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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. November 1978 Kolpingchor: Mit Lieb bin ich umfangen (Steuerlein) Die Henne (Donati) Little David (Negro Spiritual) Liebesfeier (Loewe) Im kühlen Maien (Haßler) Kume, kum Geselle min (David) Die Warnung (Mozart) Nach zweimaligen Darbietungen der Stubenmusik bietet das Wiener Volkslied „' s Bettelmandl", eine Gemeinschaftsauf- führung beider Chöre, den Abschluß. FIEBERBRUNN Kleine Postgalerie Fieberbrunn Ausstellung: Isa Demetz-Aquarelle In der Kleinen Postgalerie in Fieberbrunn sind derzeit Aquarelle der in Jenbach in Tirol lebenden Malerin Elisabeth Demetz zu sehen. Frau Demetz ist eine typische Laienkünstle- rin, die nicht für sich in Anspruch nimmt, tech- nische Virtuosität oder berufliche Fertigkeit in der Malerei zu besitzen, dafür aber eine völlige und selbstlose Liebe für das Schöne. Es gibt bei diesen Hobbymalern offenbar nichts Be- glückenderes als freizeitlich zu malen, denn es macht viel Freude oder wie man so schön sagt, man hat „Spaß an der Freud". Ist das nicht etwas, das heute so vielen Leuten fehlt oder verlorengegangen ist? Sicherlich sind Laien- künstler nicht durch Diplome oder sonstige Auszeichnungen beglaubigte Künstler, doch so manche von ihnen haben durch Ausdauer, ständiges Arbeiten an sich selbst, durch Geduld und Liebe und durch das Besuchen von Abendkursen bei prominenten Lehrern eine Fertigkeit und ein Können erreicht, das unbedingt sehenswert ist. Frau Demetz, die seit vielen Jahren mit großer Begeisterung ihrem Hobby, der Malerei, nachgeht, hat sicherlich bereits eine Stufe erreicht, die es ge- boten erscheinen läßt, daß man ihre Werke einem breiteren Publikum vorstellt, zumal sie ja schon in den letten Jahren mit großem Ver- kaufserfolg in Jenbach (die Gemeinde organi- sierte die Ausstellung), im Thermalbad Blei- berg bei Villach, in der Raiffeisenbank in Rosenheim in Bayern und in der Raika Bad Häring/Tirol ausgestellt hat. Ihre luftigen und frischen Landschaftsaquarelle sprechen das breite Publikum sehr an, zumal es sichvorwie- gend um heimische Motive handelt. Wir hof- fen, daß die Künstlerin ihren eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt, denn wir glauben, daß sie noch sehr entwicklungsfähig ist, und wünschen ihr dazu recht viel Glück und Erfolg. Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 19. November. L. M. —Erste-Hilfe-Kurs. Am Dienstag, 14. No- vember, 19.30 Uhr, beginnt in der Hauptschu- le ein Vollkurs in der Erste-Hilfe-Ausbildung. Die Kursteilnahme ist kostenlos, der Besuch ersetzt den kostenpflichtigen Kurzkurs für Führerscheinbewerber. Anmeldungen aus- schließlich bei Kursbeginn. Der Vollkurs umfaßt 8 Kursabende. Fußball in Fieberbrunn Torhüter Pletzenauer, Vater des 0:0 von Schlitters! Für die Fieberbrunner galt es an diesem Sonntag ihre Position in der Tabelle zu festi- gen, und wie aus Kreisen der Mannschafts- führung vor dem Spiel verlautete, wäre ein Unentschieden bereits ein Erfolg. Ein Unent- schieden wurde erreicht, inwieweit es gerecht oder ungerecht war, darüber läßt sich streiten. Der überragende Mann auf dem Spielfeld war jedenfalls, und das steht außer Zweifel, Tor- mann Pletzenauer. In den ersten Minuten nach Anpfiff sah es beinahe so aus, als wären die Fieberbrunner die tonangebende Mannschaft, sie hielten den Ball in den eigenen Reihen und ließen die Zil- lertaler so kaum in das Spielgescheheneingrei- fen. Freilich, vor dem gegnerischen Tor ange- langt, war es dann aus und vorbei mit dieser leichten Überlegenheit. Die kompromißlos agierende Abwehr der Schlitterer ließ den Fieberbrunner Stürmern nicht die geringste Chance, die Gastgeber fackelten nicht lange herum, sie sahen den Ball lieber im Out, als sonstwo. Lange jedoch ließ das Anrollen der Ziller- taler Angriffsmaschine nicht auf sich warten, die Fieberbrunner kamen immer mehr in Bedrängnis. Zum Glück der Gäste erwiesen sich diese Angriffe als relativ harmlos. Beide Mannschaften übten sich nach Seitenwechsel nun im Austeilen von Schlägen auf die Beine des Gegners, die Zillertaler verbuchten aller- dings Vorteile in dieser Phase, wobei der Objektivität halber erwähnt werden muß, daß auch die Fieberbrunner keine Hühnchen sind. Der Höhepunkt der Ausschreitungen sollte aber erst kommen. Torhüter Pletzenauer wurde von Zillertaler Zuschauern mit Steinen beworfen, der Ausdruck SKANDAL ist gewiß nicht fehl am Platz. Warum Pletzenauer das Opfer der heimi- schen Zuschauer war, ist leicht zu erklären, war es doch er, der sämtliche Chancen der Schlitterer zunichte machte. Sogar einen Elfmeter parierte er bravourös. Es scheint erklärlich, daß die Zuschauer ihre Frustratio- nen durch aggressives Verhalten ihm gegen- über abbauen wollten. Auf ein Einschreiten des Schiedsrichters wartete man vergebens, und auch von Ordnern fehlte jede Spur. Die Spieler mußten noch froh sein, heil über die Runden zu kommen, ebenso der Schiedsrich- ter. All das konnte Gott sei Dank keine Ände- rung des Ergebnisses bewirken, die Fieber- brunner konnten einen Punkt aus Schlitters entführen. Die Fieberbrunner rangieren nun mit 10 Punkten an siebter Stelle in der Tabelle, lie- gen zwar bereits 5 Punkte hinter dem Tabel- lenführer Rum, der Abstand zum Zweitpla- zierten beträgt lediglich 2 Punkte. Am näch- sten Sonntag ist der SVRattenberg zu Gast. Die Unter-2 1-Mannschaft gastierte in Hippach. Da einige Spieler ausgefallen waren, mußten die Fieberbrunner ersatzgeschwächt einlaufen, die Hoffnung auf die Fortsetzung der Siegesserie war gering. Inder ersten Spiel- hälfte waren beide Mannschaften gleich stark, nur durch einen Elfmeter konnten die Fieberbrunner 1:0 in Führung gehen. Den Elfmeter verwandelte übrigens Trixl klar. Die zweite Hälfte verlief spannender, die Zillertaler konnten nach einem Abwehrfehler der Gäste ausgleichen. Nach erneuter Führung der Fieberbrunner, den Treffer erziehlte Lanzinger, kam postwendend der Ausgleich, wieder ging ihm ein Abwehrfehler voraus. Als dann aber Trixl aus einem Freistoß das 3:2 erzielte, war es um die Gastgeber ge- schehen. Wieder Lanzinger und schließlich Winkler heißen die weiteren Torschützen der Fieberbrunner, die den 5:2-Sieg perfekt mach- ten. Ein Kampf gegen Lokalrivalen Kirchdorf um den Herbstmeistertitel zeichnet sich ab. M. P. OBERNDORF Erntedankfest in Oberndorf Kirchweihsonntag, ein strahlender Morgen. Obwohl sich das viele schlechte Wetter des heurigen Sommers auf unsere Heuernte sehr negativ auswirkte, versammelte sich die bäuer- liche Bevölkerung in großer Zahl vor dem Gemeindehaus zum feierlichen Einzug in die Kirche. Voran die Musikkapelle, gefolgt von der Schuljugend, der Landjugend mit einer herrlichen Erntekrone, dem Hochwürdigen Herrn Pfarrer, einer besonders großen Zahl von Frauen im Röcklgwand mit der Frauen- fahne und auch einer ansehnlichen Zahl von Bauern, angeführt von LA. Paul Landmann und Bürgermeister Ok.-Rat Franz Höck. Diesem imposanten Festzug mußte aus- nahmsweise auch einmal der Straßenverkehr den Vorrang einräumen, der normalerweise das Dorfbild in Oberndorf beherrscht, doch kamen die Verkehrsteilnehmer wohl durch diesen seltenen Anblick ebenfalls auf ihre Rechnung. Der feierliche Dankgottesdienst, musikalisch umrahmt vom Kirchenchor, bei dem Mädchen und Burschen der Landjugend abwechselnd Sinnsprüche zum Erntedankfest und Fürbitten vorsprachen und Hochwürdi- gen PfarrerDollmann eine eindrucksvolle Pre- digt hielt, bildete den Höhepunkt des Festes in der herrlichen geschmückten Kirche, die bis auf den letzten Platz gefüllt war. Nach dem feierlichen Auszug gab die Musikkapelle im Musikpavillon ein kurzes Konzert, während die Jungbauern unter den kritischen Augen der Festteilnehmer den Maibaüm fällten, was bestens gelang und diesen auf Kommando des Bürgermeisters auf ihre Schultern hoben und nach Wiesenschwang zum Sägewerk trugen. Wahrlich ein Erntedankfest, auf das wir alle stolz sein können, besonders stolz aber kön- nen wir auf unsere Dorfjugend sein, die mit Begeisterung dabei ist, altes Brauchtum zu pflegen und sich auch etwas Neues einfallen zu lassen, worüber wir heuer noch einiges hören oder lesen werden.
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