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Samstag, 4. November 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 ursprüngliche Radolthaus, das spätere Schusterhaus und heutige Schusterbauern- haus beschränken. In der Besitzerreihe des Hauses scheint die namengebende Familie Schuster nicht auf. Sie dürften den zum Haus gehörigen „Watscher" nur zu Bestand (Pacht) innegehabt haben. In Frage kommen dürfte der 1428 genannte „Chunrad Schuster von Hof'. 1562 war ein Lind! Schuster, Bestandsmann des dem Petter Perl eigentümlichen LembergerWatscherund 1754 ein Rupert Schuster, Bestandsmann des dem Matheisen Kröz eigentümlichen Lem- berger Watscher (mit dem neuen Perihaus). 1562 besaß der „Schuster Watscher" Steffan Zinttinger: 2 Acker im Hochenbichlfeld, 3 Acker im Kleinfeld, 1 Acker bei der Mülwur, 1 Acker im Kandlbachfeld, 2 Acker imWester- bachfeld, 1 Anger ob dem Thenn, 1 Peunt im Weidach, 1 Mahd beider Pfaffenstolin, 1 Holz im Nesslbergwald, 2 Rinderrechte auf der Santenbachaim, 6 Rinderrechte auf der Klein- moosaim. Überdies besaß Steffan Zinttinger seit 1549 1/16 Teil des Maierhofes und das mit 6 Kreuzer in den Maierhof zinsbare Schuster- haus. Der 1/16-Anteil Maierhof und der Watscher des Zinttinger hatten keine eigenen Behausungen. 1699 verkaufte der Klobauer Thoman Eilmer die Schusterbehausung, bestehend aus Haus, Hof, Thenn, Stallung, Remwerch, Vor- zimmer, Parstadt, Kasten, Kuchlgärtl und Anger. 1740 besaß der Stöcklbauer Christof Hienersbichler die Schusterbehausung, be- stehend aus hölzerne Behausung und Stallung und Remwerch, Dreschthenn und Parstadl, Waschhaus und Backofen, Stallel hinter dem Haus, Kuchlgärtl vor dem Haus und Anger ob dem Thenn. Als Grenzen des zum Schusterhaus (ehe- mals radoltisches Maierhaus) gehörigen Kuchlgärtl und Anger werden 1740 ange- geben: Kuchlgärtl vor dem Haus: gegen Morgen: Badstube gegen Mittag: Lechner Anger gegen Abend: Frei und Landstraßen gegen Mitternacht: Frei und Landstraßen Anger ob dem Thenn: gegen Morgen: Wirts- und Walz-Anger gegen Mittag: Schusterthenn, Frei und Straßen gegen Abend: Frei, Schuster- und Wirts-Unterau gegen Mitternacht: Seewald Maurach, ½ Tagbau und 3 Futter Heu. (Morgen = Osten; Mittag = Süden; Abend = Westen und Mitternacht = Norden. Das war einst dieradoltischeHaus- undHofstattum9O2. Und nun die Besitzerreihe des Hauses seit 1384, soweit sie erhoben werden konnten. 1384 Jacoby Mair Egidius Mair Leonhardy Mair 1485 Erasmus Mair Katharina Mairin, Schwester 1497 Erhardy Zinttinger, Ehemann 1526 Leonardy Zinttinger 1549 Steffan Zinttinger 1607 Adam Zinttinger 1670 Leonhard Eilmer 1692 Thoman Eilmer, Übergab 1699 Verkauf 1708 Bartlmä Wurzrainer, Kauf 1715 Ruep Wurzrainer, Übergab 1740 Christof Hienersbichler, Loskauf 1759 Matheis Wurzrainer, Heimlösung 1768 Matheis Exenberger und Dorothea Klausnerin, Kauf 1785 Georg Hienersbichler, Kauf 1802 Bartlmä Gauxer, Kauf 1804 Johann Möllinger und Anna Nasnerin, Kauf 1807 Anton Affert, Tausch 1815 Eva Niedermoser, Kauf Martin Aschaber, Übergab Martin Aschaber II. Übergab Maria Aschaber und Jakob Hechenberger, Übergab ALLERSEELEN-Gedanken Zum Daseinsanfang ist der Mensch ein armes Wuzerl, ein Korb, ein Kinderwagen sind sein Weltbereich. Sein Lebensinhalt ist die Mama und das Zuzerl; in diesem Abschnitt sind wir Menschen uns noch gleich. Das Wesen hat noch keine Zähne und ganz wenig Haare, in gleichen Tönen schreit der Keuschlersöhn, der kleine Grat Die Unterschiede kommen erst im Lauf der Jahre, doch vorerst schlafen Sie den gleichen Kinderschlaf Die Jahre eilen und das kleine Menschenwesen entwickelt ständig sich an Körpewn Geist, lernt nacheinander laufen, sprechen, schreiben, lesen Stand oder Geld als große Hilfe sich erweist Muß in der Schulzeit sich aufs Leben vorbereiten, soll lernen, daß er später etwas kann, was Hacken wird das krümt sich manchmal schon bei Zeiten und auch die Nieten künden öfters sich schon an. Nach diesem Abschnitt scheiden sich die Wege, für die meisten rauh und steinig und mit ungewissem End'. Nur wenig Auserwählte leben sicher im Gehege und ihre Aufstiegsleiter ist schon angelehnt. War wohl schon immer so auf unserem Planeten und Macht und Titel schon vonjeher hoch begehrt. Die Großen stets bemüht vor Unheil uns zu retten, nur ging es leider schon halt all zu oft verkehrt. Auch Spitzensportler zählen zu den Großen und Künstler aller Arten ehrt man überall. Gibt's wieder Krieg und wird geschossen, erzeugt man Helden wiederum ingroßerZahl. Der kleine Mann ist da, um anzubeten, die Götter, deren Namen man ihm immer wieder nennt. Mit Geld und Arbeit muß er immer wieder retten, ein schwerer Bau der braucht ein starkes Fundament. Jedoch dem Tod imponieren Orden nicht und Titel, schwingt seine Sense wie es ihm beliebt. Berühmtheit, Reichtum sind dagegen auch kein Mittel, wohl gut, daß es da Bestechung keine gibt. Im Alter wieder keine Zähne, wenig Haare, dran ändern Keuschler nichts,noch hochgeborner Graf. Wohl liegen ungleich viele Kränze an der Bahre, doch hernach schlafen alle wir den gleichen Schlaf. Klausei Fußballmeldung: Fieberbrunn schlagt Zams 3:0 Es geht wieder aufwärts! Das unglückliche 1:1-Unentschieden am letzten Sonntag gegen Zell am Ziller gab den Fieberbrunnern Anstöße zum Nachdenken über Fehler, die sich in der letzten Zeit einge- schlichen haben. In Zell waren diese Fehler in bezug auf Spieldisziplin, notwendige Konse- quenz oder Verständnis unter den Spielern selbst, beinahe überwunden, aber nur bei- nahe, schließlich resultierte der Ausgleich der Zeller aus diesen Fehlern. Für das Heimspiel gegen den SVZams galt es nun diese Fehler nach Möglichkeit zur Gänze auszumerzen, sie zumindestvor heimi- schem Publikum vergessen zu machen. In der ersten Hälfte sah es gar nicht danach aus. Hektische Szenen wechselten sich mit unattraktiven Fehlpässen ab, ein ausgegliche- nes Spiel, für den Zuschauer nicht gerade gran- dios zuzusehen, war die Folge. Es stand zuviel auf dem Spiel, bei einer Niederlage wäre der Anschluß zur Tabellenspitze verloren. Die aus dieser Situation resultierende Nervosität wirk- te sich zusehends auf den Spielfluß aus, dieser war nämlich von Zähigkeit gekennzeichnet. Einige schnelle Angriffe lediglich, welche in dieser Phase jedoch Seltenheitswert hatten, durchbrachen die Eintönigkeit, und hinderten somit sicherlich so manchen Besucher daran, den Platz zu verlassen, noch dazu waren die Witterungsverhältnisse nicht die besten. Die zweite Spielhälfte stand in keiner Rela- tion zur ersten. Eine „neue" Fieberbrunner Mannschaft lief auf das Spielfeld. Die Aktio- nen wurden zielstrebiger, konsequenter, durchdachter. Im Spielstand schlug sich diese plötzliche Steigerung auch bald nieder. Links- außen Kogler verwandelte nach einer zu kurzen Abwehr des Zamser Torhüters sicher. Die Zamser versuchten nun gezwungener- maßen den Ausgleichstreffer zu erzielen, was
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