Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. Oktober 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 Der Raika-Brunnen, eine Widmung der Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel an die Bevölkerung und Freunde der Stadt eine Nelke. Den nächsten Tag führte uns wieder Frau Therese Planer durch die Innen- stadt und so haben wir durch sie so viel ge- sehen. Sie war uns ein echter Schatz und wir können ihr dafür gar nicht genug danken. Großer Dank gebührt auch unserem Obmannstellvertreter Jakob Daxer, Steuer- bergwirt sen., denn durch seine Initiative fuhren wir durch das liebliche Helenental nach Heiligen Kreuz. Ein einladendes, schönes, großes Kloster. Wir machten bei herrlichstem Wetter dort unsere Mittagsrast. Dann ging es wieder zügig heimwärts und da stellten wir alle fest, wie wunderschön und gepflegt und frei doch unsere Heimat ist Einige Kilometer vor Kitzbühel nahm Frau Kaufmann das Mikro- fon in die Hand und bedankte sich im Namen aller Insassen bei unserer Obfrau und Reise- leiterin für die schöne und gut organisierte Fahrt, was ja in so einem Land immer mit Schwierigkeiten verbunden ist In humorvol- ler Art, zum großteil in Reimen, dia Schnitzel- bank, wurde so manches und mancher durch den Cacao gezogen. Sie entlockte den ganzen Businsassen wahre Lachsalven. Davon eine ganz kleine Kostprobe: Unser Rosendörflein aus Tirol, fühlte sich besonders wohl! Ihr sei bestens gedankt für diese Überraschung. Unserem lieben Fredi, der uns wie immer wieder gut heimgebracht hat, gebührt ganz be- sonderer Dank, denn er mußte gerade dies- mal, große Strapazen auf sich nehmen. Recht lieb und herzlich aberwollen wir alle auch Frau Putzi Fröhlich danken, sie hatte sehr viel Arbeit mit der ganzen Vorbereitung dieser Reise (Visum, Pässe, Einzahlungen usw.) was so dringend ist und man aber nicht sieht. Sabine Reuter in der Galerie „Infeld" Nach langer Pause hat die Galerie Infeld, Kitzbühel, eine Auswahl von Arbeiten einer jungen Künstlerin präsentiert. Die ausgestell- ten Graphiken und Ölbilder von Sabine Reuter wurden bei der Vernissage von dem be- kannten Kunst- und Antiquitätenhändler Konrad Welwert vorgestellt. Welwert hob her- vor, daß die Künstlerin in ihrer Auseinander- setzung mit den sie bewegenden Problemen sich meisterlich vielfältiger technischer Mög- lichkeiten bediene, die sie sich bei ihrem hand- werklichen und akademischen Werdegang erarbeitet habe. Er lobte den Spürsinn der Galerie Infeld, die Wiedereröffnung mit Sabine Reuter begonnen zu haben. R Tiroler Rentner- und Pensionistenbund Ortsgruppe Kitzbühel Unser nächster Ausflug am Dienstag, 10. Oktober: Wir fahren mit dem Autobus nach Münichau und gehen zum Gieringer- und Vogelsbergweiher. Abfahrt vom Bahnhof 12 Uhr, Feuerwehrplatz und Reischhof. Führung: Rosa Hofer Das fließende Wasser war schon immer ein signifikantes Merkmal europäischer Städte und Dörfer. Städte drücken ihren Kunstsinn und ihr hervorgehobenes Bürgertum durch herrliche Brunnenanlagen aus. Brunnen schufen Plätze und Plätze bedeuteten Handel. Leben und gesellschaftliches Treiben. In fast allen Orten war der Dorfbrunnen Kommunikationszentrum, Viehtränke und Arbeitsstätte zugleich. Das fließende Wasser hatte nicht wenig Anteil im psychologischen Gesellschaftsspiel. Das Plätschern des frischen Wassers löste die Zungen, löste Emotionen und half den Menschen, sich von Sorgen und Nöten zu befreien oder ihrer Freude Aus- druck zu verleihen. Am Brunnen gab man Informationen weiter, wurden Bindungen ge- knüpft und Druckerlehrlinge getaucht. Der Brunnen war Spielplatz und labender Quell für Wanderer, Handwerksgesellen und Reisende. Durch die großen sanitären Umschichtun- gen in diesem Jahrhundert und die Verlegung der Wasserleitungen in jede Wohnung verlor der Dorfbrunnen in vielen Orten seine Funk- tion. In den Städten wurde der Brunnen von der Zapfsäule abgelöst, oder zu bloßen kultu- rellen Relikten herabgewürdigt. Der Film „Drei Münzen im Brunnen" über die Fontana di Trevi in Rom hat den Brunnen schlechthin zu Münzablagerungsstätten gemacht. In den Tiroler Bauemdörfem wurde der alte Granitbrunnen aus Platzgründen und Wasser- sparmaßnahmen abgetragen, die berühmten Schaffibrunnen im Oberen Gericht ließ man verkommen oder ersetzte sie einfach durch formlose, rustikal überhöhte ausgehölte Baumstämme, Brunnenheilige wurden durch fratzenhafte Wurzelgnome ersetzt. In jüngster Zeit haben manche Gemeinden sich wieder eines Besseren besinnt. Die Stadt Kitzbühel hat zur 700-Jahr-Feier den bekann- ten akademischen Bildhauer Sepp Dangl beauftragt, auf dem Rathausplatz einen neuen Stadtbrunnen zu gestalten, eine Lösung, die auf einhelliges Lob, im ortskerngestalteri- schen und im künstlerischen Sinne, gestoßen ist Die Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel schenkte den Bürgern und den Gästen aus dem gleichen Anlaß die Brunnenanlage in der Vorderstadt, den „Kitzbrunnen", geschaffen von Prof. Fanz Roilo. Bei der architektonischen Gestaltung des Vorplatzes der Raiffeisen-Bezirkskasse Im Gries, bei der eine Quellfassung notwendig geworden war, hat nun Direktor Walter Egger die Aufstellung eines Brunnens angeregt, mit dem Wunsche, diesen wiederum der Bevölke- rung und den Freunden Kitzbühels zu wid- men. Für die Gestaltung dieses „Raika-Brun- nens" wurde der heimische Bildhauer Profes- sor Heinrich Tilly herangezogen. Er zeichnet auch für den Entwurf Die Granitschale wurde an die Schärdinger Granitindustrie vergeben und aus einem Monolythen gedreht. Auf eine zentrierte Säule, aus der auch das Wasser fließt, stellte Tilly eine junge Flötenspielerin als Aktfigur. Prof. Tilly hat die Figur in seiner für seinen persönlichen Stil typischen scharf- kantigen Art gestaltet und mit graziler Bewe- gung beseelt. Die Figur wurde in Rotbronze gegossen. Für die Platz- und Gartengestaltung be- mühte sich in ausgezeichneter Weise Garten- architekt Ing. Karl Berger. Er sorgte für die richtige Wahl der Bepflanzung und für die Farbwahl der Steine. Die innenarchitektonische Gestaltung der Schalterhalle auf der Griesseite des Hotels Tiefenbrunner entsprang dem Zeichenstift des Individualdesigners Max Moritz. Moritz, der auch die Schalter- und Betriebsräume in Der„ Raika-Brun n " aufder Griesseite des Hotels Tiefenbrunner; links Bürgermeister LA Hans Brettauer mit Direktor Walter Egger.
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