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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. November 1978 Dame, Holland,und Kassier Herr Prof. Rycke- busch, Frankreich, ist die Krönung der Kitzbü- heler Stammgastfamilie. Im abgelaufenen Fremdenverkehrsjahr konnten 36 Ehrungen durchgeführt werden. Es erhielten die Ehrennadel des Fremdenver- kehrsverbandes 251 in Bronze, 153 in Silber, 93 in Gold und 38 in Gold mit Diamant, dem Stammgasttuch (Damen) und der Stammgast- krawatte (Herren). Alle Stammgäste sind mit ihrer Heimat- adresse erfaßt und erhalten zweimal jährlich die „Kitz-Information". Die vom ev. Pfarrer Walter Eibich abgehaltenen Lichtbildervorträ- ge sind ausgezeichnet angekommen und ein großes Programmplus. Für den Winter hat der Fremdenverkehrs- verband in Zusammenarbeit mit der Skischule „Rote Teufel" ein „Querfeldein-Skiwander- Programm" getestet. Der Test ist gut ausgefal- len, so daß im kommenden Winter die Quer- feldeinwanderungen ifir die Kitzbüheler Gäste wieder kostenlos durchgeführt werden. Auch für diese Wanderungen gibt es als Leistungsabzeichen die „Kitzbüheler-Berg- wandergams". Auf dem Mesnerbühel, zwischen dem Exenweidbauernund dem Mesnerstadl, wurde mit Erlaubnis des Herrn Stadtpfarrers Danninger und des Exenweidbauern Toni Laucher eine Kinder-Rodel-Wiese geprobt. Bei ständiger Präparierung der Hänge kann hier ein echtes Kinderspiel- und Rodelpara- dies, fernab von jeder Autogefahr, entstehen. Wege und Loipen In der Tallage ist das Wegenetz in sehr gutem Zustand, das wird auch von den Gästen bestätigt. Das Wegenetz wird inZusammenar- beit mit der Stadtgemeinde und der Berg- bahn AG schrittweise weiter ausgebaut. Neu errichtet wurden im abgelaufenen Fremdenverkehrsjahr die Promenade Schwarzsee - Bruggerhofwald - Lutzen- bergwald - Lutzenberghochmoor. Die Ver- längerung bis Münichau wird angestrebt. Umfahrung Gieringer Weiher, Verbindung Pfarrauweg - Lebenbergweg, Erb - Wal- tenberg - Schleierwasserfall - Verbesserung des Sonnbergweges im Bereich vom Gasthof Stang. Beteiligung an der Staubfreimachung eines Teiles der Achenpromenade. Bepflan- zung der Achenpromenade von der Bahnhof- brücke bis zur Einmündung in die Kitzbüheler Hornstraße bzw. Walsenbachweg. Die Pflan- zen wurden von der Wasserbauleitung des Be- zirksbauamtes Kufstein kostenlos beigestellt. Arbeiten an Brücken, Zäunen, Gattern, an Bänken und Abfallkörben vervollständigten das Programm unseres Bautrupps, der auch noch die erforderliche Schneeräumung der Langlaufloipen besorgte. Für unseren Bautrupp, den Wege- und Loipenspezialisten, wurden neue Einsatz- geräte angeschafft, um ihn für Sommer und Winter unabhängiger, beweglicher und ein- satzstärker zu machen. Allradtraktor mit Schublöffel Traktor-Schneeräumschild Hand-Schneefräse Räumschild für das Loipengerät Mercedes-Transporter Die Ausgaben für diese Geräte betrugen insgesamt 954.000 Schilling. Durch die Ergänzung unseres Maschinen- parks werden in den kommenden Jahren die Wege in der Tallage und in der Mittellage in vermehrtem Maße ausgebautwerden können. Ein „Großer Brocken" wird die Umstellung bzw. Neuerstellung aller Markierungen wer- den. Viel Arbeit auch deshalb, weil alle Wege- Nummern auf die neuen Karten eingezeichnet werden müssen. Die Markierungen werden auf Hartholz- pfeile umgestellt. Wichtig ist die ständige Kontrolle des Wege- netzes und der Markierungen. Dies besorgte bisher Herr Emmerich Heiss. Für die Zukunft denken wir an Andreas Schwabegger, der nach 30 Jahren im Dienst des Fremdenverkehrsver- bandes heuer in Pension gehen wird. Niemand wie er könnte uns auf diesem Sektor besser zu Seite und zu Rate stehen. Ich bitte, gerade auf diesem Gebiet, uns Beobachtungen zu melden. Wir betrachten solche nicht als Kritik, sondern als positiven Beitrag zur Verbesserung des Wege- und Wan- dersystems, mit dem sich Kitzbühel schon einen Namen gemacht hat. In unserem Betriebsgebäude an der Achen- promenade (früher E-Werk-Haus) hat unser Bautrupp ein Heim bekommen. In diesem Gebäude sind alle Maschinen und Geräte untergebracht sowie das Werbematerial. Die Raume im 1. Stock sollen stufenweise ausge- baut werden. Gedacht ist an 3 Kleinwohnun- gen ifir Angestellte und einen Mehrzweck- raum. Mit diesem Betriebsgebäude ist der Fremdenverkehrsverband aller Lager- und Garagensorgen entledigt. Skiabfahrten Niemand wird im Ernst daran glauben, daß der Winter in Zukunft von selbst laufen wird und diese Saison frei von Sorgen sei. Daher ist es weiterhin erforderlich, den Skiabfahrten volles Augenmerk zuzuwenden. Im abgelau- fenen Jahr wurden folgende Arbeiten getätigt: Einsaaten, Beseitigung von Unwetterschäden, Lawinenverbauungen, Reparatur von Ski- brücken und Neuerrichtungen, in Arbeitsge- meinschaft zwischen Stadtgemeinde, Berg- bahn AG und dem Fremdenverkehrsverband; federflihrend war hier die Bergbahn AG. Zur ARGE „Streif' gehört auch der Kitzbüheler Skiklub. Die Verbesserung des Brückenschusses auf der Streifabfahrtsstrecke und die Lösung der Zufahrt zu den Horn-Mittelstationen sind beachtliche Projekte. Die fertiggestellte „Unterberg-Skiabfahrt" von der Horn-Mittelstation bis zum Gasthof Vordergrub bzw. der Talstation der Horn- bahnen wurde schon im ersten Winter vom Skipublikum begrüßt. Die Bergbahn AG Das Hauptaugenmerk der Bergbahn AG Kitzbühel als größtes Seilbahnunternehmen Österreichs war der Ausbau und der Zusam- menschluß der Resterhöhe mit dem Skigebiet von Jochberg. Damit wurde ein weiterer Brückenpfeiler im Zusammenschluß Rester- höhe - Hahnenkamm geschlagen. Die Inbe- triebnahme der wl längsten Skibrücke Osterreichs rückt näher. Gleichzeitig damit findet eine Entflechtung und Entzerrung der Staupunkte zu den Hochsaisonzeiten statt. Ein weiterer Schwerpunkt im Ausbaupro- gramm der Bergbahn AG in der ARGE ist die Verbesserung der Skiabfahrten, die Pisten- präparierung, die Markierung, der Lawinen- warndienst und der Ausbau des Pistenret- tungsdienstes. Hoch anzurechnen ist der Bergbahn AG die dem Gast entgegenkommende Tarifpolitik, die Preisstabilität und die Kinder- und Familienfreundlichkeit, die nicht nur in den Wintertarifen, sondern auch im Sommer— Ferienpaß zum Ausdruck kommt. Beschwerden Bei unserer Arbeit und unserem Einsatz dürfen wir nicht „betriebsblind" werden und nicht glauben, daß alles in Ordnung ist Dort, wo gehobelt wird, fallen Späne, dort wo gear- beitet wird, kommen auch Fehler vor. Diese Fehler und Unzulänglichkeiten aus- zuschalten, die Beschwerden und Anregun- gen ernst zu überprüfen. Die Anzahl der ernst zu nehmenden Beschwerden hält sich in kleinen Grenzen. Die Hauptanliegen der Gäste sind: Unterhal- tung an den Sommerabenden und Informatio- nen durch die Vermieter. Es kommt vor, daß die Gäste erst nach Tagen auf die Gästekarte aufmerksam gemacht werden. Die Enttäu- schung ist bei den Gästen groß. Anlaß zu Klagen führt auch der Heizungs- aufschlag im Frühjahr und im Herbst. Klagen gibt es auch über die teilweise unzu- längliche Markierung in den Höhenlagen und über das Reiten auf Fußwegen. Wir werden um die Schaffung von eigenen Reitwegen nicht herumkommen. Beschwerden auch über den Verkehr in der Innenstadt und über die Luftverschmutzung. Hier zeichnet sich aber bereits eine echte Lösung ab. Ein Beschwerdeargument der Gäste sind die Preise von Alkoholika, Kaffee und Nicht- alkoholika. Das ist aber nicht Kitzbühels Schuld. Es muß von oben endlich eingesehen werden, daß die Höchstbesteuerungspolitik mehr Schaden als Nutzen bringt. In meinen Augen und in den Augen der Betriebswirte hießen: weniger Steuern, niedrigere Preise und Steigerung der Konsumlust, höhere Umsätze. Ich richte von dieser Stelle aus an alle verantwortlichen Institutionen den Appell, dem Fremdenverkehr durch die Abkehr von der Höchstbesteuerung zu helfen. Eine weitere Anregung aus den Gäste- kreisen ist der Wunsch nach mehr Unterhal- tungsmöglichkeiten für Kinder bei Schlecht- wetter. Es wird dabei in Richtung Mehrzweck- und Schlechtwetterraum gedacht, und das nicht zu Unrecht. Die Gäste kommen aber auch mit Belobi- gungen und Komplimenten: einheitlicher
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