Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Schleicht s' aft endlich a die Kumma, So geht's zua jahraus, jahrei'. kimb ca no a Bissl umma. Meggst nit a a Bäurin sei? Bua, dös mag a, wenn s' recht fesch is und wann s' hab und frisch und resch is. Aba decht, es tauschat koani. Ausschau soit 5', lögg sie si nieda Nit a Groussi, fit a Kloani. wia die Lollo, die Britschieda Wei' mitzamb den ganzn Gschieß ausgschaut hat vou 20-30 Jahr. jedi gean a Bäurin is. Stimb's nit, oda is s' nit wahr? Das Berghäckel des Oberhutmanns Thomas Panzl aus Kitzbühel Von Univ.-Prof Dr. Richard Pittioni - Aus „Tiroler Heimat' Band XLI, 1977. Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Dezember 1978 nacha send die Fackn z'fuadan und die Hena a, dö Luadan und da Oit schneidt scho a Gfrieß, boid's no nit zan Essn is, wann a eicha kimb von Stoi. Fragg dös ganz Jahr nit oa Moi wia's ihr geht und ob was feiht. Zan Kranksei' hät' sie eh koa Zeit. Boid weascht's fi d' Schuia hechsti Zeit, die Katz' mecht was und 's Poppei schreit. Kamm ham s' oi was und a da Hund, aft send die Fremdn scho herunt'. Da muaß ois döckt und zammkramb sei'. Ja so a Bäurin hat's hoit fei! Da Oa mecht an Kamü(l)ntee, da Oa an lichtn Mü(1)chkaffee, da Oa, dea hoam is eascht hibsch früah, dea mecht Tablettn und a Bia. Gemüatlich is da Voumittag. Da hat sie's nett, ganz uhni Frag. Nett putzn, waschn, übaziachn und hintan Heascht inn unimakriachn, wo da Kaminköhra an Ruaß hintlassn hat, was nit sei muaß. An Vatta geht's nit guat heit, leida, die Fackisau tuat a nit weida und 's Kaibi hat a nit dös krecht. Boid öppas falsch geht oda schlecht kimb ois zu ihr und mecht an Rat, wei' sie fi ois a Mittl hat. Die Popp' hat gspiem, Vazeihung, brochn und af Mittag is öppas z' kochn, was vü und guat is und nit z'toia, wei' 's Gödl a wenk knapp is huia. Da Traktor und da Autokarrn send no zan zoih(l)n und sie muaß sparn. Boid o-gspüa(l)t is, geit's a no Sachn, wia bögln, flickn, Aufgab machn. Mit'n Gressan a wenk Zuginn leana und Flötn blasn tuat die Kleana. Die Bäurin is 's, dö schaut, daß d' Naxn nit krad as wia die Wü(l)dn waxa und an Charakta, a Manier leanand die Kina a vo ihr. Sie is's, dö eah fi d' Lebnszeit an Sinn fi öppas Schö's mitgeit, dö sorgg, daß a mit'n Glabn ois stimb und was oan sist so untakimb. Die Fremdn trampind aft dahea und dös und das geit no a Gschea. Dazwischn no die Kocharei und tausnd Handgriff no nebnbei. Oft kimbs von Föid spat, oft von Gaschtn oft muaß s' an Stoi, is ea ben Kaschtn. Und bei die Bisch, die Goaß, die Schafi muaß s' a no toa, die Haut, die bravi. Dös, was ma etzand hamb betracht is no nit 's Tagwerch, wei' afd' Nacht is d' Arbit a no lang nit aus, bis ois blitzsauba is an Haus. Ea sagg zschnachts: „i wea mi druckn, bleibbst eh du a Boisei huckn be die Göst, dös muaß ma toa. Etz datuast is ja alloa!" Im Juli 1977 erhielt das Heimatmuseum Kitzbühel von Frau Resi Vittur, Kitzbühel, aus dem Nachlaß ihrer ehemaligen Angestellten, Frl. Leni Panzl, den Bergmannshut, die Leder- koppel und das Berghäckel (die Bergbarte) des Oberhutmanns Thomas Panzl. DieVerstorbe- ne, Magdalena Emmerentia Panzl, war die am 28. Dezember 1897 in Kitzbühel geborene Tochter des damaligen k. k. Berg-Hutmanns Thomas Erber. Leni Panzl verstarb am 25. Ju- ni 1977 in Kitzbühel. Bergmannshut, vorne im Lorbeerkranz zweige- kreuzte Bergmannshämmer, darüber die Kaiser- krone, Kokarde und Federbusch. Thomas Panzl wurde am 19. Dezember 1857 in Mühlbach, Gemeinde Bramberg im Pinzgau, geboren. Sein Vater, Josef Panzl, war hier Schmelzhutmann. Die bergmännische Laufbahn von Thomas Panzl begann. in Klau- sen-Südtirol,woer gemeinsam mit seinem Va- ter arbeitete.Beide wurden von hier zum Berg- bau Kelchalm bei Aurach (um 1894?) und 1896 besuchte Thomas die Bergschule und wurde noch 1896 zum k. k. Hutmann ernannt. Damals dürfte er bereits im Bergbau Schaft- berg in Kitzbühel beschäftigt gewesen sein. 1904 wurde er zum k. k. Oberhutmann beför- dert, aber beim Auflassen des Bergbaues in den Ruhestand versetzt. Am 21. Mai 1910 starb Thomas Panzl im Alter von 53 Jahren an Tuberkulose. 67 Jahre blieben dann seine Be- rufsdistinktionen im Eigentum seiner Witwe und Kinder; Leni Panzl war beim Tod ihres Vaters 13 Jahre alt. Zu dem in Messing ausgeführten Stück aus dem Panzl-Nachlaß gibt es im Heimatmu- seum Kitzbühel noch ein zweites Exemplar, das in Eisen gegossen ist und die gleichen Bergbau-Motive zeigt. Weiters den Berg- mannshut und den Uberschwung aus dem Nachlaß des Kitzbüheler Bergbeamten Georg Duxneuner; gespendet von Alois und Georgi- na Stampfer geb. Duxneuner, Kitzbühel). E. J. Czurayübemimmt den wahrscheinlich von G. Junghans (Freiberg) 1680 geprägten Da es vielleicht kaum mehr einen originelle- ren Bergmannshut eines Oberhutmannes ge- ben dürfte, sei er hier abgebildet. Die von Panzl zur Uniform getragene Lederkoppel (Überschwung)zeigt dasselbe Emblem, das am Bergmannshut vorne erscheint, zwei gekreuz- te Bergmannshämmer im Lorbeerkranz, der von der österreichischen Kaiserkrone über- höht ist. Wesentlich interessanter ist aber das in Messing gegossene, originalgeschäftete Berghäckel, das hier in natürlicher Größe wie- dergegeben wird. Die Waagrechte mißt ein- schließlich des Schafthalses 10,5 cm, der Schafthals selbst ist 3 cm breit, die innere Lich- te beträgt 2,7 cm, die Breite des 85 cm langen Schaftsockels mißt 2,8 cm. Die Entfernung des zurückgebogenen Endes von der waagrechten Basisline beträgt 9 cm. Die „Klinge" selbst weist eine Stärke von 0,6 cm auf. Indem durch- brochenen Eck zwischen waagrechtem und aufsteigendem Teil des Häckels sind zwei ge- kreuzte Eisen angebracht, die beiden Seiten- flächen sind mit einem Bergbauzenarium ver- sehen, dessen einzelne Motive die bergmänni- sche Arbeit von der Prospektion mit der Wün- scheirute bis zur Verhüttung wiedergegeben. Die ganze Reihe beginnt mit der Grubenfahrt, wohl auf einem Knüppel, der auf dem Seil be- festigt ist. Es folgt die Wasser-Fördermaschine und auf dem Schafthals die Arbeit in der Gru- be mit Schlägel und Eisen. Die andere Häckel- seite zeigt zwei Etappen mit den Erz belade- nen Hunten, die sie aus der Grube in die waldi- ge Bergbaulandschaft schieben. Darauf folgt die mittels eines Schlägels besorgte Grobauf- bereitung und darüber ist das durch zwei hoch- ragende Schornsteine angedeutete Hüttenge- bäude angebracht. Das auslaufende Ende des Berghäckels ziert ein Blütenmuster.
< Page 12 | Page 14 >
< Page 12 | Page 14 >