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Seite 2 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. November 1978 Hotellerie derAuslastungssatz angestiegen ist. Wir werden daher den Privatzimmerberei- chen noch mehr Aufmerksamkeit schenken müssen, um auf dieser Ebene eine Anhebung zu erreichen. Eine weitere Verbesserung der Auslastung wird immer schwieriger, weil sie nur über die Vorsaison und die Nachsaison erreichtwerden kann. 'Wir arbeiten zielstrebig weiter. Auf jeden Fall ist es absurd, vor Beginn einer Saison Prognosen zu stellen. Das lehnen wir ab, weil der Unternehmer fehlgeleitet und verunsichert wird. Viel besser wäre es, wenn die Fremdenver- kehrsverbände analytische Ergebnisse der wichtigsten Märkte, Aussagen über das Ver- halten der Touristen und verläßliche Berichte über die wirtschaftliche Lage in den wichtig- sten Gästeländern bekämen. Solche Angaben könnten die Ausgangs- basis für eine vorausschauende Planung sein. Wir in Kitzbühel haben stets eine mühevollere und auch teuere Marktpolitik betrieben. Dafür ist auch das Risiko breiter und auf mehrere Nationen verteilt. Unser besonderes Augenmerk galt immer dem österreichischen Gast. Er lohnt es in Treue und im vermehrten Kommen. Im Winter 1976/77 setzten sich die Osterrei- cher mit 154.161 Nächtigungen vor Deutsch- land mit 149.512 an die 1. Stelle unter 35 Natio- nen. Nationenreihung 1976/77 Platz Nation Gesamt Winter Sommer BRD 271.885 149.512 122.373 Österr. 217.712 154.161 63.561 Holland 94.703 35.404 59.299 4.USA 55.105 22.675 32.430 5. England 34.442 20.295 14.147 Es folgen 6. Schweden, 7. Belgien, 8. Däne- mark, 9. Frankreich und 10. Norwegen. Im abgelaufenen Fremdenverkehrsjahr haben 16 Vorstands-, 12 Ausschuß- und 19 Unterausschußsitzungen stattgefunden. Es wurde verantwortungsbewußt gearbeitet und es wurde versucht, das Bestmögliche heraus- zuholen1 um wieder einen Schritt weiterzu- kommen. Als Hauptpartner stehen uns die Stadtgemeinde und die Bergbahn AG zur Seite. Darüberhinaus gibt es erfreuliche Ergebnis- se in der Zusammenarbeit mit der Skischule „Rote Teufel" in der Werbung und auf dem Skiwandersektor, mit Vermietergruppen in der Werbung bei Werbereisen und bei Zeitungs- und Rundfunkwerbungen, mit Unternehmergruppen bei der Verbesserung der Gästeinformation. Zum Arbeitsbericht Daß mich persönlich, aber auch alle Kolle- gen im Vorstand, im Ausschuß und in der Geschäftsführung das Zusammenrücken und das Zusammenarbeiten auf den verschieden- sten Ebenen sehr freut, möchte ich besonders betonen. Es macht mehr Freude für die Allge- meinheit zu arbeiten, wenn man weiß, daß die 13 gewählten Mitglieder des Verbandes nicht allein gelassen werden, daß mitgedacht und mitgearbeitet wird. Allen, die dies tun, danke ich und bitte ich in noch vermehrtem Maße und auf noch breiterer Basis zusammenzuar- beiten. Wir wissen, daß die ganze Welt um den Gast wirbt und kämpft. Im Werbereferat werden Maßnahmen aus- gearbeitet und über den Vorstand und den Ausschuß vollzogen. Unser Weg ist: die Kon- zentration der Mittel, die Bildung von Schwer- punkten und die Durchführung in mittelfristi- gen Perioden. Der Sommer geht vor dem Winter, ohne diesen zu vernachlässigen, der Herbst vordem Frühjahr und der Dezember vor dem März und April. Die Schwerpunktgruppen sind: Osterreich, Deutschland, Holland, vor Skan- dinavien, England, Belgien, vor dem rest- lichen Westeuropa, vor den USA und Canada, vor den weiteren Zukunftsländern und Über- see. An der Spitze der Werbung steht die Betreuung des Gastes in Kitzbühel, weil der zufriedene Gast der beste Werberist. Dazu hat der Fremdenverkehrsverband geschaffen: die Stammgastehrung, den Stammgastclub, die Stammgastzeitung, die Kitz-Information, die Stammgastkartei, die Kartei der Auslandskitz- büheler, den Vermieter-Lageplan, den Altstadtplan, den Informationsstand, u. a. Bildversteigerung als Bausteinaktion für das Therapiezentrum der körper- und sprachbe- hinderten Kinder und Jugendlichen des Bezir- kes Kitzbühel. Der Veranstalter, Ferdinand Maier, ver- stand es, von namhaften Künstlern wertvolle Bilder, Aquarelle, Grafiken heimischer und deutscher Herkunft für diesen sozialen Zweck zu erbitten. Bei der Eröffnungsrede betonte Maier, daß alle Künstler spontan bereit waren, die Bilder zur Verfügung zu stellen. Die Besucher dieser wohltätigen Versteige- rung waren in zweifacher Hinsicht sehr ver- ständnisvoll dabei und auserlesen. Erstens vom künstlerischen Standpunkt her, aber auch mit menschlicher Hilfsbereitschaft. Ferdinand Maier sagte einleitend mit sehr be- wegten Worten, daß er in nächster Umgebung erleben konnte, wie eine Familie mit zwei schwerstbehinderten Kindern das Leben meistern mußte und er daher dankbar an seine 3 gesunden Kinder dachte. Man spürte im Raum der gastlichen Galerie, daß alle Anwe- senden vom gleichen Gedankengut berührt worden sind. Ich sage wieder einmal von ganzem Herzen danke schön! Dem Veranstalter Ferdinand Maier, Vizebürgermeister Michael Horn, der als „Ausrufer" die Bildversteigerung sehr ge- konnt und schwungvoll geleitet hat. Fräulein Gundi, die als Sekretärin fungierte. Aber auch allen Besuchern und Käufern von Bildern. Spezielle Werbemaßnahmen Herbst 1977: Skiwochen in Frankfurt und Mannheim mit Pressekonferenzen von Toni Sailer und mit Skischule-Demonstrationen, Auskunftsständen unter Beteiligung von Hoteliers und Vermietern. Frühjahr 1978: Werbe- und Kontaktreise von Obmann und Direktor nach Göteborg, Stockholm, Oslo und Helsinki. Obmann-Be- such der Touristmesse Berlin und Vorberei- tung weiterer Berlin-Werbemaßnahmen. Kontaktreise zu deutschen Reisebüros und zur deutschen Presse in Gießen, Kassel, Köln, unter Beteiligung von Toni Sailer sowie Hoteliers. Herbst 1978: Große Workshop-Serie mit Reisebüro-Hoteliers-Vermietergesprächen in Den Haag, Antwerpen, Brüssel und Paris. Pressekonferenz in Wien mit Dr. Ziepi, Dr. Tappeiner, Toni Sauer in der Genossen- schaftlichen Zentralbank der Raiffeisen- banken unter finanzieller Mitwirkung der Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel. Oster- reich-Stammtisch in Berlin mit Toni Sauer. Toni Sailer sprach mit 45 Journalisten, bestritt 3 Rundfunksendungen und 1 Fernsehsen- dung. Kulinarische Woche in Linz im Tour- hotel mit„ Skimuseum aus Kitzbühel", Musik und Informationsstand. Winter 1978: Im Vorwinter ist noch eine be- deutende Werbung in Deutschland geplant. Der Fremdenverkehrsverband Kitzbühel be- teiligte sich weiters an der Tirolwerbung in Ein besonderer Dank den vielen Künstlern, w Frau Berta Walde, die von Franz Walde 3 Aquarelle zur Verfügung stellte und mit ihrer Anwesenheit die Versteigerung besonders aufwertete. Ebenso dem Künstler Ernst Insam, der sich sogar an der Versteigerung beteiligte. Gönner waren dann noch folgende Künstler: Von Dahmen, Flora, Bucher, Staudacher, Wasserburger, Burger, Waim, Fischl, Caramelle, Schneider, Hechenblaick- ner, Dobermann aus Münster, Josef Dangl, Heinz Sohler und Frau Prof. Hilde Gold- schmidt aus Kitzbühel. Alle Stilrichtungen waren gegeben und fanden ihre begeisterten Anhänger. Der sehr erfreuliche Erlös von rund 52.000 Schilling spricht für sich. Es war ein sehr gelungener Nachmittag. Man merkte es an der Stimmung, alle Besucher waren glücklich über die erstei- gerten, preiswerten Kostbarkeiten, aber auch über den zweckdienlichen Sinn dieser Verstei- gerung, nämlich mitihrernBaustein zur Errich- tung des neuen Therapiezentrums der behin- derten Kinder unseres Bezirkes beigetragen zu haben. Am 29. Oktober 1978 war Spatenstich für dieses Heim unserer ärmsten Mitbürger auf dem von„ Spendengeldem" erworbenen Bau- grund in Oberndorf. Ein Anfang, aber ich glaube fest daran, daß wir es schaffen; gemein- sam, so wie bisher! Käthe Nagiller Galerie Ferdinand Maier gab großzügiges Beispiel von einsatzfreudiger Hilfsbereitschaft zugunsten des Therapiezentrums-Baustein 45.000 Schilling
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