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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. Oktober 1978 tag, 29. Oktober, jeweils um 20.30 Uhr. Kolpingsaal. Karten im Vorverkauf im Büro des FVV (neben Kino), Abendkasse ab 19.30 Uhr. Ski-79-Show im Hotel Zur Tenne Heiße Musik und eiskalte Tips Im Hotel „Zur Tenne" in Kitzbühel findet am Freitag, 3. November 1978, die Ski-79- Show statt. Eine Veranstaltung mit gefühlvol- ler Präsentation, leicht verständlich, mit über- wiegendem Showmoment. Gepaart mit sach- licher Produkt-Information auf optischem und akustischem Weg. Getanzte Präsentional der Ski-79-Show. Das Team ist international und besteht aus: Edith, Deutschland, Susan- ne, Osterreich, Marie Theres, Deutschland, Brigitte, Italien, Caroline, Columbien, Eisa, Sudan, Ron, England, Heimo, OsterreiCh (zugleich Choreograph und Tänzer). Intersport-Show-Band, besetzt mit fünf Musikprofis. Die Ski-79-Show präsentiert folgende Part- ner: Anba, Angoraba, Geiger, Cis, HCC, Wrangler, Atomic, K2, Carrera, Marker, Tyro- ha und Dachstein. Gesamtleitung und Präsen- tation Fritz Brunmayr. Höhepunkt: Exclusiver Skifilm, Gewinn- spiel, bei dem Produkte im Wert von 10.000 Schilling zu gewinnen sind, die Soli- stenparade der Intersport-Band und die Präsentation einer umwälzenden Erfindung. Im Anschluß an die Veranstaltung Tanz! „Schwarzbau" mußte abgebrochen werden Einbahnregelung Im Gries Grundstücksankauf am Schwarzsee Kaufangebot für Hirzingerhofgründe Zu Beginn der 55. ordentlichen Gemeinde- ratssitzung informierte Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer die Gemeinderäte über eine Angelegenheit, die ihm zwar keine Befriedi- gung bereitete, aber im geschilderten Ausmaß Konsequenzen erforderte. Im Bereich der Langau wurde von einemheimischenBauwer- ber der Bau eines Gewerbebetriebes (Früh- stückspension) betrieben. Alle erforderlichen Kriterien waren vorhanden, die Bauverhand- lung wurde abgeführt. Hinweise, daß es sich um ein verstecktes Appartementhaus handeln solle, waren von den Beschwerdeführenden nicht zu belegen, von Amts wegen konnte und sollte einem einheimischen Bauwerber keine bewußte Hintergehung angenommen wer- den. Während des Rohbaues sprachen der Bauwerber und der Bauunternehmer - Bret- tauer betonte dabei ausdrücklich, daß es sich nicht um eine Kitzbüheler Firma handelt - vor und fragten, ob das Vorhaben nicht um eineinhalb Stockwerke höher gebaut werden könne, was mit wirtschaftlichen Überlegun- gen motiviert wurde. Der Bürgermeister muß- te ausdrücklich darauf verweisen, daß dies nicht möglich sei (Zonung, Nachbarrechte, Bauverhandlung) und warnte den Bauwerber Eintritt 30 Schilling. Eintrittskarten erhält- lich bei Kitzsport, Hinterstadt 1 und Kitzsport, Jochberger Straße 7. Der Erlös aus dem Ein- trittskartenverkauf wird für die Jugendsport- förderung verwendet! Tischreservierung bei Ober Schatz, Hotel „Zur Tenne", Tel. (05356)4444. Weiteres auch im Inseratenteil. Präsentation Skiwinter 78/79. heiße Musik und eiskalte Tips Gewinnspiel und die Baufirma vor einer unüberlegten Vor- gangsweise. Vier Tage später (es lag ein Wo- chenende dazwischen) wurde von Anrainern über die Höherzonung des Baues Beschwerde geführt. Tatsächlich war über das Wochenen- de der Bau fortgesetzt worden, wobei einein- halb Stockwerke vorgesehen wurden. Darauf mußte der Bürgermeister den Bau einstellen lassen. Nach Vorlage eines neuen Planes und nach Klärung der Nachbarrechte (es erfolgte ein Grundzükauf) wurde eine neue Bauverhand- lung angesetzt. Bei dieser fragte der Bürger- meister den Bauwerber, was er zu bauen beab- sichtige. Er erklärte wiederholt, daß er eine aus den Plänen ersichtliche Frühstückspension, die seine Existenzgrundlage darstellen soll, errichten wird. Darauf wies der Bürgermeister die Prospekte vor, die bei der Maklermesse in Utrecht aufgelegt worden waren. Daraus ging eindeutig hervor, daß das Haus zu einem Appartementhaus umgebaut werden und an Holländer diese Wohnungen verkauft werden sollten. Die Prospektunterlagen wiesen bereits ein Bauwerk E+2 mit Dachgeschoß auf, der Bezug der Wohnungen war bis Weihnachten garantiert. Ebenfalls wurde das Projekt in einer holländischen Zeitung angeboten. Nach Vorlage dieser Fakten und nach der dezidierten Erklärung des Bauwerbers, die der Bürgermeister als Betrug bezeichnete, blieb nicht nur der Bau eingestellt, sondern erging am Tag darauf der Abbruchbescheid für die zusätzlich gebauten eineinhalb Stockwerke. Der Abbruch ist inzwischen erfolgt. Bgm. Brettauer erklärte ausdrücklich, daß er sich zu dieser Härtemaßnahme entschließen mußte, auch wenn es einen einheimischen Bauwerber betrifft. In einem Rechtsstaat kann das Recht nicht so gebeugt werden, ohne daß Folgen eintreten. Dies hätten sich der Bauwer- ber und die konzessionierte Firma im klaren sein müssen. Ausdrücklich bekannte sich der Bürgermeister dazu, daß kleine Änderungen bei einem Bauvorhaben, die sich da und dort ergeben können, dann toleriert werden kön- nen, wenn die Behörde verständigt ist und kein Nachbarrecht verletzt wird. In einem derart eklatanten Fall von Hintergehung blieb keine andere Wahl als die harte, in Jahrzehnten erstmals angewendete Entscheidung des Abbruchs. Der Bürgermeister wie daraufhin, daß nach der Abwendung der Welle bundesdeutscher Grundspekulanten und Käufer nun die von ei- nem Staatsvertrag zwischen Osterreich und ei- nige anderen Staaten gedeckte Welle der Nie- derlassung von Käufern aus Holland, Däne- mark oder Schweden folgen kann. Im Interes- se der kommenden Generationen und aus Erfahrung anderer Orte mit Appartementho- tels und Ausverkäufen muß dieser Weg ver- hindert oder mindestens erschwert werden. Der Holländer ist uns ein lieber Gast und wird es bleiben. Eine dünne Schicht von Spekulan- ten aus diesem Land und von einheimischen Geldspekulanten ist wieder am Werk. Für die Zukunft kündigte der Bürgermei- ster, dessen rasche Aufarbeitung von Bauak- ten bekannt ist, die volle administrative Härte gegen Bauwerber dieser Art an. In der Debatte begrüßte GR Dr. Otto Wend- ling die Vorgangsweise und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die „harte Welle" beibehalten wird. Vzbgm. Georg Berger, als Mitglied der Grundverkehrskommission mit dem Problem des Grundverkaufs an Ausländer umfassend befaßt, brachte die Bauentwicklung beim ehe- maligen „Rendihaus" in der Kirchgasse zur Sprache, wo seinerzeit von der Schaffung von Parkplätzen durch die Gemeinde Abstand ge- nommen wurde, die gebauten Garagenplätze aber nun umgewidmet wurden, ohne die Ge- meinde damit zu befassen. Dazu verwies Bret- tauer, daß das Vorhaben im vorausgegange- nen Gemeinderat mit Stimmenmehrheit ge- nehmigt wurde, eine Genehmigung hinsicht- lich der umgewidmeten Garagen aber nicht möglich sei. Dr. Wendling erinnerte daran, daß dieses Haus um ein Stockwerk höher als geplant ausgeführt wurde, als Anrainer ärgere er sich über dieses Vorgehen. Vizebürgermeister Michael Horn nannte das Vorgehen des Bürgermeisters einen „mu- tigen Schritt" und erhofft sich davon Strahl- kraft. Der Vizebürgermeister sprach sich dafür aus, für die Bauüberwachung einen weiteren Bautechniker beim Stadtbauamt einzustellen, da die bisher tätigen Mitarbeiter ausgelastet sind. Wenn nicht planmäßig gebaut wird, wird Kitzbüheler Gemeinderat billigt „harte Welle" gegen Bauspekulation
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