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50 Jahre Kunsthandlung Welwert, Kitzbühel Samstag, 9. September 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Kindergarten liegt sehr gelegen neben der Volksschule bzw. der Hauptschule, also im Ortszentrum und trotzdem vom Verkehrs- lärm abgelegen. Auch baulich ist nichts auszu- setzen, im Gegenteil, man kann den Baustil nur loben. Ein schöner Erfolg der Frauenbewegung von Kössen war die Eröffnung des Kinder- Heuer wurde die Kunst- und Antiquitäten- handlung Konrad Welwert in Kitzbühel 50 Jahre alt. Ein Anlaß für unsere Heimatzeitung, sich mit der Tätigkeit eines solchen Geschäftes näher zu informieren und diese Informatio- nen den geehrten Lesern weiterzugeben. Kürzlich erschien im Journalverlag Schwend, spielplatzes neben dem Gelände der Grenz- landhalle, welche am 21. Juli 178 erfolgte. Über die Eröffnungsfeier berichteten wir in unserer Ausgabe vom 5. August. Beide Anlagen stellen der Gemeinde Kössen und ihrer Bewohnerschaft ein Zeugnis der Kinderfreundlichkeit aus. Der Kindergarten in Kössen Schwäbisch Hall, das Buch „Rat der Experten" von Hans Jürgen Hansen, in welchem ein aus- führliches Interview mit Konrad Welwert enthalten ist. Gleicherweise gestattete uns Konrad Welwert, der auch Berater des Kitzbü- heler Heimatmuseums ist, insbesondere in Fragen von Kunstwerkern und von Hand- werksgeräten (Konrad Welwert ist in ganz Mit- teleuropa hiefür Experte), ihn mit Fragen zu bestürmen. Welwert: Ich habe ein Geschäft in Kitzbü- hei, das Stammhaus, das heuer 50 Jahre alt wurde, ein zweites in Innsbruck und ein drittes in Innsbruck. Meine Mutter eröffnete wohl schon 1924 im sogen. „Kopphaus" in der Ehrenbachgasse eine Antiquitätenhandlung und übersiedelte dann 1928 in das jetzige Stammhaus im Hause Pirchl in der Josef- Pirchl-Straße. Red.: Was wird jetzt gesammelt? Welwert: Zunächst muß einschränkend ge- sagt werden, daß viele Besucher von Kunst- handlungen in den Fremdenverkehrsorten keine echte Bindung an irgendein Sammelge- biet haben. Weil sie hier mehr Zeit und Muße haben als daheim, gehen sie auch einmal in ein Antiquitätengeschäft, um sich umzusehen. Diese Gruppe von Leuten muß berücksichtigt bleiben, die einmal gelegentlich ein Souvenir kaufen oder jedenfalls etwas, was sie eben unter Souvenir verstehen. Das sind keine echten Sammler, die haben auch keine echte Möglichkeit des Preisvergleiches, weil sie sich sonst nicht mit solchen Dingen beschäftigen, die wissen nicht, was die Sachen kosten. Red.: Werden solche Leute Sammler? Welwert: Selbstverständlich. Jeder Samm- ler, ich gehöre auch dazu, hat ja letztlich ein- mal angefangen zu sammeln. Und das Kaufen eines antiken Gegenstandes mag durchaus einen sochen Anstoß bewirken. Aber eine derartige Anregung zum Sam- meln läßt sich ja im allgemeinen später nicht mehr verfolgen. Sie müssen bedenken, daß in die Fremdenverkehrsorte vielfach Leute kom- men, die im nächsten Jahr meist woanders hin- fahren, sodaß sich also die Folgen nicht mehr nachspüren lassen. Wenn ich aber nun von den Menschen spreche, die Sie eigentlich gemeint haben, die echten Sammler, so lassen sich hier durchaus bestimmte Kriterien herauskristallisieren. Zunächst einmal gilt auch für diese Leute, daß sie im Urlaub mehr trieb ist, ist doch ein Beweis, wie bedürftigauch das Brixental dieser Verkehrseinrichtung ist. Da aber eine ausnahmsweise gestattete Kon- zession den Verkehr verallgemeinern würde, kann der Ausschuß vom Verbot nicht abge- hen, solange der Straßenbau nicht einen gesi- cherten Verkehr zuläßt. Im Herbst 1929 wird die Straße vollendet und dann dem allgemei- nen Verkehr zugänglich sein. Kitzbühei. Verkehrsverein. Die Kanzleiräume des Verkehrsvereins befin- den sich jetzt im alten Postgebäude (Goldene Garns). Durch diese Übersiedlung ist einer längst dringenden Notwendigkeit entspro- chen worden. Bisher befand sich das Büro des Verkehrsvereins im Pirchlhaus. Kitzbü hei, Hahnenkammbahn. Seit Beginn der Sommersaison 1928 herrscht auf der Hahnenkammbahn wieder reges Le- ben. Begünstigt durch das schöne Wetter las- sen sich täglich zahlreiche Fremde zur Höhe emporführen, um sich Kitzbühcl einmal von oben anzusehen. Das Lob unter denen, die mit der Bahn gefahren sind, ist einhelig; insbeson- dere ältere Leute äußern sich sehr zufrieden darüber, daß es ihnen während ihres Kitzbü- heler Sommeraufenthaltes dur:h die Bahn ermöglicht wird, ohne Beschwerden in Berg- luft und Höhensonne zu gelangen. Bergfahrt 5, Talfahrt 4, Berg- und Talfahrt 7 Schilling. Dementsprechend wurden auch die Preise für Einheimische herabgesetzt und zwar auf 3 Schilling für eine Fahrt und 5.50 für Hin- und Rückfahrt. Kinder 3 Schilling für Hin- und Rückfahrt. (Preisvergleich: 1 kg Speck 3 Schil- ling) Aschau. Ehrung. Am Peter- und Paulstag 1928 versammelte sich eine stattliche Anzahl von Aschauern beim Gredwirt, um zwei verdienten Chorsän- gern, Martin Kiingiei; Wandibauer, und Maria Brunnervom Miggl eine Ehrung für ihren über 40jährigen treuen Chordienst zu bereiten. Der hochwürdigste Fürsterzbischof in Salzburg hat in einem Schreiben, das den Gefeierten übergeben wurde, Dank und Anerkennung ausgesprochen. Seitens der Seelsorgsgemein- de wurde ihnen je eine Tafel überreicht: „Ma- ria, die Beschützerin der Fluren", zu denen Tisch- lermeister Horngacher in Kirchberg kunst- volle Rahmen mit der Widmung geschaffen hatte. Aschau. Motorspritze. Am 29. Juni 1928 war die Vorführung der neuen Motorspritze durch den Fabrikanten Rosenbauer aus Linz a. D. Sie fand solche Anerkennung, daß die Spritze gleich gekauft wurde und in den Besitz der hiesigen Feuerwehr überging. Fieberbrunn. Kriegsopfertag. Korporativ mit Fahnen rückte am 8. Juli 1928 die Schützenvereinigung, die Heimatwehr, der Veteranenverein, die Feuerwehr, die Heimkehrer, der Turnverein und der Arbeiter-
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