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Samstag, 21. Jänner 1978 KltzUiheerAnzeiger Seite 9 Zunächst eLnmal zu den Glockenge- wichten: die von Josef Georg Miler im Jahre 1845 gegossene große Glocke ist in der Fachliteiratrar mist einem Gewicht von 6.320 kg vermerkt; die Gewichte der übrigen fünf, von Grassmayr gegossenen Glocken, nach den Gußaufzeichnungen: 2.996 kg Anüeasg1ocke, 1.417 kg Seba- s'tianglocke, 782 kg Leonhardglocke, 570 kg Barbanarglocke. Der eingetretene Erfolg aller Sanire- ru.nsgsarbeiten ist im wesentlfchen durch folgende Überlegungen und Maßnah- men herbeigeführt worden: Die alte und in sich keineswegs mehr stabile hölzerne Glockenstuhikonstru:k- tion wurde &urch eine feiuerverisnkte Stahlkonstruktion in Leichtbauweise er- setzt, bei m t t i ig übereinander ver- hängten Glocken an tiefgekröpften Spe- zialjochen. Die mittige Anordnung der Glocken hat jegliche und früher in nicht unerhebiicheni Ausmaß vorhandene To- riiotrisbeanspruchung sowohl des Glocken- stuhles als auch natürlich des Turmes ausgeschaltet. Das entscheidende Problem ist in Kitz- bühel eine dynamische Aufschaukelung des Bauwerks durch die schwingenden Glocken gewesen. Die Eigenfrequenz des Turmes wuirkie vor Inangriffnahme der US-Präsident C.arter foruerte die Bun- desrepublik Deutschland auf, das Schwungrad der Wirtschaftskonjunktur wieder in Gang und auf Touren zu brin- gen. Dies bedeutet, in das Europäische übersetzt, daß der leichte wirtschaftliche Aufschwung in Nordamerika noch nicht ausreicht, um auch das europäische Kon- junkturschiff wieder flott zu machen, sondern daß es dazu noch kräftiger Hufs- motore bedarf, um in Fahrt zu kommen. Den kontinentalen Anstoß dazu erwartet man sich von dein deutschen Wirtschaft als dem führenden Industrieland West- europas in erster Linie. Transformieren wir die internationale Wirtschaftslage auf unserem Land, dann müssen wir uns eingestehen, daß sich Österreich derzeit wirtschaftlich auch nicht gerade leicht tut. Eindeutig Auskunft darüber gibt uns als Kennziffer jene Prozentzahl, zu der es der österreichischen Fremdenver- Die Glo:ke.i WLrden an tiefgekrdpften Jo- chen auehäng:. Im Bilc • gut sichtbar die ieuer Gengew chtsklöpDel an stelle der Frheren FlugkIiopel. Alle && Glocken hän- gen nun mittig überinander. Von :'ben: Bar- Dara-, Leonhari- in:] Sebastiaigloc<e. Photo Dr. Peter Brand s:ätter, Kitzbühe. kehrswirtschaft mitiels Fremdwährungs- einnahmen gelingt, das Außenhandels- passivum unserer Wirtschaft, rc.spektive das Devisenloch, welches sich durch ho- he Wareneinfuhren und zu niedrige Wa- resaausführen in der österreichischen Handelsi ila nz auftut, aufzufüllen. Wenn wir unser Augenmerk folglich der Entwsickhing der Deviseneinnahmen aus dem Ausiä nderfrem deinverkehr zur Abdeckung des 5Eterreieh:schea Außen- handelspassivurn schenken, dann sehen wir, daß die österreichische Fremdenver- kehrswimsohaft im Jahre 1969 noch in der Lage gewesen war das Eanidiels- biilanzdefizist unseres Landes nicht nur huadertprozen- ig, sondern mit 118,5 Pro- zent abzudecken Im Jahre 197i konnte die Minusdifferenz aus dem Warenver- kehr noch mit 74 Pr:.zen-t aus den Frem- denverkehrsdevisen ausgeglichen wer- cen. Die VorauaDerechn Lsagen kündigen an, daß die Deviseneinnahmeii aus dem Sanierungsarbeiten durch dynamische Schwingungsmeissung ermittelt. Die drit- te harmonische Oberschwingung lag im Altzustand bereits so nahe an der Turm- ei.genfrequenz, daß die beim Schwingen der Glocken auftretenden horizontalen Schubkräfte den Turm in zunehmenden Maße erregten. Durch uie von uns gewählte Spezial- aufhängung 'mit zusätzlichen Oberge- wichten konnten wir den Pendelrhyth- mus der Glocken soweit verlangsamen, daß die maßgebliche dritte Oberschwin- gung, insbesondere bei den beiden grö- ßeren Glocken,, trotz niedrigstem Aus- schwingungswinkel fühlbar unter die ur- sprünglichen Werte abgesunken ist. Der Abstand zur Turm-Eignfrequenz hat sich damit vergrößert und liegt nunmehr außerhalb des kritischen Bereiches. Die tiefgekröpfte Ausführung der Jo- che einschließlich noch zusätzlicher Über- gewichte hat gleichzeitig eine eminente Reduzierung der Schubkräfte überhaupt gebracht, was allein schon tiadurch er- sichtlich isst, daß die erneuerte Stahlkon- struktion hei immerhin einer Bauhöhe von ca. 15 m am obersten Punkt bei Vollbetrieb nunmehr ca. 3 mm als Ge- samtamplitude ausschlägt. Verlangsa- mung der Pendelgeschwindigkeiten, Re'. d uzierung des Schwungwinkels und Ver- lagerung des Schwerpunktes sind somit für den Erfolg verantwortlich. Die gänzlich veränderte Verhängungs- weise machte es notwendig, Gegenge- wichtsklöppei in einer Sonderausführung anzufertigen. Das extreme Tiefziehen der Glockenachsen mußte durch eine ent- sprechende Verlagerung auch ueis Dreh- Ausländerfremdenverkehr derzeit die 70- prozentige Abdeckungsmarke kaum mehr erreichen werden und für die kommenden Jahre, aufgrund des unter- schiedlichen Erfolges der ausgelaufenen Wintersaison und des zunehmencsen Konkurrenzdruckes im Sommer eine Besserung der Lage kaum erwartet wer- den darf. Im Klartext heißt das, daß die öster- reichische Exportindustaiiie in zunehmen- dem Maße unter Konkurrenzdruck kommt und in Teilbereichen mit Absatz- schwierigkeiten auf dem Weltmarkt zu kämpfen hat und durch die noch nicht überwundene kontinentale Stagnation auch der Fremdenverkehr sowohl f ne- quenzmäßig, als auch substanziell den erwünschten Auftrieb vermissen läßt, wodurch die Devisenetinnahmen nicht mehr im wünschenswerten Ausmaße wachsen, auf der anderen Sehe der Österreicher aber nach wie vor und jähr- lich mehr Devisen zur Beschaffung aus- ländischer Waren und Güter sowie für seine Auslandsaufenthalte beansprucht. Die Hinweise der österreichischen Bun- desregierung und der österreichischen Bundeshandelskammer vom wünschens- werten österreichischen Denken und österreichischen Kaufen scheinen ueim Zur Sanierung des Pferrkirchenturms Kitzbu »hel Glockenanlage in Kitzbühel. Arbeitsbericht der Firma Graßm.iyr, Innsbruck und über die Schwingungsmessungen durch Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johann Majer. 3. Bericht Vorschlag zur Absicherung und Weiterentwicklung der österreichischen Fremdenverkehrswirtschaft Wirtschaftsimpulse nach innen starken uns nach ‚außen von FVV-Direktor Dkfm. D. Ziepl - I-'IitzbüheE
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