Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 4. November 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 100 Jahre Truppenübungsplatz Hochfilzen Am 20. Oktober 1978 wurde in Hochfilzen das Fest des hundertjährigen Bestandes des Truppenübungsplatzes gefeiert. Dazu Dr. Werner Köfler, Tiroler Landes- Regierungsarchiv, Innsbruck: „Nachdem 1875 aufdem bisherigen Artillerie-Schießplatz Prad im Vinschgau, der vom 9. Festungs-Artil- lene-Bataillon benutzt worden war, Schwierigkeiten auftraten, wurde der Schüttachgraben 1878 zum Artillerie-Schieß- platz ausgebaut. 1898 wurde der Grundstein zur Barbarakapelle gelegt. Als 1906 auf dem Monte Bordone bei Trient ein neuer Schieß- platz angelegt wurde, verlor die „Au", wie der seinerzeitige Schießplatz hieß, weitgehend ihre Funktion. 1938 wurde er dann von der Deutschen Wehrmacht wieder eingerichtet. Nach der Aufstellung des österreichischen Bundesheeres erhielt er wieder seine alte Ver- wendung. Die Einweihung der restaurierten Kriegergeclächtniskapelle zur „hl. Barbara" erfolgte 1936, die Wiedereinweihung nach abermaliger Erneuerung 1968. Nach der Eröffnung des Schießplatzes in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts kam vor allem Militär aus den Festungen Franzensfeste und Trient zu Schießübungen. Der Platz wurde manchmal von 300 bis 700 Mann belegt. Drei hölzerne Hütten dienten als Wohnstätten für die gewöhnlichen Soldaten, dann gab es noch das Pulvermagazin, eine Reparaturwerkstätte, eine Hufschmiede und einen Arrest. Die Offiziere wohnten auf 4 bis 6 Wochen bei Bauern oder in den drei Wirts- häusern. - Ein großes Fest bildete immer der 18. Au- gust, der Geburtstag des Kaisers. Um 8 Uhr zog dann das ganze Militär unter Trompeten- klang in die Pfarrkirche. Zu Beginn der Messe feuerten die Kanonen am Reischbühel sieben Schüsse ab, daß die Kirchenfenster zitterten und die Leute in der Kirche manchen Luft- sprung taten. Wenn beim Evangelium, Sanktus, bei der Wandlung usw. wieder die Kanonen donnerten, hatte man sich ja schon daran gewöhnt. Am Ende der hl. Messe erklang dann in der überfüllten Kirche mächtig das „Gott erhalte, Gott beschütze". Nach der Defilierung vor den Offizieren und der Gemeindevertretung beim großen Dorf- wirtshaus ging es ab zum „St.-Barbara-Schieß- platz" zu einer Jause. Um zwei Uhr stieg auf der höchsten Fichte beim Schießplatz die schwarz-gelbe Fahne hoch, 101 Kanonen- schüsse donnerten, dann wurde Mittag geges- sen. Den Rest des Tages hatten die Soldaten frei, und wenn manche „über den Zapfen hauten", so wurde ausnahmsweise ein Auge zugedrückt." BAUERNHAUSMUSEUM HINTEROBERNAU, Kitzbühel, Römerweg 91 Geöffnet Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr. Wochentags Besichtigung für Grup- pen, Schulen etc. möglich, nach vorheriger Anmeldung. Tel. 49 8 84 bei Hirzinger. 1 Das Kultur- und Vereinshaus in Hochfilzen. tfltlIIUIH(ItUUUhlIflHflflllJtflhhIllHßorO aabren UHIUIIIIIUIIUUII(llhIIIttIRftItUUIUI Kleine -Bezirksgeschichte aus dem Jahr 1928 Westendorf Begräbnis. Am 30. November 1928 wurde unter zahlreicher Beteiligung der Ortsbevölkerung und vieler auswärtiger Trauergäste Frau Barbara Schober geb. Ziepl, Metzgermeistersgattin, zu Grabe getragen. Ein reiches Opferlegen krönte ihr Sterben, denn das Lied von einer braven Mutter mit 12 Kindern klingt auch heute noch wie Orgel- ton und Glockenklang. Möge die gute Schobermutter nun in der Ewigkeit ihren ver- dienten Lohn finden. St. Johann. Wintersportklub. Veranstaltun- gen im Winter 1928/29. Eröffnung des Adlers- pointhauses am Kalkstein (1425 m), ganz- jährig bewirtschaftet. Eröffnung der Angerer- alm, ganzjährig bewirtschaftet. Eröffnung der Skihütte des WSV St. Johann am Kalkstein (1350 m), unbewirtschaftet. Eröffnung der Stanglalm, winterbewirtschaftet. 31. Dezem- ber 1928 Silvesterfeier im Postgasthof. 6. Jänner Skikjöningfahrt nach Kitzbühel. 12. und 13. Jänner Pferderennen. 19. und 20. Jän- ner 1929 interne Skiwettkämpfe des WSV. 26. Jänner Preiseisschießen. 27. Jänner Rodel- nennen. 2. und 3. Februar Jugendspringen. 10. Februar Führungstour über sämtliche Kalksteingipfel. 17. Februar alpinen Langlauf am Kalkstein um den Wanderpreis der Gemeinde St. Johann, offen für 0SV-Mit- glieder. 23. und 24. Februar Führungstour über den Kalkstein nach Waidning - Kam- merkör - Loferer Alm - Lofer. Aurach. Verkehrsverein. Am 2. Dezember 1928 wurde im Gasthof Auwint der Verkehrs- verein gegründet. Der Einberufen, Tischler- meister Koidl, begrüßte die Erschienenen. Bürgermeister Johann Hirnsberger aus Kitz- bühel sprach in kurzen, sachlichen Worten über die Bedeutung des Fremdenverkehrs. Der Ortspfarrer unterbreitete Vorschläge,und folgende Herren wurden für den vorbereiten- den Ausschuß gewählt: Sepp Bachler, Bauer, Johann Auen, Wirt, Martin Penz, Oberlehrer, Franz Koidl, Tischlermeister, Ferdinand Holzinger, Pfarrer, Andrä Bachler, Bauer,und Josef Pfister, Schmiedmeister. Kitzbühel. Stadtgespräch. Bei der „Plauder- stube" der Ortsgruppe Kitzbühel des Hage- bundes am 6. Dezember 1928 beim Neuwirt sprach Vizebürgermeister Carl Planer über die Entwicklung der Stadt seit Kriegsende und ging dabei einleitend von ihrer Finanzlage im Jahre 1919 aus, die bei einer in die heutige Währung umgerechneten Schuldenlast von 1,830.000 Schilling einen Vermögensstand von 2,400.000 Schilling ergeben hatte. Trotz- dem aber gerade während der Inflationszeit die Steuereingänge beinahe auf null herabge- sunken waren, ist die Stadt tatkräftig an ihre Weiterentwicklung und an den Ausbau ihrer Betriebe geschritten. Planer hob hiebei beson- ders den in zwei Etappen erfolgten Ausbau des
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