Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. September 1978 Anfang an her besaß Sterzing ein eigenes Siegel. Es wird 1328 durch landesfürstliches Privileg bestätigt; daraus wissen wir, daß das Siegelbild schon damals der Tiro- ler Adler war, in dessen Schutz ein Bildnis stand: wohl, wie später, der auf Krücken wan- dernde Pilger und damit ein Siegel, das von der ersten Aufgabe Sterzings spricht. 1363 gebot Herzog Rudolf von Osterreich, dem Sterzing, wie die anderen Städte an Etsch und Inn, be- geistert gehuldigt hatten, daß der Fernverkehr nur mehr durch die Stadt führen sollte. Einen Rat erhielt Sterzing erst 1396, und zwar einen achtgliedrigen, der, wie der zwölf- gliedrige Steuerausschuß, unter dem Vorsitz des landesfürstlichen Richters stand. Ein eige- nes Stadtgericht hat Sterzing nie erlangt, doch bestellten die Herren von Freundsberg (bei Schwaz), die 1370-1587 das Landgericht Sterzing innehatten, zeitweilig einen Unter- richter für sie. Im 15. Jahrhundert, als der Berg- bau im Schneeberger und Gossensasser Revier in Blüte kam, wurde die Stadt Sitz eines Berggerichts. Ab 1415 besaß sie einen Wochenmarkt, ab Mitte des 15. Jahrhunderts erscheint an der Spitze des Stadtrates ein Bürgermeister. Nur die Neustadt war ummauert. Die Namen der Tore (Brenner-, Brixner-, Jaufner- und Pfitscher Tor) zeigen die Hauptverkehrs- wege an, auf denen nicht zuletzt das Leben der Stadt gründete. Sterzing war und blieb klein, beschränkt im wesentlichen auf die eine Hauptstraße und Verkehrsader; sie zählte zu Ausgang des Mittelalters wenig mehr als 100 Häuser mit 1200 Einwohnern. Selbst heute hat sie an bei- den nur etwa doppelt so viel. Die große Blüte- zeit der Stadt, das 15. und frühere 16. Jahrhun- dert, die mit dem Bergbau zusammenhängt, prägt sich nicht in einer räumlichen Erweite- rung der Stadt, vielmehr in der Stattlichkeit der Häuser jener Hauptstraße, ihren Lichthöfen und Stiegenaufgängen, Portalen und Gewöl- ben, ferner in dem Bau des Stadtspitals und seiner Kirche, in dem 1468— 1473 errichteten Stadtturm und in dem gleichzeitig erbauten, um 1524 mit einem Wappenerker geschmück- ten Rathaus aus. Diese beherbergte, außer der Ratsstube und den städtischen Ämtern, die Fleisch-, Fisch- und Brotbank, das sind jene Einrichtungen, die sich die mittelalterliche Stadt zur Überwachung der Lebensmittelge- werbe geschaffen hat. (Fortsetzung in der nächsten Ausgabe) Einweihung des S'taffkogelkreuzes Am Sonntag, 17. September 1978, wird das Gipfelkreuz am Stafikogel (2116 m) einge- weiht. Die Weihe erfolgt durch Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Danninger unter Mitwir- kung der Kitzbüheler Nationalsänger, welche zur Bergmesse die Bauemmesse von Annette Thoma aufführen. Beginn der Bergmesse 11 Uhr! Das Kreuz wurde von dem im Bild genann- ten Trio selbst angefertigt. Das Lärchenkreuz Das Staffkogelkreuz mit den Erbauern, von rechts Georg Hechenberger, Ekkehard Pich- ler und Franz Bauer. ist 3.20 m hoch und der Querbalken mißt 1.70 m. Das Kreuz ist mittels vier Stahlseilen, die an Betonsockeln befestigt sind, gesichert. Kreuz, Seile und Betonmaterial wurden bis zur Wildhochalmhütte(1557 m)geschleppt und von dort bis zum Gipfel getragen. Die Errich- tung des Kreuzes wurde von der Gemeinde Aurach genehmigt; weiters auch von dem Besitzer des Grundes, Herrn Huber, Walch- bauer in Kirchbichl. Die drei Erbauer, Georg Hechenberger, Ekkehard Pichler und Franz Bauer, mußteii sich auch verpflichten, die War- tung des Kreuzes zu garantieren. Der Staifkogel ist mit seinen 2116 m der höchste Gipfel der Südkette zwischen Horn und Gamshag, 2180 m. Errichtet wurde das Kreuz bereits am 13. August 1978. Weg: Natur- und Wildpark Aurach, dann den Bachgrund aufwärts (AV-Markierung 711). Nach 45 Minuten Taleinwanderung verläßt man den Bach und steigt orographisch rechts in Serpentinen über die Wildalm (1380 m) zur Staflhochalm, wo von der Bäuerin und der Sennerin für die Messebesucher ein Frühstück verabreicht wird. Auf dem Rückweg findet in der bewirtschafteten Hochwildaimhütte (1557 m) eingemütliches Beisammensein statt. Kinderfreundliches Kössen Im Herbst 1976 wurde in Kössen der erste ganzjährige Kindergarten eröffnet. Zur Leiterin wurde die Diplomkindergärtnerin Monika Muster und zur Helferin Brigitte Berndt bestellt. Bisher wurde der Kindergar- ten in einer Gruppe, mit 30 bis 35 Kindern, geführt. Nun aber ist es notwendig geworden, da der Zuspruch immer ansteigt, eine zweite Gruppe (bzw. Klasse) einzurichten. Vor 1976 bestand in Kössen in der Haupt- schule nur ein Saison-Kindergarten. Der neue Kössen. Anschlußfeier. Am 24. Juni 1928 fand in Klobenstein die Enthüllung einer Gedenktafel an die An- schlußabstimmung statt. Am Vorabend leitete ein Fackelzug der Feuerwehrund des Radfahr- vereins und eine Sonnwendfeier an der Ache das Fest ein. Der Festgeber, Konrad Nusko, brachte Dr. Kernstocks „Feuerspruch" zum Vortrag. Die Bundesmusik, die den Fackelzug begleitete, konzertierte nachher im Bruck- wirtsgarten. Am Sonntagmorgen begrüßten Schulkin- der unter der Leitung des Oberlehrers Peter Gaim die Vertreter des Stadtrates und des Ver- kehrsvereins Traunstein. Mittags marschierte der Festzug unter den Klängen der Bundes- musik Kössen nach Klobenstein, unter Mit- wirkung der Schützengilde, der Feuerwehr und des Radfahrvereins. Ein heimischer Pas- seirer trug die Trauerfahne Südtirols. Die Schlechinger waren mit dem Veteranen- und dem Kriegerverein sowie durch den Burschen- verein vertreten. Die Enthüllung der Gedenk- tafel unter den Klängen des „Deutschlandlie- des" wurde von einem Kinderpaar in Tiroler Tracht vorgenommen. Defilierung der Bayern und der Tiroler. Festreden hielten Dr. Groder vom Andreas-Hofer-Bund Tirol und Her- mann Wiebel aus EndorfsowieN. Rappoldaus Traunstein. Der Anschlußwille Tirols, kund- getan in einer 98prozentigen Abstimmung, sei in dieser Gedenktafel verewigt. Bürgermeister Eigneraus Schleching würdigte den Zweck der Gedenktafel, die den Willen kundtue, alle Deutschen in einem Reiche zu vereinigen. Waidring. Postauto. Am. 1. Juli l928 wurde die PostautolinieWajd- ring-St. Ulrich-St. Jakob-Fieberbrunn eröff- net. Es ist dies eine der schönsten Fahrten durch die sogenannten Ofen in St.Adolan längs des fischreichen Pillersees. Die Errich- tung dieser Linie ist dem Wirken des Kauf- manns Kienpointner zu verdanken, der für die Gemeinde Waidring viel Ersprießliches tut. St. Ulrich a.P. Am 15. Juli 1928 findet die Einweihung der neuen Motorspritze der vereinigten Feuer- wehren Flecken- St.Ulrich in Verbindung mit einer Feldmesse in Flecken statt. Die beiden selbständigen Feuerwehren haben sich geei- nigt, gemeinsam eine Motorspritze anzuschaf- fen. Die beiden Übungen, die mit der Spritze abgehalten wurden, fielen zur vollen Zu- friedenheit aus. Brixentaler Straßenkonkurrenz. Am 30. Mai 1928 tagte inWörgi die Brixentaler Straßenkonkurrenz. Einen breiten Raum nahm die Besprechung der Eingabe an die Bundesregierung ein. Für die Durchführung des Verbotes des Befahrens der Brixentaler Straße mit Kraftwagen kam ein einheitlicher Beschluß zustande, daß die Entscheidung der Landesregierung anheimgestellt wird. Die Tatsache, daß im Brixental schon Kraftwagen stehen und ein Lokalverkehr auch schon in Be-
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