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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. November 1978 Von der Turmkreuzaufsteckung in Aurach Mit der feierlichen Aufsteckung des Turm- kreuzes schloß die Pfarrgemeinde Aurach am 22. Oktober 1978 die Arbeiten der Kirchturm- sanierung in würdiger Form ab. Die Festmesse in der Kirche, die um 9 Uhr ihren Anfang nahm, konzelebrierten die Hochwürdigen Herren Dechant Alois Dialer, Pfarrer Dr. György Kis und dessen Vorgänger Guardian P. Stefan Raich. In seiner Predigt verlieh Dechant Dialer zuerst der Freude über die Wahl des neuen Papstes, dessen Amtsein- führung, ungefähr zur gleichen Zeit wie die Auracher Feier stattfindet, Ausdruck; der neue Papst kommt aus Polen; die Bevölkerung dieses Landes zeichnet sich wie kaum ein anderes Volk der Welt in Bewahrung und Be- währung des Glaubens aus. Nach einem Hin- weis darauf, daß dieser Sonntag Weitmissions- sonntag ist, ging der Festprediger auf den Anlaß der Feier ein, auf den Abschluß der Renovierung des Wahrzeichens von Aurach. Die Erneuerung des 1664 erbauten Turms soll nun mit der Aufsteckung des vorher gesegne- ten Kreuzes gekrönt werden. Das Kreuz ist das Zeichen unseres Heils, es ist Zeichen des Opfers, der Vollendung und des Sieges. Der Turm ist Zeichen der Einheit, der Festigkeit und der Geborgenheit. Das Kreuz darauf ist ein Zeichen, das zum Himmel weist und nun wieder leuchten wird über dem Ort der Leben- den und auch über dem Friedhof Das Kreuz ist das Zeichen unserer Taufe, und der Priester macht dieses Zeichen auch dann über uns, wenn wir begraben werden; dieses Zeichen soll über dem Leben aller stehen. Nach der Predigt wurden auch in den Fürjit- ten Gedanken über die Bedeutung des Kreuzes im Leben jedes einzelnen vorgetra- gen; hierauf brachten ein Vertreter der männ- lichen Jugend und eine Vertreterin der weib- lichen Jugend Aurachs zum Ausdruck, daß die jungen Auracher Katholiken in christlichem Geist sich ihren Problemen und Aufgaben stel- len und sie bewältigen wollen. Der Festgottesdienst, der von der Auracher Musikkapelle unter Kapellmeister Klaus Neu- mayr sehr schön mitgestaltet worden war, wurde mit dem Lied „Großer Gott, wir loben Dich" (an der Orgel Matthäus Pletzer) been- det Anschließend nahm Dechant Dialer Weihe und Segnung des renovierten Turmkreuzes vor. Das Kreuz, das während der Messe und der Segnung links vor dem Hochaltar aufge- stellt war, hat, den Befestigungsschaft nicht mitgerechnet, eine Höhe von zirka zwei Metern. Für die Feier waren der Längs- und die zwei Querbalken auf der dem Volk zuge- wendeten Seite recht gefällig mit einem Ge- binde aus Zypressenzweiglein, in das abwech- selnd gelbe und weiße Blumen gesteckt waren, geschmückt worden. Nach der Segnung wurde das Turmkreuz unter Vorantritt der Musikkapelle in einem Umzug, an dem sich Schüler, Männer, Frauen Pfarrgemeinderat und Geistlichkeit beteilig- ten, um die Kirche begleitet, dabei getragen von Herrn Vinzenz Erber, Niedernberg- Bauer, und dann von Herrn Alois Aufschnai- ter, Malermeister (Söllnerhäusl). Hierauf wurde das Kreuz von vier Mitarbeitern der Firma Rankl, eines Spezialunternehmens für Turmrestaurierungen und Kreuzaufsteckun- gen in Micheldorfan der Krems (00), auf den Turm gezogen und dort aufgesteckt. Während dieser Arbeiten spielte die Musikkapelle das Lied „Heil'ges Kreuz, sei hochverehret". Um 10.35 Uhr war das Kreuz aufgesteckt. Nun trug ein Mitarbeiter der Firma Rank! einige Verse mit Gedanken über das Kreuz vor. Dann er- hoben die erwähnten vier Mann, jeweils nach einem dreimaligen „Vivat! Hoch!", insgesamt viermal ihr Glas, zuerst auf das Wohl von Dechant und Pfarrer (dieses Glas schleuderten sie dann nach Osten vom Turm herab), hierauf auf das Wohl der Erzdiözese Salzburg und der Gemeinde Aurach (dieses Glas wurde nach Norden geworfen), danach auf das Wohl der anwesenden Festgäste (dieses Glas fiel im Westen des Turms herab) und schließlich auf das Wohl der Firma Rankl und ihrer in Aurach eingesetzten Mitarbeiter (dieses Glas und die Flasche flogen nach Süden). Anschließend wurde noch die Bekränzung entfernt, sodaß das Turmkreuz nun zur Gänze zu sehen war. Die herabfallenden Teile der Bekränzung waren übrigens bei den Schulkindern beson- ders gefragt Ein Marsch, gespielt von der Musikkapelle, beschloß diese schöne, auch von gutem Wetter begleitete Feier der Auracher Pfarrgemeinde. Manfred Rupert Elektrizitätswerkes, der Stadtsäge und der als Jausenstation geführten Einsiedelei, des Rettungsheimes sowie des Schulhauses her- vor. Sind diese Bauten, die oft mit einer schwierigen Kreditbeschaffung verbunden waren, auch nur stückweise erfolgt, so hat sich die Stadt hiedurch doch einige bedeutende Aktivposten geschaffen. Daß die Gemeinde auch der Wohnungsfrage nicht teilnahmslos gegenübergestanden ist, beweisen ihre 10 Wohnbauten. Das Finanzwesen der Stadtgemeinde ist immer ein geordnetes gewesen, bis sie beim Bau der Schwebebahn beispringen mußte, nachdem der Baufirma das Geld ausgegangen war. Erst seitdem haben die Schulden einen größeren Umfang angenommen, doch verlieh der Redner seiner Zuversicht Ausdruck, daß der Umbau (der Hahnenkammbahn) doch nicht notwendig werde, falls das Ministerium die Niederhaltschuhe bewillige. Damit würde die Bahn immerhin noch die billigste in Oster- reich bleiben und sich zumindest 350.000 Schilling ersparen. Eine der schwierigsten Aufgaben des neuen Gemeinderates bleibt aber jedenfalls die Auf- bringung der zum Zinsendienst und der übri- gen Neuaufwendungen der Stadt erforder- lichen Mittel. Nach Ansicht des Referenten sei es notwendig, eine Steuerquelle zu finden, die möglichst die Allgemeinheit trifft. In Zukunft heißt es eben sparen und sich das Vertrauen des Landes und der Geldinstitute wieder errin- gen. Immerhin ist die Finanzlage der Stadt im Vergleiche zu den Nachkriegsjahren do zh nicht eine so schlechte, denn damals waren dc Schulden um mehrere hunderttausend Schil- ling höher als im jetzigen Augenblick. Nach diesem mit Beifall aufgenommenen Referate besprach Gemeinderat Wimmer die Tätigkeit der Gemeinde auf dem Gebiet des Armen- und Pfründnerwesens und des Spitals. Gemeinderat Zimmermann referierte über das Sanitäts- und Polizeiwesen. Abschließend beschloß der „Hagebund" als freie gewerbliche Vereinigung, am 16. Dezem- ber 1928 eine Familien-Schlittenpartie nach St. Johann durchzuführen und im Laufe des Jänner 1929 einen Gewerbeball abzuhalten. Kitzbü hei. Kundmachung. Im Sinne der Kund- machung des Amtes der Tiroler Landes- regierung vom 18. Jänner 1927 wird für den Winter 1928/29 bei stark aufgeweichter Straßenfahrbahn während der Tauwetter- und Schneeschmelzzeiten sowie bei anhaltendem Regenwetterden Kraftfahrzeugen die Verwen- dung von Schneeketten und sonstigen die Fahrbahn schädigenden Gleitschutzvorrich- tungen auf der Paßthurnerstraße, das ist vom Badwirt bis zur Stadtgrenze an der Bahnhof- straße (Dewinakreuzung, ab dort Kitzbühel- Land) untersagt. Ebenso untersagt ist das Hinausschaufeln von Schneehaufen von den Hausplätzen und Gehwegen auf die Bundesstraße. Die Hausbe- sitzer müssen die Schneehaufen selbst wegräumen. Bei Nichtbefolgung wird die Räumung der Bundesstraße auf Kosten der betreffenden Hausbesitzer besorgt. Kitzbü hei. Edelwej/3gilde. In freundnachbar- licher Erwiderung der erfolgten Einladungen beteiligt sich die Edelweißgilde am 8. Dezem- ber 1928 an der Eröffnung des Adlerspoint-
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