Historiker Manfred Rupert, Bürgermeister Huber, Bürgermeister Bachler (Aurach), die Fremdenverkehrsobmänner von Jochberg und Aurach u. v. a. erschienen. Die Traditions- Bergknappenmusi k Jochberg und die Fahnen- abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr und der Heimkehrerkameradschaft bildeten den festlichen Rahmen der Eröffnungsfeierlich- keiten im Gasthof„ Schwarzer Adler". Nach den Ansprachen der Ehrengäste und ' der offiziellen Eröffnung durch Obmann Georg Jöchl gingen die Besucher ins Museum, um die geleistete Arbeit zu besichtigen. Gar viele waren erstaunt über die Vielzahl der Exponate, die zusammengetragen worden waren. Man hörte nur lobende Worte über die vollbrachte Leistung und über die Ordnung im neuen Jochberger Museum. Der große Schritt zur Eröffnung ist getan! Aberjetzt geht es erstrichtig los! Unterstützen Sie uns, bitte, auch weiterhin, so wie bisher. Zur Information: Mitgliederzahl 79; Aus- gaben im Juli 1978: 31.000 Schilling; Veranstaltung: Ball des Heimatmuseums am Samstag, 2. September! Der Küchenabfall vom Gasthaus Jodibichi in Jochberg Von Univ.-Prof Dr. Richard Pittioni Ende August 1977 haben die Mitarbeiter des Vereins, G. Jöchl, J. Krimbacher und P. Egger, einen Abfallhaufen untersucht, der sich im Laufe von einigen Jahrhunderten vor den Küchenfenstern des Gasthauses Jodlbichl angesammelt hatte. Aufmerksam auf ihn geworden war der 'Wirt selbst, Peter Aufschnaiter, als er von einem Arbeiter dieses Material wegschaffen lassen wollte. Bei dieser Gelegenheit konnten nicht nur viele Bruch- stücke von Gefäßen sondern auch von Gläsern beobachtet werden. So empfahl sich also ein planmäßiger Abbau dieser interessanten Ansammlung, die ich nun vor kurzem näher durchsehen konnte. Daraus ergab sich eine Reihe beachtenswerter Hinweise, über die nun die Leser des „Kitzbüheler Anzeiger" unterrichtet werden sollen, bevor eine ein- gehende wissenschaftliche Bearbeitung und Veröffentlichung erfolgt. Die gesammelten Gefäßreste belegen eine Zeitspanne vom beginnenden 16. bis in das frühe 20. Jahrhundert. Daß unser Interesse in erster Linie dem älteren Material gehört, liegt auf der Hand. Dem 16. Jahrhundert-vielleicht auch noch dem frühen 17. Jahrhundert - zuge- hörig sind die mehrfach vorhandenen Rand- und Wandstücke einfacher konischer Henkel- töpfe, die eine braune oder schwach grüne Innenglasur aufweisen. Sie sind als Kochtöpfe auf dem offenen Herd verwendet worden, die Rußschwärzung und auch Farbverände- rungen durch Hitze-Einwirkung erkennen lassen. Kennzeichnend ifir diese Töpfe ist ihre Randbildung mit einer gesimsartig vorstehen- den unteren Kante. Man hat den Eindruck, wie Bergbau- und Heimatmuseum Jochberg Glück aufl Im vorigen Jahr (1927) hatte ich während meines Sommeraufenthaltes in Kitzbühel Gelegenheit, den Bau der Seilschwebebahn auf den Hahnenkamm zu beobachten. Zu Beginn dieses Jahres wurde der Betrieb aufge- nommen (4. März 1928), allerdings vorläufig nur eingleisig. Derzeit verkehrt die Bahn 6 - 8mal in jeder Richtung, wozu sie jedesmal 20 Minuten benötigt. Es war daher mein Wunsch, dieses für mich neue Verkehrsmittel kennenzulernen und den Berg, den ich im Vor- jahre noch zu Fuß erstiegen, diesmal zu „erschweben". Ich besichtigte vor Antritt der Fahrt den Schacht in der Talstation, in dem die Enden der Tragseile durch schwere Gewichte in Spannung gehalten werden, während sie in der Bergstation fest verankert sind. Auch die Zugseile, das sind Seile ohne Ende, werden in Spannung erhalten. Dies geschieht derart, daß ste sowohl in der Berg- als auch in der Tal- Station über große horizontal gestellte Räder geführt werden, von denen das letztere auf Schienen laufend mit einem Gewichte im Schachte in Verbindung gebracht ist. Der Wagen faßt 15 Personen einschließlich des Wagenführers, die mit Ausnahme von zwei Personen die Fahrt stehend mitmachen. Der Wagenführer kann sich durch ein neben ihm hängendes Telefon jederzeit mit dem Maschinisten in der Bergstation in Verbin- dung setzen. Außerdem kann er erforder- lichenfalls durch den neben ihm befindlichen Handgriffe iner Fangbremse den Wagen soforf zum Stillstand bringen. Die Bewegung ist ein sanftes Gleiten, das nur dann ein wenig unter- brochen wird, wenn das Laufwerk des Wagens mit seinen acht Rädern auf den sogenannten Seilschuhen die Stützen - es sind deren neun - überfährt. Besonders lehrreich ist die Erklärung, wie das Laufwerk des Wagens die Stützen überschreitet. Das Seil hat einen Durchmesser von 43 mm. Sein unterer Teil liegt im Seilschuh. Sein oberer Teil wird von den Nuten der Räder nur so weit umfaßt, daß sich Seilschuh und Räder nicht berühren. So wird eine Stütze nach der anderen überfahren, die zunächst dicht aufeinanderfolgen. In der IfIIIIt(tIItfltt(tUtUI III1JI1III1WIIIIHIIßor So aabren w1111111111111111111111111111111111111;1111111 Kleine Bezirksgeschichte aus dem Jahr 1928 Mit der Seilschwebebahn auf den Hahnenkamm
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