Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 25. November 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 schutz), das Feuerbrennen (mit Gipfelauf- nahmen der Goinger), ein Landestrachtenfest in Hopfgarten, bei dem die ganze Vielfalt unserer alpenländischen Trachten zu sehen war, über die Herbst-und Wanderzeit mit Hin- weisen auf richtige Ausrüstung und Zielwahl sowie die vielfältigen Angebote der örtlichen Fremdenverkehrsvereine bis hin zur einzig- artigen Weihnachtsfeier in Kitzbühel. In einem dritten und letzten Teil zeigte Pfarrer Eibich dann die Umgebung und Wan- derziele des jeweiligen Vortragsortes; denn er beschränkte seine Tätigkeit keineswegs nur auf Kitzbühel, seinen Dienstort, sondern war bald da oder dort im ganzen Bezirk. In den Sommermonaten hielt er 34 öffent- liche Vorträge mit 2841 Besuchern in Kitzbü- hel, in Kirchberg (wo die dortige, große Pfarr- kirche fast jeden Montag voll besetzt war) und in Going, wo der Lichtbildervortrag in Ver- bindung mit dem offiziellen Gästebe- grüßungsabend beim Stanglwirt stattfand. Über die öffentlichen Vorträge hinaus, hat es sich Pfarrer Eibich vor allem zur freiwilligen und selbstgewählten Aufgabe gemacht, die zahlreich einreisenden kirchlichen Gruppen in ihren Quartieren aufzusuchen und ihnen dort seinen Lichtbildervortrag zu halten. 34mal hat er sich - manchmal bis in ziemlich entlegene Unterkünfte - zu solchen Abenden aufgemacht und dabei 1835 km zurückgelegt und 1400 Menschen angesprochen. In einem Falle fuhr er sogar 16mal in dasselbe Hotel in St. Johann, in welchem von Mitte Mai bis Sep- tember jede Woche ein Bus mit 50 Teil- nehmern der Niederländisch-christlichen- Rundfunkvereinigung einkehrte. Allein dort waren es im Laufe des Sommers 755 Vortrags- besucher. Gerade die Betreuung solcher Omnibus- gruppen ist besonders wichtig, da es sich meist um ältere Teilnehmer handelt, die in der 1 Woche ihres Hierseins höchstens kleinere Spaziergänge in der nächsten Umgebung ihres Quartiers oder Großfahrten nach Südtirol, den Krimmler Wasserfällen oder zum Groß- glockner unternehmen. Sie würden also von Land und Leuten ihres Aufenthaltsortes wenig kennenlernen und daheim nichts be- richten können. Es kommt noch die Wetterab- hängigkeit unseres Gebietes hinzu, die mit- unter einen Kurzurlaub ganz verderben kann. Darum können wir Herrn Pfarrer Eibich gar nicht genug dafür danken, daß er sich dieser Aufgabe in so großem Ausmaße unterzieht, was umso höher einzuschätzen ist, als erja als Pfarrer eine weitverstreute Diasporagemeinde zu versorgen hat. In diesen Dank muß wohl auch seine Frau eingeschlossen werden, da sie ihren Gatten in der Hauptsaison an den Abenden oft die ganze Woche nicht sieht. Trotz dieser starken Inanspruchnahme fand er sich aber auch gerne bereit,die Einheimi- schen mit seinen Bildern zu erfreuen, wenn sie ihn riefen. Die Senioren der Pfarre Kirchberg denken noch gerne an den schönen Nachmit- tagzurück;ebensowie die spastischgelähmten Kinder, die im Fritzhof in Aschau, im Ferien- lager weilten. 78 Vortragsabende in den 9 Saisonmonaten bedeuten ja im Durchschnitt regelmäßig 3 Abende pro Woche. Um dieses Opfer immer wieder freudigen Herzens bringen zu können, muß man sich der Sache schon sehr ver- bunden wissen und so empfinden, wie er es selbst bekennt als Antwort auf die Frage, warum er sich denn dieser vielen Mühe freiwil- lig unterziehe: „Weil es mir immer wieder erneut selber Freude macht zu sehen, daß ich mit meinen Vorträgen offensichtlich vielen Menschen Freude bereite". Ein lebendes Monument Wieder einmal ist der 95 Jahre alte Botschaf- ter Paul von Hevesy, der einzige noch lebende Diplomat des Kaisers Franz Josef, in Kitzbü- hel eingetroffen. Er trägt noch immer den ta- dellosen langen, grünen Mantel, der ihm 1910 verfertigt wurde. Wie Victor Hugo sagt er: „Mon vieil habit, ne nous separons pas!" Mein alter Mantel, scheiden wir nicht voneinander. Er schreibt und liest noch ohne Brillen und sagt: „Neben dem Bett solltejeder eine Lampe mit grünem Licht haben." Ergeht noch täglich vier bis fünf Kilometer weit und bemerkt dazu: „Man soll gehen - aber sich nicht gehen las- sen!" Er und sein verstorbener Bruder Georg, der Nobelpreisträger, wurden in Ungarn von den Die Stadtgemeinde Leibnitz in der Steier- mark hat auch heuer wieder für den südstei- rischen Raum einen Kunstpreis ausgeschrie- ben. Er war im Rahmen des „Steirischen Herbstes" der modernen Malerei vorbehalten und hat ein großes Echo gefunden. Über 80 Werke wurden der Jury zur Begutachtung vorgelegt. Es war für die Stadt Leibnitz erfreulich, daß sich ein Sohn ihres Gemeinwesens unter den Preisträgern befand, der bereits weit über die Grenzen der engeren Heimat hinaus bekannte Erich Tschinkel erhielt durch Bürgermeister Paul v. Hevesy, 1883 geboren Piaristen erzogen. Paul v. Hevesy studierte dann an den Universitäten von Budapest, München, Freiburg, Berlin, Paris, Cambridge, Williamstown (USA). Er war auf dipiomati- der Stadt Leibnitz, Stoisser, den Förderungs- preis der Stadtgemeinde Leibnitz überreicht. Wir gratulieren! Erich Tschinkel wohnt in Kitzbühel und ist im Bundesgymnasium St. Johann in Tirol als Bildnerischer Erzieher und Kustos der Lehr- mittelsammlung für die Bildnerische Erziehung und der Werkerziehung tätig. BürgermeisterStoisser(Leibnitz) überreicht dem Maler Erich Tschinkel (rechts) den Kunstpreis. Foto Zrinski, Leibnitz Leibnitzer Kunstpreis für Erich Tschinkel
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