Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 2. Dezember 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Auch der Salzburger Dom gehört zu Tirol Sektionsvorstandes für das Vertrauen, das man der Vereinsleitung durch ihre Wieder- wahl entgegengebracht hatte. Er versprach, daß sich der Sektonsausschuß so wie bisher für die Ideale des AVund der Bergsteigerei ein- setzen werde. Er stellte fest, daß die heutige 1-TV trotz des schlechten Besuches besonders anregend verlaufen sei und mit guten Wünschen für ein ausklingendes und ein neues Bergsteigeijahr wurde die diesjährige Alpenvereins-Hauptversammlung abgeschlossen. Wandertip der Woche Eine schwierige Frage Bei der Abfassung dieses Tips ergibt sich die schwierige Frage: Soll es ein Wandertip oder schon ein Skitip werden? Wenn man den Meteorologen folgen wollte, wäre es sicher ein Skitip, die Vorsicht aber rät dazu, die lokalen Wetterverhältnisse im Spätherbst einzurech- nen und vorsichtigerweise noch einen Wandertip anzubeten. Wenn der angekündig- te Schnee kommt, weiß man rasch genug umzustellen und wird auf eine Wanderung im Tal verzichten, wenn in der Höhe das Ski- fahren möglich ist. Wanderung um den Schwarzsee Auf festen Wegen, aber nicht auf Asphalt oder zumindestens nicht nur auf diesem, ver- läuft eine Wanderung um den Schwarzsee. Es besteht Auswahlmöglichkeit genug. Von einem Rundgang um den See bis zu einer Wanderung bis ins Bichlach und nach Reith oder Oberndorf besteht reiche Auswahl. Man muß nur Zeithaben und sich die Zeit einteilen, damit man die Sonne zu nützen vermag. Wanderung in der Geschichte Wenn das Wetier gar nicht mitspielt oder die Lust zum Hinausgehen gering ist, dann kann man in einem Haus durch Jahrtausende der Kitzbüheler Geschichte wandern. Das Heimatmuseum in der Hinterstadt veranstal- tet eine Werbewoche vom 4. bis 11. Dezem- ber. Es ist an diesen Tagen jeweils von 9 bis 12 Uhr geöffnet. am Samstag, 9. Dezember auch von 17 bis 20 Uhr. Das Museum hat auch noch den Vorteil, geheizt zu sein. Ein „Mit- bringsel" in Form eines Werbegeschenks winkt dabei auch noch. Wer Glück hat und der 50. Besucher in einer Folge ist, erhält sogar einen Walde-Druck. Eine Sonntags- oder Feiertagswanderang für die ganze Familie! Erstes Skifahren Wenn der Schnee kommt, dann ist an diesem Wochenende und am verlängerten nächsten Wochenende sowohl am Hahnen- kamm, als auch vor allem am Horn Skibetrieb. Dort sind dann die 1. und 3. Sektion der Seil- bahn und die Lifte Hornköpfl, Dreieckslift und Eggl in Betrieb. Auch im Bereich der Rester- höhe ist Skibetrieb, wenn der Schnee mit- spielt. Von Hofrat Dr. Eduard Widmoser Die Behauptung, der Salzburger Dom ge- hört auch zu Tirol, wird von mir wohl begrün- det werden müssen, meine ich. Es wird aber genug Leser geben, die mir sofort zustimmen werden. Das sind die Tirolerinnen und Tiroler, die der Salzburger Erzdiözese angehören. Und es sind eigentlich gar nicht wenige, denn immerhin sind es 60 Pfarren in 5 Dekanaten oder 41 politische Gemeinden mit rund 110.000 Katholiken. Das sind ein Fünftel der Gesamtbevölkerung des Bundeslandes Tirol, also Nord- und Osttirols. Bis zum Jahre 1807 gehörte auch das heutige Osttirol nördlich der Drau zur Erzdiözese Salzburg. Und dies seit 811, als Kaiser Karl der Große verfügte, daß die Diözesangrenze zwischen dem Patriarchat Aquileja und der Erzdiözese Salzburg die Drau zu sein habe. Es wird daher wohl nicht unrichtig sein, wenn ich sage, daß der Salzburger Dom auch zu Tirol gehört, wie eben der Dom zu Inns- bruck, Brixen und Bozen. Warum ist dazu eigentlich ein Anlaß dieser Feststellung? Weil wir diesen Tagen das Fest des hl. Virgil feier- ten. Und Virgil ist der Erbauer des Domes zu Salzburg. Wer war eigentlich dieser W. Virgil? Er war ein Ire und wurde um 700 geboren. Er war Abt des Klosters Aghadoe bei Killarney in Süd- westirland. Er betätigte sich als Geometer und glänzte mit seinen großen mathematischen Kenntnissen. Und nun werden Sie staunen: Virgil vertrat die Lehre von der Kugelgestalt der Erde. Ist dies etwas Besonderes? Jawohl, das ist es, denn um diese Zeit wurde gelehrt daß die Erde und die Meere ein flaches Recht- eck bilden, mit einem würfelförmigen Himmel darüber. Das Ganze wäre also in einem himmlischen Gehäuse untergebracht, das die Grenzen des Universums abgibt. Eine wohl sehr verstiegene Theorie. Dabei war schon den phönizischen Seeleuten klar, daß unsere Erde rund ist. Antike griechische See- fahrer kannten nicht nur die Kugelgestalt der Erde, sondern waren auch fähig, ihren Stand- ort mit Hilfe der Gestirne zu finden. Am Ende des 3. Jahrhunderts vor Christus gelang es einem Gelehrten von Alexandrien, den Erdumfang auf wenige Hundert Kilometer genau zu berechnen. Diese Erkenntnisse und dieses Wissen um die Erde ging leider mit dem beginnenden Mittelalter verloren, wie wir gesehen haben, als behauptet wurde, daß die Erde ein Recht- eck bildet. Und da kam Virgil mit seiner Lehre von der Kugelgestalt der Erde! Sie können sich vorstel- len, welche Folgen dies für Virgil hatte: Er wurde der Ketzerei bezichtigt. Und so wech- selte er 743 auf den Kontinent über, um sich in die große Schar der irischen Glaubensboten einzureihen, die den germanischen Stämmen das Christentum predigte. Zwei Jahre später, 745, bestellte ihn der bairische Herzog Oatilo zum Abt von St. Peter und Bischof von Salz- burg. Nun trat etwas ein, was man eigentlich nicht vermuten würde. Der hl. Bonifatius, da- mals war er allerdings noch kein Heiliger, da- her kann man es vielleicht verstehen, erhob schärfstens Einspruch gegen diese Bestellung und verweigerte die Bischofsweihe. Die Grün- de dafür liegen einerseits in der politischen Situation, da der bairische Herzog den päpst- lichen Legaten Bonifatius nicht vorher fragte, ob er mit der Bestellung Virgils einverstanden wäre, wodurch er zum Ausdruck brachte, daß die bairische Kirche unabhängig ist, anderer- seits aber auch der Verketzerung Virgils, der sich erlaubte, der Meinung zu sein, daß die Erde rund ist. So blieb Virgil bis zum gewaltsamen Tod Bonifatius, der ja, wie Sie wissen, 755 bei Dokkurn von den heidnischen Friesen mit seinen Begleitern erschlagen worden ist, nur bestellter Bischof. Erst danach wurde 'Virgil zum Bischof geweiht. Als solchen gelang es Virgil, die Missionierung Karantaniens, des Kernlandes des heutigen Kärntens, voranzu- treiben und Salzburger Diözesanrechte dort- hin auszudehnen. So ist Virgil der Apostel Kämtens. Übrigens dieser Missionsvorstoß Bischof Virgils nach Karantanien betraf auch einen Teil des heutigen Tirol, nämlich das Drautal bis zur Lienzer Klause, also das Lienzer Becken, das damals zum Lumgau Karantaniens gehörte. Eine der ganz großen Taten Bischofs Virgil war aber auch die Erbauung des dreischiffigen Salzburger Dorns, der 774 feierlich eingeweiht wurde. Reste dieses Virgildomes sind ausge- graben worden und können besichtigtwerden. Die eindrucksvollen Reste liegen unter dem jetzigen Dom. Bischof Virgil, der 784 starb und in seinem Dorn beigesetzt worden ist, wurde 1233 heiliggesprochen und folgte damit dem großen Apostel der Deutschen, dem hl. Boni- fatius, im Leben sein Gegner, in der Schar der Heiligen nach. Der hl. Virgil wurde, wie der hl. Rupert, sein Vorgänger, auch zum Schutzpatron des Salz- bergbaues. Wie könnte dies auch anders sein, wenn man Bischof von Salzburg war! Von den Weltmeisterschaften der Sportschützen in Seoul, Südkorea Gerhard Krimbacher zweimal bester Osterreicher Bei den Weltmeisterschaften 1978 in Seoul, Südkorea, errang Osterreichs Gewehrmann- schaft mit Waibel, Stadler, Krimbacher (Schüt- zengilde Jochberg) und Rauner den 3. Rang und damit die Bronzmedaille. Die Einzeler- gebnisse: Lufigewehr, 97 Teilnehmer: 11. Krimbacher (380), 15. Freisinger (378), 36. Rauner und Stadler (375). Mannschaft: 5. Osterreich. Englisch-Match, 98 Teilnehmer: 22. Krim- bacher und Freisinger (591), 35. Rauner (590), 41. Waibel (589). Mannschaft: 5. Osterreich.
< Page 2 | Page 4 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen