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Seite 8 Kitzbüheler A---zeiger Samstag, 21. Oktober 1978 Amstetten ein Zweig- und Servicewerk eröff- net werden. Die Anerkennung für Kahl- bacher, der rund 100 in- und ausländische Patente besitzt, wurde durch den Titel „Technischer Rat" (1973) und die Zuerken- nung des Rechtes, im Briefverkehr der Firma das Staatswappen zu führen (1976) deutlich dokumentiert. Bürgermeister Brettauer ver- wies darauf, daß die Winter- und Sommer- straßendienstgeräte der Marke Kahlbacher im In- und Ausland auch für ihren Produktionsort Werbung darstellen. Der Goldene Ehrenring der Stadt wurde Anton Kahlbacher in Aner- kennung seiner Leitungen in der Wirtschaft - der Betrieb verfügt über fast hundert Dauer- arbeitsplätze - und als öffentlicher Mandatar verliehen. Kahlbacher ist seit 1950 Gemeinde- rat, er kam als „Junge Front" und Vertreter der Kriegsgeneration in den Kitzbüheler Gemein- derat. 1956 wurde er Vizebürgermeister und Baureferent. In seiner dreijährigen Amtszeit- wurde u. a. der Bauhof erweitert und das Altersheim gepachtet und ausgebaut. Von 1959 bis 1962 war Kahlbacher Stadtrat, seither wirkt er wieder als Gemeinderat. Unbestritten sind seine Verdienste zum Zustandekommen der Schattbergsiedlung. Als Mandatar war Kahlbacher ein harter Kämpfer, dem viele gute Ideen nicht abgesprochen wurden. Sicher ist es ungewöhnlich, daß ein „oppositioneller" Gemeinderat in dieser Form, wie es nunmehr geschah, von einer Gemeinde ausgezeichnet wird. Der Bürgermeister würdigte auch die sportliche Tätigkeit Kahlbachers als Segel- flieger und als Obmann des Segelfliegerclubs, als Weltrekordler und nunmehriger Motor- flieger und seine Tätigkeit beim Eissportklub als Präsident von 1961 bis 1963. Abschließend dankte der Bürgermeister und wünschte dem Ehrenringträger namens der Bürger seiner Wahlheimat Kitzbühel für die Zukunft alles Gute. Martin Wörgötter erwarb sich große Ver- dienste um kulturelle Belange und als Chronist der Stadt, in der er seit Jahrzehnten wirkt und lebt. Bürgermeister LA Brettauer schilderte den Lebensweg Martin Wörgötters und wies darauf hin, daß er zwar ein echter „Senehanser" ist, wo er 1912 imKlettenhäusl zur Welt kam, aber schonwährend seiner Post- dienstzeit als Briefträger in Kitzbühel wirkte. 1933 trat er in das österreichische Bundesheer ein, wurde 1938 von der Wehrmacht über- nommen und machte in der Folge den Welt- krieg mit, wobei er überwiegend im Frontein- satz im Osten, Norden, Süden und Westen stand. Von seiner Jugend an Mitarbeiter von Zeitungen, war er nach dem Krieg zuerst bei der „Sonntagspost" tätig, ehe er 1950 zum verantwortlichen Redakteur des „Kitzbüheler Anzeiger" berufen wurde. Diese Funktion erfüllt er trotz der beträchtlichen Ausweitung des Blattes immernoch allein. Wörgötterüber- nahm sofort auch die Berichterstattung aus dem Gemeinderat von Kitzbühel sowie vom gesamten öffentlichen Geschehen und aus dem Vereinsleben. Im Jahre 1968 übertrug ihm der Gemeinderat die Führung des Heimatrnuseums, das unter seiner Leitung eine Fülle von zusätzlichen Exponaten erhielt, nachdem ein gründlicher Umbau erfolgte. Wörgötter begnügte sich nicht mit der Arbeit im Museum, er harte szhon früher die Faisten- bergerausstellung, eine Waldegedenkausstel- lung und unter persönlichem Finanzrisiko die Gedenkfeiern für Franz Christoph Erler in Wien und Kizühel Lrcligeführt bzw. veran- laßt. Innerhalb kürzester Zeit brachte er im Einmannbetrieb eines Kapellenbauvereins den Bau der Kapelle am Kitzbüheler Horn zu- stande. Wesentliche Vcrarbeit leistete er zum Stadtjubiläum an1ßlich der 700. Wieierehr der S-.adterhebung. Er kämpfte um die Erwer- bung des scgenannten Lambergarchivs, das bedeutendste Archiv einer tirolischen Klein- stadt, schrieb für das Stadtbuch einen :undier- ten Beitrag zur Skigeschichte und erreichte in den vergangenen Jahren den Ausbau des Heimatmuseums durch eigene Depoträume. Zusammen mit Landesarchivdirektcr a. D. Hofrat Dr. Widmoser trat Wirgötter immer wieder für den Ankauf des Hofes Hin- terobernau ein, er hatte im rechten Moment schließlich den Ansporn zur Gründung des Vereins Bau emhausmuseumgegeben. Beider Gründung des Mittelschulvereins für den Be- zirk Kitzbühel war Wörgötter dabei und wirkte bis zum Schluß als Schriftführer. Überflüssig wurde der Verein, dem große Verdienste am Zustandekommen einer Bundesmittelschule zukommen. durct den Bau der Bundesmittel- schiele. Seit der Gründung der Sch'ätzenkcm- panie Kitzbühel ist Wörgötter aktiv dabei. Er war FunktiDnär bei Ranggler- und Pferde- sporiveranstaitungen, schrieb heimatkund- liche Abhandlungen und kämpfte für P--cf. Alfcns Waldes „Renaissance", für das Brauch- tum und für die Volkskultur. Im Pfarrkirchen- rat, dem er seit 1965 angehört, ist Wörgötterals Schriftführer tätig Der Bürgermeister sprach abschließend seinem engen Mitarbeiter den persönlichen Dank aus und wünschte ihm auch namens der Bürgerschaft ein noch jahr- zehntelanges erfolgreiches Wirken. Den Gattinnen der Geehrten überreichte der Bürgermeister Blumen und meinte- ent- schuldigend, es sei kein Trostpflaster für die vielen einsamen Abende- während der vielen Tage und Abende, da sie den Gatten hatten Du' neuer Ehtenringträger mit BürgeimeJter LA Hans Brettauer. Foto Enge/bert Opperer, Ki!zbü/uJ. vermissen müssen, wenn er als Mandatar oder Fienidionär tätig war. Nach der festlichen Übergabe der goldenen Ehrenringe und der Urkunden durch den Bür- germeister ergriff Teehn. Rat Kailbacher das Wert. Er dankte für die Ehrung und erinnerte an sachliche und harte Auseinahdersetziengen zum Wabi der Stadt. Auchinseinerncchver - 5leiDendenMandatarzeit wolle er sich bemü- hen, das Beste für dte Stadt zu tun. Der neue Ehrenringträger Martin Wörgöt- ter gab der Freude über die Verleihung Aus- dru.ck, grüßte die bisher-gen Ehrenringträger und versprach, sich auch in Zukjnft nicht zu ändern. Damit verband er den Wunsch, daß auch die anderen Partner in ihrer Einstellung verbleiben mögen. Namens der städtischen Bediensteten gra- tulierte Stadtamtsdireklor Dr. Friedrich Pschick und brachte die besten Wünsche zum Ausdruck. Altbürgermeister Fermann Reisch. der mit Kahlbacher durch 18 Jahre als Mandatar zu tun harte, davon 15 Jahre als Bür- germeister, und denn Martin Wrgötter einen echten Mitarbeiter hatte, kennzeichnete in ei- ner kurzen Ansprache das Gemeinsame der netten Ehrenringträger. Es sind Mens ehen. die mit eigener Linie das Besondere mit Vehe- menz verfolgen. Kahlbacher war dem Bürger- meister immer eine Art „Kontrollmandatar", der indirekt zu Überlegungen über die künfti- ge Auseinandersetzung mit dem Schicksal der Stadt herausforderte, Wörgötter ein zäher Kämpfer bei allen Anliegen, die ihm wesent- lich erschienen. Diese Zähigkeit war für den Bürgermeister zwar belastend, aber anderer- seits auch immer wieder erfreulich durch den 3eweis regster Anteilnahme an der Entwick- lung dr Stadt. Pfarrer Johann Danrunger dankte dem Ehrennngträger Martin Wörgötterfürdieviel- Fortsetzung auf Seite 17
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