Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. Oktober 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 des Bezirkes Fortsetzung aus letzter Nummer Dies sieht man am besten an der Almwirt- schaft des Gebietes. Im übrigen leistet der im Jahre 1969 gegründete Maschinen- und Betriebshilfering „St. Johann und Umge- bung" auch einen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitssituation. Diese Selbsthilfeeinrich- tung erstreckt sich auf vier Regionsgemeinden und umfaßt 77 Mitglieder. Ein relativ günstiges Bild zeigt in der Region 24 die Wegstatistik. Zwar haben rd. 50 Höfe bisher nur eine für heutige Verhältnisse unzu- reichende Zufahrt, jedoch nur noch ein paar Höfe verfügen über gar keinen Fahrweg, und diese werden in allernächster Zeit erschlossen sein. Rund 200 Bauern habenjetzt einen Tele- fonanschluß. Nebenerwerb Fremdenverkehr Auf Grund der Preisentwicklung in der Landwirtschaft und der Tatsache, daß bis vor wenigen Jahren in der Region ein besonders großes Angebot an Arbeitsplätzen in der Wirt- schaft vorlag, nahmen viele Bauern die Mög- lichkeit eines Zusatzverdienstes wahr. Auch die Fremdenzimmervermietung spielt eine große Rolle. Laut Zählung von 1976 gab es in der Region 24 insgesamt 223 bäuerliche Privat- zimmervermieter und 25 gewerbliche Zimmervermieter in der Landwirtschaft. Das sind 31 bzw. 26 % des Bezirkes. Der Fremdenverkehr ist für die Landwirt- schaft der Region ein beachtlicher Einnahme- faktor. Allein als Zulieferer für den Fremden- verkehr liegt die land- und forstwirtschaftliche Produktion bei zirka 17 % In der fremdenver- kehrsstarken Region 24 ist der stabilisierende bzw. preiserhöhende Einfluß der beiden Saisonen deutlich spürbar. Allerdings bringt der Fremdenverkehr, wie überall, auch Probleme und Schwierigkeiten mit sich. Besondere Berührungspunkte mit der Landwirtschaft ergeben sich durch die zahlrei- chen Aufstiegshilfen. Über 1000 ha landwirt- schaftliche Grundflächen werden für Skiab- fahrten und Langlaufloipen benützt. Dabei ist die Frage der gerechten Entschädigung für die entstehenden Nachteile keineswegs überall zufriedenstellend gelöst. Landwirtschaftliche Oiganisationen Eine Reihe von landwirtschaftlichen Ein- richtungen hat den Sitz in St. Johann, bzw. in der Region, wodurch die Bedeutung dieses Gebietes als landwirtschaftlicher Mittelpunkt des Bezirks noch mehr in den Vordergrund tritt. Die landwirtschaftliche Landeslehranstalt Weitau, eine Ausbildungsstätte für die männ- liche und weibliche Bauernjugend, welche allen Anforderungen gerecht wird, kann im Endausbau nahezu 300 Mädchen und Burschen aufnehmen. Von der Bezirksforstinspektion St. Johann und den Forstverwaltungen der Bundesforste Kitzbühel, Erpfendorf und Fieberbrunn wer- den die waldbaulichen Belange der Region 24 wahrgenommen. Zehn größere und kleinere Sägewerke so- wie ein Spanplattenwerk erfassen bzw. verar- beiten Schnitt- und Industrieholz. Die Milchverarbeitung erfolgt über die Molkereigenossenschaft St. Johann, die Sennerei Waidring und zu einem kleinen Teil auch durch die ALPI-Sennerei Kitzbühel. Über den Handelsstall der Tiroler Viehver- wertung in St. Johann wird ein wesentlicher Teil des 'Viehabsatzes abgewickelt. Die Lagerhäuser der Bezirks-Raiffeisen- Ware in St. Johann, Kirchdorf und Waidring entwickelten sich zu einem wichtigen Versor- gungsfaktor für die Landwirtschaft der Region 24. Auch die Landmaschinenwerkstätte der Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel in St. Jo- hann hat sich gut bewährt und als notwendige Serviceeinrichtung erwiesen. Der bäuerliche Geldverkehr wird in erster Linie von den sechs Raiffeisenkassen bzw. Filialen wahrgenommen, die injeder Regions- gemeinde präsent sind. Auch die Außenstelle des Baubezirksamtes Kufstein, Flußbauleitung in St. Johann,hat für die Landwirtschaft große Bedeutung. Die Region 24 wird also mit Recht als das landwirtschaftliche Zentrum des Bezirkes Kitzbühel bezeichnet. Aber auch einen Mittel- punkt des Schul-und Bildungswesens stellt die Region dar. Mit dem Pro-Kopf-Einkommen der Bevölkerung steht die Region laut einer Untersuchung der Tiroler Handelskammer aus dem Jahre 1972 an der Spitze des Bezirkes. Auch als Standort des Bundesheeres und der Heereswirtschaftsanstalt kommt dem Gebiet Bedeutung zu. Schließlich wird die Region aufgrund der geographischen Lage vom Straßenverkehr besonders stark berührt. Unter den gegebenen Verhältnissen wurde bisher für die Entwicklung der Wirtschaft, öffentliche Einrichtungen, Sportanlagen, Wohnbau- und Verkehrsflächen sehr viel Boden benötigt. Leider verlor dadurch die Landwirtschaft dieses Gebietes durchwegs den wertvollsten Kulturgrund. Ob die Landwirtschaft der Region 24 auch Bezirkssekretär Ing. Josef Wörgötter, Bezirks-Landwirtschaftskammer Kitzbühel Die Region 24- das landwirtschaftliche Zentrum verflossen seit der Gründung unserer Bundes- musik. Aus diesem Anlaß wurde am 16. Sep- tember 1928 ein Musikfest veranstaltet, bei welchem auch die Einweihung des neuen Mu- sikpavillons stattfand. Bürgermeister Stefan F o i d lerhielt den Schüssel zum Musikheim, mit welchem er die Tore aufsperrte. Pfarrer M o s e r nahm die Weihe vor. Fieberbrunn. Brückeneinsturz. Am 15. Sep- tember 1928 trieb die Schwester des Gastwir- tes Josef Georg Eder die Kühe auf den Weide- platz und war eben im Begriff, den Gatter zum Weideplatz aufzumachen. Linksseitig der Straße steht die Burgwiesbrücke, welche über die Ache führt, bei welcher aber der Gatter offenstand. Die drei Kühe hatten nichts Eilige- res zu tun als über die Brücke, die schon etwas schadhaft war, zu gehen. Die erste kam hin- über, bei den zwei nachfolgenden brach die Brücke und die Kühe stürzten in die Ache, konnten aber unbeschädigt auf der anderen Seite ans Ufer kommen. Diese Brücke wurde vor zwei Jahren neu errichtet, wobei die Bret- terlage mit Tannenästen und mit Schotter be- legt wurde. Durch die schweren Regengüsse wurde sie derart überlastet, daß sie zusam- menbrach. Kössen. Viehmarkt. Bei dem am 18. September 1928 in Kössen abgehaltenen Viehmarkt wur- den 81 Kühe, 17 Kalbinnen, 6 Jungrinder und 9 Säugkälber aufgetrieben. Der Verkauf war flau, jedoch wurde durchschnittlich ein hoher Preis erzielt. Das meiste verkaufte Vieh ging, wie gewöhnlich, nach Bayern. St. Johann. DeutscherSchulverein. Am 13. September 1928 hielt derDeutsche Schulver- ein Südmark im Bärensaale eine Versamm- lung ab, die von 44 Personen aus allen Schich- ten der Bevölkerung besucht war. Wanderleh- rer Klemm von der Hauptleitung Wien be- leuchtete die Verhältnisse in den bedrohten Grenzgebieten unseres kleinen Vaterlandes und führte vor Augen, wie wichtig der staatli- che Zusammenschluß aller Deutschen in ei- nem großen Reiche für die gefährdeten Volks- teile ist. Bei der vorgenommenen Neuwahl der Ortsgruppenausschusses wurden gewählt: Oberlehrer Hugo Sprenger zum Obmann, Inspektor Hermann U h r m a n n zum 1. und Johann 5 e i w a 1 d, Bartlbäck zum 2. Stellvertreter, zum Schriftführer Koo- perator Julius W e i k 1, zum Stellvertreter Karl W i e s e r und zum Säckelwart Stefan Till. St. Johann. Musikverein. Am 15. September 1928 wurde im Gasthof Oberacher (Zum Dampfl) die diesjährige Hauptversammlung des Musikvereins abgehalten. Nach den Be- richten der Warte wurde zur Neuwahl geschrit- ten und Direktor Josef G a p p zum Obmann, Johann Friedl, Tischlermeister, zum Stellver- treter, Josef K a s i n g e r zum Schriftführer und Rudolf G u g g 1 b e r g e r zum Kassier gewählt. Kapellmeister 0 t t. Brixental. Krafiwagenverkehr verboten! Der Ausschuß der Bnxentaler-Straßenkonkurrenz hat in der Sitzung am 3. Mai 1928 in Kirchberg beschlossen, auf der Brixentaler Straße den Kraftwagenverkehr zu verbieten. Dieses Verbot wurde von der Tiroler Landes- regierung mit Bescheid vom 10. August 1928 bestätigt. Laut neuerlichem Erlaß vom 25. Au- gust tritt dieses notwendige Gesetz sofort in
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