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Samstag, 14. Oktober 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Fremdenverkehr Kitzbühel-Kufstein Schlußbericht von der Informationsversammlung in St. Johann in Tirol Wie bereits berichtet, fand am 2. Oktober 1978 im Hotel Klausner in St. Johann in Tirol, unter dem Vorsitz von Bezirksobmann des Gastgewerbes Kammerrat Wolfgang H a g - s t e i n e r, eine Informationsversammlung der Sektion Fremdenverkehr der Bezirke Kuf- stein und Kitzbühel statt. Nach dem Referat des Bezirksobmanns KR Hagsteiner folgte eine rege Diskussion. Landesrat Kommerzialrat Christian Huber.- Die uber: Die Wertigkeit des Fremdenverkehrs und die Tätigkeit der Gastwirte steht außer Zweifel. Sie sind das Fundament des heutigen Wohl- standes. Tirol zählte im vergangenen Jahr 35 Millionen Nächtigungen. Diese waren nur möglich, weil die Gastwirte zu den Fleißigsten im Lande zählen. Sie zählen zum Mittelstand, dem bei Bedrängnis geholfen werden kann, aber keinen Hasardeuren. Die Abhängigkeit von Wien, bzw. von den Kreditapparaten, ist zu schwächen. Zum Straßenbau wies der Redner auf das moderne Tiroler Verkehrser- schließungsprogramm hin. Die Straßen sind die Lebensadern. An die Funktionäre der Fremdenverkehrsverbände appelliert Huber, das Kurienwahlrecht, das sich nun schon über 40 Jahre bewährt hat, zu verteidigen. Der Sektion Fremdenverkehr danke er im Namen der Tiroler Landesregierung für die frucht- bringende Arbeit. Er werde diesen Funktionä- ren gerne beistehen, wo nur möglich. Auch beim Ausbau von Berufsschulen. Landesverkehrsdirektor Dr. Lässer: Auch er brach eine Lanze für die Beibehaltung des Stimmgruppenwahlrechts. Die Fremdenver- kehrsverbände in Tirol haben den Gemeinden viel Arbeit abgenommen, zum Wohle der Allgemeinheit. Bezirkshauptmann Dr. Höfle: Ich danke den Gastwirten des Bezirkes für die geleisteten Arbeiten und wünsche der Informationta- gung einen guten Verlauf. Ado/fSchennach, Hopfgarten: Dieser trat für die Verwendung von Tiroler Spezialitäten, in der Kleidung, wie auch auf dem Speisezettel ein. Bürgermeister Hans Fischbacher, Wa/chsee: Das Fremdenverkehrsgesetz bedarf einer Novellierung, insbesondere was den Befähi- gungsnachweis betrifft. Die Arbeitsämter sind nicht in der Lage, entsprechend Arbeitskräfte beizustellen. Hotelier Otto Mauracher, „Zum Bären' Kuf- stein: Mehr Einsatz von Sektioismitgliedern in der Parteipolitik. Bürgermeister Andreas Mariacher: Die Fremdenverkehrsfachschule in St. Johann muß zu einer „Maturaschule" ausgebaut wer- den. Die Schulgemeinde St. Johann leistete bereits einen Beitrag von 2 Millionen Schil- ling. Beiträge aus den Bezirke n Kufstein und Kitzbühel sind notwendig. DerNeubau erfolgt im Jahre 1982, und zwar mit einem ange- schlossenen Internat. Bürgermeister Josef Sojer, El/mau: Auch er setzte sich für mehr politischen Einfluß der Sektion ein. Der Fremdenverkehr ist Meist- zahler; bei den Mandataren aber in der Minderheit. Das Verhältnis: Fremdarbeiter und Gewerkschaft gehört überprüft. Sojer be- klagte sich auch über die Künstler, die vom Land Tirol nichts zu zeigen vermögen, die nicht zu Tirol helfen; aber auch dem ORF sei das Wild-West-Geschehen wichtiger als das Geschehen im eigenen Lande. Weiters sprach Bürgermeister Sojer über den Lärm in den Von links: Sektionsgeschäftsfi)hrer Dr. Josef Salzmann, Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle, Sektionsobmann Kommerzialrat A(fons Moser, Landesrat Kommerzialrat Christian Huber, Bezirksobmann Kammerrat Wolfgang Hagsteiner und Gewerbereferent Dr. Andreas Braun. Diskotheken, der mehr von den Einheimischen erzeugt wird, als von den Gästen, von der Steuerpolitik, daß Steuer von der Steuer einge- hoben wird. Wer mehr arbeitet zahlt mehr Steuern und hat mehr Spesen. Vizebürgermeister Michael Horn, Kitzbühel: Einsatz der Sonnenenergie, insbesondere für Hallenbäder. Gewerbereferent Dr. Braun: Das Gesetz zur Tiroler Raumordnung hilft auch dem Frem- denverkehr. Die Langzeitwirkung dieses Ge- setzes ist der unmittelbaren vorzuziehen. Dr. Bernd Kaaserer, Direktor des Tiroler LandesreisebürosKitzbü/,el: Unweitschutz auf den Almen! Markus Schreder, Waidring: Die Lehrlinge sind nach Absolvierung der Berufsschulen vor allem ausgebildete „dunkelrote" Gewerk- schaftler. Karl Rainer, Obmann des Fremdenverkehrs- verbandes St. Johann: Überhandnehmen der Zeltfeste etc. Wilhelm Ungerank, Transportberater de Bundesbahndirektion Innsbruck: Wünsche an die Bundesbahndirektion herantragen. Der Fremdenverkehr hat großes Gewicht. Sektionsobmann Moser: Schlecht ist, daß die Bildung von Eigenkapital teilweise verhindert wird. Je größer der Verschuldungsgrad im Gastgewerbe, umso mehr die Furcht, daß das Gastgewerbe mit dem Staatsmonopol in Kon- flikt kommt und andere in den eigenen Betrieb hineinreden. Die Bautätigkeit mit der Betten- vermehrung ist aus der Sicht zu verantworten, daß das Land nicht vermehrbar ist. Die Zu- kunft will den Erlebnisurlaub, dazu gehört mehr dennje der persönliche Kontakt mit dem Gast; aber auch der „Urlaub auf dem Bauern- hof' gehört dazu. Das Problem mit der Son- nenenergie ist noch nicht gelöst. die „Tiroler Speisekarte" ist in den meisten Betrieben ver- treten. Am 22. November 1978 findet in Inns- bruck der Tag der „Tiroler Gastwirte" statt. Ein wichtiger Tag im Jahr. Zum Thema „Steireranzug" etc, ist vom Standpunkt des Volkskundlers zu sagen, daß es diesen eigentlich nicht gibt. Erzherzog Johann habe 1809 diesen Anzug für seine Tiroler Freiheitskämpfer eingeführt. Nach seinem „Tirol-Verbot" durch Metternich habe er Tirol nicht mehr betreten können, „seinen" Tiroler Anzug aber in die Steiermark ver- pflanzt, von wo er als sogenannter „Steirer" wieder zu uns zurückgekommen ist. Neue Jugendberatungsstelle in Innsbruck Die Beratung am Bahnhof, die bisher im Jugendwarteraum wahrgenommen wurde, bezieht ab 2. Oktober 1978 neue Raume in der Südbahnstraße 1 a, die von der Spar- und Darlehenskassa der Eisenbahner freund- licherweise dem Verein „Jugend und Gesell- schaft", dem Träger der neuen Beratungsstel- le, vermietet wurden. Die neuen Räume ent- sprechen den Zwecken der Beratung besser als der Jugendwarteraum. Die Jugendberatungsstelle versteht sich als
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