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Samstag, 4. November 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 als Vertreter des Bezirkshauptmanns, Archi- tekt Heribert Rottenspacher, Sprengelarzt Dr. Josef Fischer, den Lehrkörper mit Schul- direktor Toni Mitterer, die Ortsbäuerin Maria Brandstätter mit den Röcklgwandfrauen, den Kirchenchor, den Gemeinderat, die Bundes- musikkapelle, die Freiwillige Feuerwehr, die Schützenkompanie, die Heimkehrerkame- radschaft, den Pfarrgemeinderat sowie die Abordnung der Schützen aus der Partnerstadt Garbenheim mit Dieter Hofmann und Reither Karl. Der Garbenheimer Abordnung galtauch ein besonderer Applaus der Bevölkerung. Bürgermeister Jöchl ging sodann auf die Schulchronik ein. Das alte Schulhaus wurde 1903 errichtet und bis 1907 mit einer Klasse geführt, bis 1953 dann zweiklassig und nach dem 1954 erfolgten Zubau dreiklassig. 1968 wurde erstmals ein neuer Bauplan diskutiert. Umbau, Zubau oder Neubau. Da kam aber von oben ifir die Gemeinde ein schwerer Schlag. Reith wurde der neuen Sprengelhaupt- schule Kitzbühel zugeteilt, was an sich wünschenswert war, aber der Beitrag von 1,2 Millionen Schilling, den die Gemeinde Reith zu leisten hatte, nahm dem Gemeinde- rat die wirtschaftliche Grundlage. Es reichte 1968 nur mehr zum Einbau der Ölheizung. Der Bauzustand des alten Schulhauses forderte aber dringend eine Baumaßnahme. Drei Varianten wurden besprochen. Einmal die Renovierung des alten Gebäudes, zum zweiten der Abbruch dieses Hauses und zum dritten ein Volksschulneubau, bei gleichzeiti- ger Sanierung des alten Schulhauses. Der drit- ten Variante wurde auch von der Bezirksschul- behörde das Wort geredet, so daß sich der Gemeinderat zu einem Neubau entschloß. Den Baugrund stellte die Finanzkammer der Erzdiözese Salzburg, nach guter Intervention von Pfarrer Ferdinand Bablik, zu vorteilhaften Kaufsbedingungen zur Verfügung und als Architekt konnte Mag. Arch. Heribert Rot- tenspacheraus Kössengewonnenwerden. Die Bauzeit betrug drei Jahre; die realen Bau- kosten 7,4 Millionen Schilling. Dieser Betrag wurde während der Bauzeit, wegen zusätz- licher Arbeiten, auf 8 Millionen erhöht. Die Gemeinde mußte ein Darlehenvon4,8 Millio- nen Aufnehmen; an Bedarfszuweisungen erhielt die Gemeinde mit Unterstützung von Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle 1,9 Millionen, so daß die Gemeinde selbst nur mehr 1,3 Millionen Schilling aufzubringen hatte. Das Land Tirol leistet ifir die aufgenom- menen Schulbaudarlehen einen Zinsenzu- schuß von 5 Prozent. Nach der Verlesung des Briefes des Ehren- bürgers, Altlandtagspräsident Kommerzialrat Johann Obermoser, in welchem sich dieser wegenKrankheitamFernbleibenentschuldig- te, der Gemeinde und der Bevölkerung aber zum gelungenen Werk gratulierte, dankte Schuldirektor Toni Mitterer der Gemeinde ifir das schöne neue Haus. Mitterer ist seit 18 Jahren Schulleiter in Reith. Er sprach den Wunsch aus, daß die Gemeinde stets gute Lehrer mit vielen Idealen haben möge. Dr. Andreas Braun als Vertreter des Bezirks- hauptmanns bezeichnete die neue Schule in Reith als wichtiges Zentrum der Bildung, in welcher mehr für die Schüler getan werden kann, als vielleicht in großen Schulzentren. Er freue sich besonders, heute anwesend zu sein, da er selbst in Reith in die Schuleging und hier so viele Freunde habe. Seine Glück- wünsche für Jugend, Schule und Gemeinde kamen ihm aus einem freudigen Herzen. Zur Festansprache wurde nun vom Bür- germeister Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Alois Partl aufgerufen. Dieser beliebte Redner begann mit einem Loblied auf die Gemeinde Reith. Er überbrachte sodann die Grüße von Landes- hauptmann Eduard Wailnöfer und den Schulreferenten Tirols, Landeshauptmann- stellvertreter Prof. Dr. Fritz Prior, die beide dienstlich am Erscheinen in Reith verhindert waren. Er überbrachte auch die Grüße von Prälat Dr. Sebastian Ritter, der zum gleichen Zeitpunkt die Segnung der renovierten Kirche zu Spital auf der Weitau in St. Johann vorzu- nehmen hatte. Dr. Ritter, ein gebürtiger Reither und Ehrenbürger der Gemeinde, habe ihn beauftragt, alle Reither freundlich zu grüßen und allen mit der hoffnungsfrohen Jugend zum neuen Werk die besten Glück- wünsche zu übermitteln. Vor der Schlüsselübergabe dankte Bürger- meister Jöchl dem Herrn Landesrat ifir die freundlichen Worte. Er dankte weiters der Tiroler Landesregierung und der Bezirks- hauptmannschaft Kitzbühel für die Unterstüt- Der kühlen und unfreundlichen Witterung zum Trotz war eine große Anzahl von Ehren- gästen - darunter erfreulicherweise über 400 Schüler und Schülerinnen der Höheren Schulen der Bezirke Kufstein und Kitzbühel - der Einladung der Militärkommandanten Tirol und Salzburg zur Teilnahme an den Feierlichkeiten anläßlich des hundertjährigen Bestehens des Trup3enübungsplatzes Hoch- filzen gefolgt. Diese traditionsreiche militärische Ausbil- dungsstätte untersteht zwar dem Militärkom- mando Salzburg, liegt aber zur Gänze auf Tiroler Gebiet. Mit ungefähr 1200 Hektar Sperrgebiet nimmt der Truppenübungsplatz Hochfilzen den sechsten Rang unter den ver- gleichbaren militärischen Einrichtungen des österreichischen Heeres ein. Mit einer Frequenz von über 40.000 Mann, die bisher in Hochfilzen ihre Ausbildung im alpinen Gelände absolviert haben, kommt dem Übungsplatz eine zweifellos überregio- nale militärische Bedeutung zu. Daß die Ver- pflegung einer so großen Zahl von Soldaten nicht ohne erfreuliche Nebenwirkungen für die Wirtschaft der Gemeinde Hochfilzen bleibt, ist selbstverständlich. Nach der Begrüßung durch den Truppen- übungsplatzkommandanten Oberst Kaltner konnten sich die anwesenden Ehrengäste vom hohen Ausbildungsstand des österreichischen Bundesheeres überzeugen. Die Grundwehr- zung, der Erzdiözese Salzburg für die wohl- wollende Grundübergabe, dem Pfarrherrn dem Architekten, den Firmen und Arbeitern, dem Gemeinderat, dem Bauausschuß und allen Personen, die zur Vollendung des Werkes beigetragen haben. Der Bürger- meister dankte auch der Musikkapelle für die Aufführungen, den Vereinen, den Röckl- gwandfrauen und den Bewohnern für die freundliche Teilnahme an der Feier. Schlüssel erhielten Schuldirektor Toni Mitterer ifir die Schule und den Kindergarten, Schützenhauptmann Dr. Paul Kirchmayr für die Schützen und Musikobmann Josef Jöchl, Geiersbichl, für die Musikkapelle. In der Schule unterrichten mit Direktor Toni Mitterer die Lehrerinnen Resi Klein- lecher und Ingeborg Schwarzenbacher und im Kindergarten, der schon seit 2 Jahren in zwei Gruppen geführt wird, die Kindergärtnerin- nen Irmgard Viertl und Lisi Wörgötter. Nach dem Schluß der Feier nahmen die Vereine vor dem Schulhaus Aufstellung und die Schützenkompanie „Viertel Reit" gab eine exakte Generaldecharge ab. In seiner Meldung an den Herrn Landesrat und an den Bürgermeister sagte Schützenhauptmann Dr. Paul Kirchmayr, daß die Generaldecharge der Schützen die Freude über die neue Schule und über die anwesenden Gäste zum Aus- druck zu bringen habe. diener des Jägerbataillons 21, obwohl erst im Juli d. J. eingerückt, demonstrierten in einer Gefechtsübung im scharfen Schuß Einsatzbe- reitschaft und Schlagkraft der Jägertruppe. Nach dem Mittagessen, bei dem Oberst Kaltner eine umfangreiche und informative Festschrift über die historische Entwicklung des Truppenübungsplatzes Hochfilzen über- reichen ließ, standen neben verschiedensten Artilleriewaffen die Fahrzeuge der Panzer- truppe, die man anläßlich des 100-Jahr-Jubi- läums nach Hochfilzen gebracht hatte, im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Daß eine solide Ausbildung jene Sicherheit und Schnelligkeit verleiht, die unter Umstän- den für die Rettung eines Menschenlebens ausschlaggebend sein kann, bewiesenein Hub- schrauber und seine Besatzung bei der Vor- führung einer Bergrettung. Die Festveranstaltung am Truppenübungs- platz Hochfilzen, der durch ständige Moderni- sierung und den selbstlosen Einsatz seiner Kommandanten zu den modernsten Anlagen dieser Art zählt, schloß mit einer Kranznieder- legung am Kriegerdenkmal, an dem auch Abordnungen der Traditionsvereine von Hochfilzen und dem Bezirk sowie die Bundes- musikkapelle Hochfilzen teilnahmen. Nach der Kranzniederlegung wurde von der Militär- musik Salzburg der „Große Zapfenstreich" aufgeführt. Beim anschließenden Festakt im Kultur- 100 Jahre jung: Truppenübungsplatz Hochfilzen
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