Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. Oktober 1978 Heimaterde fiel ins frische Grab. Der Dahin- gegangene hatte seine letzte Ruhe gefunden. Zahllose Kränze häuften sich über das Grab von Josef Herold. Unter den Trauergästen befanden sich wei- ters Landesstatthalter Dr. Knöpfler, der Inns- brucker Oberbürgermeister Dr. Denz, Be- zirkshauptmann Dr. Wersin und Vertreter der örtlichen Parteistellen. Im Nachlaß von Josef Herold fand sich eine handschriftliche Mitteilung mit dem sensatio- nellen Inhalt: „Für die olympischen Winter- spiele 1940 ist Kitzbühel ausersehen. . ." He- rold gab in dieser Schrift auch an, welche Ein- richtungen in Kitzbühel zur Abhaltung der Winterspiele zur Verfügung stehen und wel- che noch gebraucht würden. 1939 errichtete Dr. Julius Bueb an der Fassa- de der Talstation der Hahnenkammbahn ein Bronzerelief mit dem Bild von Josef Herold und der Schrift: Bürgermeister Herold, 1872-1938, Vater der Bergbahn. Das Relief stammt von dem Münchner Bildhauer Rudolf Knop. 1958 ehrte die Stadtgemeinde Kitzbühel Jo- sef Herold durch die Benennung der früheren Hahnenkammstraße in „Josef-Herold- Straße". Dem Heimatmuseum stiftete die Familie Josef Herold ein Ölgemälde von Alfons Wal- de, darstellend die Pletzeraim mit dem Kitzbü- heler Horn. Das Bildarchiv im Heimatmuseum besitzt mehrere hundert „historische" Photographien von Josef Herold sowie an die 7000 Glas-Pho- to-Platten (Negative), umfassend die Produk- tion von Josef Herold von der Jahrhundert- wende bis um 1920. Leichtathletik in Hopfgarten Kathi Gasti überspringt 1,66 m Mehrkampfmeisterschaften in Innsbruck: Diese wurden unter den schwierigsten äuße- ren Bedingungen, bei strömendem Regen und Kälte für die Allgm. Klasse und die Junioren durchgeführt. Obwohl dadurch die Leistun- gen schwer beeinträchtigt wurden, gab es für die Hopfgartner wieder einen Meistertitel und recht gute Plazierungen. Mit einer weiteren LCT-Athletin konnten sich Fischnaller Inge (Sch) und die bisher nur auf Mittelstrecken be- kannte Kotschner Birgitt den Mannschaftstitel bei den Junioren sichern. Exenberger Gabi ge- lang ebenfalls ein 2. Platz bei den Junioren im Einzel und bei den Frauen in der Mannschaft, obwohl sie im Wettkampf behindert wurde und durch Verletzungspech noch an einem Trainingsrückstand leidet. Als 2-fache Vize- meistern bestätigte sich auch noch Gasti Kathi im Einzel der Frauen und in der Mannschaft. Dazu gesellte sich noch Widmann Karin als Zweite in der Frauenmannschaft, im Einzel wurde sie Dritte. Nachwuchsmeeting, Innsbruck: Bei diesem IAC-Meeting konnten die Hopfgartner mit ihren guten Plazierungen die Punkte zum Großteil sammeln, die den LCT auf den 4. Platz in der Mannschaftswertung brachte. Her- :ausragende Leistung war jedoch der 1,66 m Hochsprung von Kathi Gasti, die sich damit den Sieg vor sechs deutschen Mädchen sicher- te. Außerdemverbesserte sie noch ihre Bestlei- stung über 100 m Hürden, was ihr einen 3. Platz in diesem Spitzenfeld einbrachte. Einen recht guten Einstand bei den Hopfgartner Leichtathleten feierte Petra Köhlbichler aus Kramsach mit einem 3. Rang über 100 m und einem 2. Platz im Hochsprung mit 1,50 m, was die gleiche Höhe wie die Siegerin bedeutete. Mit weiteren guten Platzierungen punkteten folgende Athleten: Kotschner Birgitt: 100 m Hürden - 8. Platz, 1500 m - 5. Pl.; Widmann Karin: 1500 m - 4. Pl.; Gasti Renate: 100 m - 8. Pl. und per- sönliche Bestleistung; Obexer Arno: Speer - 6. Pl., 100 in —5. Pl., Kugel— 6. PI., 1000m- 8. Pl. Aber auch die Leistungen der Athleten Kotschner A., Unterreiner K., Fischnaller 1., Schrof L. und Unterreiner Werner waren zu- friedenstellend und lassen für die Zukunft noch einiges erwarten. Werfer-Drei-Kampf in Brixlegg: Dabei konnten Köhlbichler Petra und Unterreiner Karin zwar keine Spitzenplätze erobern, aber eine Menge Wettkampferfahrung sammeln, weil sie sich erst seit kurzer Zeit mit der Tech- nik des Werfens und des Stoßens befassen. Köhlbichler erreichte einen 7. Platz und Unter- reiner wurde als 12. plaziert. Diese Leistungen zeigen allgemein, daß es den Hopfgartner Athleten gelingt, ihre Form noch bis weit in den Herbst hinein zu konser- vieren, was sicher auf die wertvolle Erfahrung der Trainer Eberl Hermann und Exenberger Karl zurückzuführen ist. &i- Iil WI IUUfflfflhIIflfflß. BAUERNHAUSMUSEUM HINTEROBERNAU, Kitzbühel, Römerweg 91 Geöffnet Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr. Wochentags Besichtigung für Grup- pen, Schulen etc, möglich, nach vorheriger Anmeldung. Tel. 49 8 84 bei Hirzinger. 1122 77 24 den muß, so kommt es schließlich dem letzten Bergbauern und dem kleinsten Handlanger zugute. Kitzbühel. Staublawine. Am 3. Dezember 1928 um 6.30 Uhr ging infolge heftigen Wind- ganges von der Gegend Luegeck in Kitzbühel auf das Anwesen Schwendt des Besitzers Hechenberger eine Staublawine nieder. Trotz- dem die Lawine nur eine kurze Bahn nahm, sammelten sich doch gewaltige Schnee- massen, daß sie den von 10 Rindern besetzten Futterstall zerstörte und die Tiere verschütte- te. Durch das tatkräftige Eingreifen der Haus- leute und Nachbarn konnten noch sieben Tiere lebend gerettet werden. Eine hochträch- tige Kuh und zwei Kälber wurden tot gebor- gen. Hopfgarten. Titelverleihung. Der Bundes- präsident hat dem Sprengelarzt Dr. Rupert Zuchristean in Hopfgarten den Titel eines Medizinalrates verliehen. Waidring. Lawine. Obwohl das Schneege- stöber, das schon vor einigen Tagen seinen Anfang genommen hat, noch ununterbrochen fortdauerte, mußten sich die Holzknechte am 3. Dezember 1928 doch entschließen, in den Bergen ihre Arbeit aufzunehmen. Sie begaben sich zu diesem Zwecke auf den Weg, trotzdem sie sich nur mit größter Anstrengung, bei den gewaltigen Schneemassen, eineinhalb bis zwei Meter, durcharbeiten konnten. Als sie zur sogenannten „Moaskaser" hinaufkamen, ging oberhalb der Hütte eine Lawine nieder, riß eine Gruppe von acht Holzarbeitern mit und begrub sie unter sich. Sofort fingen die anderen, die ihre Kameraden im Schnee ver- schwinden sahen, an, dieselben aus ihrer ge- fährlichen Lage zu befreien und es gelang ihnen vollkommen. Da nun an ein weiteres Vordringen nicht mehr zu denken war, mußten sie den Rückweg antreten. Kirchberg. Kino. Ohne großen Pomp, der sonst üblich bei ähnlichen Anlässen, wurde am 2. Dezember 1928 in Kirchberg das Kino eröffnet. Als erstes Stück wurde der Film „Der Riese der Dolomiten" gegeben. Möge das Kino ein Volksbildungsmittel in wahrem Sinne des Wortes werden und allzeit als sol- ches zur Geltung kommen; das wäre auch für unseren Herrn Kooperator Reitmeier, der dieses Kino unter größten Opfern geschaffen hat, die größte Freude. St. Johann. Motorschneepflug. Am Donners- tag voriger Woche (29. November 1928) ist der neue Motorschneepflug der Bundesstraßen- verwaltung zum erstenmal in Verwendung ge- kommen. Allerdings ist das Postauto, das die Strecke von Kufstein nach St. Johann fährt, infolge des fortgesetzten Schneefalles am Sonntag, 2. Dezember, bei Ellmau stecken- geblieben und die Reisenden mußten den Weg nach St. Johann zu Fuß fortsetzen. Kirchberg. Der Verkehrs- und Wintersport- Verein, hält am 16. Dezember 1928 im Hotel „Daxer" eine außerordentliche Hauptver- sammlung ab, wobei die Fremdenverkehrs- Förderungsabgabe verhandelt und die Höhe derselben festgesetzt wird. Alle abgabenpflich- tigen Interessenten werden im eigenen Interesse ersucht, an der Versammlung teilzu- nehmen. Schon deshalb, um nachträglich Rekurse zu vermeiden.
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