Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. November 1978 menden Jahr sein 90. Lebensjahr vollendet) schreibt über Kitzbühel und seinem Heimat- museum und A. Wörgötter (richtig Pepi Wär- götter, Fieberbrunn-München) über den Standschützenhauptmann Johann Georg Edler von Eder. Außer weiteren Erzählungen, Versen und Bildern bietet der Reimmichl-Volkskalender 1979 Bauern- und Wetterregeln u. a. Er ist ein Tiroler Gruß an alle deutschsprechende Men- schen. Noch freie Lehrstellen im Bezirk Kitzbühel! Derzeit sind bei der Berufsberatung des Arbeitsamtes Kitzbühel noch folgende Lehr- stellen ifir Burschen und Mädchen gemeldet: Ofensetzer, Maurer, Zimmermann, Maler und Anstreicher, Landmaschinenbauer, Schlosser, Spengler, Wasserleitungsinstalla- teur, KFZ-Mechaniker, Gerber, Schuster, Buchdrucker; Bäcker,Konditor, Fleischhauer, Verkäufer(-innen) in den Sparten: Lebensmit- tel, Textil, Sportartikel; Kellner(-innen) Koch(-innen), Bürokaufmann (männlich und weiblich), Hotel- und Gastgewerbeassisten- tinnen. Bei den o. a. Lehrstellen wird teilweise Unterkunft und Verpflegung gewährt. Aus- künfte bei der Berufsberatung des Arbeits- amtes Kitzbühel, Sprechtage: jeweils Montag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr. III Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133 Anton Flecksberger: Radolt, Herr von Itter und Radfeld Wo stand sein Maierhaus in Hofbei Brixen im Thale Im Jahre 902 übergaben ein vollfreier Edel- mann und königlicher Ministeriale namens Radolt und seine Frau Adalonne der Dom- kirche St. Peter und dem Domkloster St. Emmeran in Regensburg ihr „Eigen" im Gaue Sundergau, im Orte Prichsental, was immer in jenem Tal vorhanden erschien an Leuten, Feldern, Almen, Gewässern und die Jagd auf Hirsche und in Utterdorf und in Radfeld zwei Herrenhöfe. Das Grundstück dieser Gütereignung war der Maierhof bei Brixen. Zu diesem Maierhof, der ursprünglich Brixen hieß, und bis zur Gaden-Weidach-Kapelle reichte (Pfarrkirche und Pfarrhof Brixen stehen auf Maierhof- grund) gehörten nicht nur die Felder Hochen- bichl, Westerbach, Kandibach, Freithof und Kleinfeld mit den Neubrüchen im Weidach, der Wald Nessl- oder Neblsberg, die Weide Santenbach(in derBrixner Werchart Hof) und die Alm Kleinmoos und Stadlberg mit der Vor- der- und Hinterasten in der Sperten, sondern auch das Grundrecht an den Almen Brunn, Usterkar und Usterberg in der Sperten und - ursprünglich - auch das Fischwasser des Brixenbaches und die Jagd am Hirschegg in der Sperten. Da der Maierhofim Laufe der Jahrhunderte in acht Maierhöfe, 12 Watscherhöfe und zwei sonstige Güter sich auflöste und überdies auf Maierhofgrund zwei und auf der landesflirst- lichen Frei zehn Sölihäuser erstanden, erhebt sich die Frage, welches der heutigen Häuser in Hof bei Brixen - in ihren Grund- und Keller- mauern - das radoltische Maierhaus war. Die Vermutung, daß das „vorzeiten" mit sechs Kreuzer in den ganzen Maierhof zins- bare sogenannte Schusterhaus, das heutige Schusterbauernhaus in Hof, das ursprüng- liche radoltische Haus sein könnte, hat sich nach den neuesten Forschungen bestätigt. Die altertümlichen Kellergewölbe des Schuster- bauernhauses lassen die Vermutung aufkom- men, daß diese Gewölbe ursprünglich Erdge- schoß waren und erst durch eine Verschüttung durch den Hofer oder Westendorfer Bach zum Kellergeschoß wurden. Bei einem dieser Bachausbrüche und Über- schüttungen dürfte auch der südöstlich des Hauses gelegene sogenannte Weinkeller ver- schüttet worden sein. Dieser Keller war die Sammelstelle der von den Bauern an den Hofer Maier - als herrschaftlichen Kellner und Kastner - abzuliefernden Weines. Diese Weingilten wurden um 1320 nach der Rück- losung des Brixentales von den Velbern durch den Bischof von Regensburg - als Landes- und Grundherrn - in Geld abgelöst Nordöst- lich dieses - heute verschütteten - Weinkel- lers steht heute noch ein Steingaben mit dem „Kerker" im Obergeschoß. In Hof wurde früher auch Gericht und bis 1812 der Tading gehalten. Die zwischen dem Klobauern und dem Stöcklbauern stehende sogenannte „Villa Hofa", insgemein „Gerichtshaus" scheint in alten Urkunden als Hölzl- oder „Bischofs- haus" auf. Die Hofer Maier - 1384 war der Maierhof schon in einen oberen und einen unteren Maierhof und in das später sogenannte Zintingerviertel geteilt - waren auch Zechentmaier im oberen Brixental (Westen- dorf, Brixen und Kirchberg). Von den beiden doppelten Zehenttennen stand die eine „ober der Straßen". Sie müssen noch lokalisiert wer- den, ebenso der sogenannte „Kasten". Ohne Kopie derUrbarbeschreibungenvon 1562 und 1805 ist eine eingehende geschichtliche Abhandlung über den Maierhof und Dorf Hof - die Keimzelle des Brixentales - nicht mög- lich. Wir müssen unsere Ausfiihrungen aufdas derat Wenn man als ehrsamer Bürger, der in die Geheimnisse unserer Gemeindestube nur oberflächlich eingeweiht ist, einen verstohle- nen Blick ins Grundbuch tut, und die Be- lastung der der Stadt gehörigen Liegenschaf- ten einsieht, dann überläuft einem, besonders wenn man noch dazu vielleicht ein größerer Steuerträger ist, eine Gänsehaut und man be- neidet jene Glücklichen, die als angeblich rückständige Kitzbüheler „Landler" (Be- wohner der Gemeinde Kitzbühel-Land) über die Nöte der gescheiten „Stadler" (Kitzbühel- Stadt) nunmehr unbarmherzig lächeln kön- nen. Eine Million fünfhunderttausend Schil- ling - früher sagte man 15 Milliarden - ste - hen heute zu Lastender Stadt im Grundbuche und das ist wahrlich kein Pappenstil für eine Gemeinde in der Größe von Kitzbühel. Und das sind natürlich nur die grundbücherlich sichergestellten, bei der Sparkasse Innsbruck (also nicht Kitzbühel) und bei der Landes-Hy- pothekenanstalt aufgepumpten Gelder, die selbstverständlich erbarmungslos verzinst und amortisiert werden müssen. 8 % Zinsen und 1 % Tilgung, sohin kosten diese 1,500.000 Schilling jährlich 135.000 Schilling. Wenn auch immerwiederbehauptetwird, daß ein Teil des Zinsdienstes das städtische Elek- trowerk zu tragen hat, so ändert das natürlich an der Sachlage in Wirklichkeit gar nichts, weil ja doch der Geldbeutel der Stadt und des dieser gehörigen Kraftwerkes ganz dasselbe ist. Das Elektrowerk bekommt die Zinsen ebenso- wenig geschenkt wie die Stadt und muß den betreffenden Zinsendienst auf die Stromab- nehmerüberwälzen. Wie der neue Gemeinde- rat zu Wege bringen wird, diesen jährlichen Zinsenbetrag von 135.000 Schilling aus den Steuerträgem, den Stromabnehmern und sonstigenEmnnahmsquellen herauszupressen, ist höchst schleierhaft. Der alte Gemeinderat nahm in solchen Fällen, wenn er die laufenden Zinsen und regelmäßigen Ausgaben aus den normalen Einnahmen nicht zu decken ver- mochte, höchst einfach und sorglos wieder ein neues Hypothekardarlehen auf. Wohin eine solche Bedeckungsart in kürzester Zeit führen müßte, das ist jedem, der das kleine Ein- maleins halbwegs kann, ganz sonnenklar. Es zweifelt niemand daran, daß der neue Gemeinderat die Schneid aufbringen wird, den Steuerträgern endlich reinen Wein über die allen Ernstes sehr mißliche Finanzlage der Stadt einzuschenken. Man hofft auch, daß der neue Gemeinderat jede Vogel-Strauß-Politik in seinem eigensten Interesse vermeiden und den vollen Ernst der Dinge klar erkennen wird. Es tut einem aber auch der neue Gemeinderat aufrichtig leid, daß er es sein wird, an dem sich zum erstenmal die Sünden der Väter auf das Bitterste rächen werden, und daß er es sein muß, der das mißliche Henkeramt an den Steuerträgern wird vollziehen müssen. - Treuhänder - Brief markentauschtag in Innsbruck Im Rahmen des Herbst-Sammlertreffens des Philatelistenklubs Merkur, Innsbruck, fin- det am Sonntag, 5. November 1978, im Hotel Holiday Inn (Brasserie) der Herbst-Groß- tauschtag statt. 10 bis 17 Uhr. Alle Freunde der Philatelie sind zum Besuch herzlichst eingela- den.
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