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Samstag, 9. Dezember 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Kammerrat Wolfgang Hagsteiner - Kommerzialrat KR Wolfgang Hagsteiner, Hotelier in Kitzbü- hel und Kirchdorf, der zu den profilierten touri- stischen Persönlichkeiten im Bezirk Kitzbühel zählt, wurde in Anerkennung seiner ausge- zeichneten Leistungen im beruflichen und fachlichen Wirken vom Bundespräsidenten zum Kommerziairat ernannt. Die Urkunde zur hohen Auszeichnung überreichte Kam- merpräsident Komm.-Rat Heinrich Menardi dem Geehrten bei einer Feierstunde am 27. November in der Tiroler Handelskammer. Dazu hatten sich mit der Familie von Hagstei- ner auch LR Komm.-Rat Huber, die Vizepräsi- denten Komm.-Rat Lackner und Komm.-Rat Ing. Katzenberger, Sektionsobmann Komm.- Rat Moser mit den Mitgliedern der Sektions- leitung Fremdenverkehr, die Mitglieder des Karnmerbezirksausschusses Kitzbühel, Be- zirkshauptmann Dr. Hans-Heinz Höfle ' die Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer, Kitzbü- hel, und Michael Nothegger, Kirchdorf, leiten- de Beamte der Tiroler Handelskammer mit KAD. Dr. Swittalek und Sektionsgeschäfts- führer Dr. Salzmann, OWB-Dir. Karl Pichler, Hofrat Dr. Kirchmeyr und FV-Direktor Hofrat Dr. Lässer eingefunden. Präsident Menardi würdigte ausführlich den Lebensweg und die Leistungen des Geehrten, der am 2. März 1927 in Kirchberg geboren wurde, die Hotelfachschule und eine dreijährige Lehrzeit als Koch in Innsbruck im Hotel Maria Theresia absolvierte und 1943 im Berufswettbewerb sogar als Reichsbester her- vorging. Nach Kriegsdienstleistung und Ge- fangenschaft Ende 1945 heimgekehrt, begann er am Aufbau seiner beruflichen Existenz zu arbeiten, war in bekannten Betrieben im In- und Ausland tätig und erwarb sich dabei inter- nationale fachliche Erfahrungen. 1953 begann er die selbständige Tätigkeit als Pächter des Gasthofes „Goldener Adler" in Rattenberg, der unter seiner Leitung ein bekannter Betrieb war und übernahm 1959 den gastgewerbli- chen Betrieb seiner Eltern in Kitzbühel. Der ländliche Gasthof wurde von ihm zu einem modernen Unternehmen mit 110 Komfort- betten ausgebaut, das allen internationalen Gästeansprüchen und mit der guten Ausla- stung für die Qualität spricht. 1961 übernahm er auch in Kirchdorf den Gasthof Furtherwirt. Er gestaltete das bis ins 15. Jahrhundert zurück- reichende Gasthaus zu einem mustergültig ausgebauten Unternehmen mit internationa- lem Standard um, wobei er die Tradition die- ses Hauses bewahrte, das mit der prächtig von Fresken geschmückten Außenfassade ein Wahrzeichen von Kirchdorf wurde. Die Verbindung Fremdenverkehr - Land- wirtschaft ermöglicht es Komm.-Rat Hagstei- ner, als Obmann des Fremdenverkehrsver- bandes Kitzbühel und des Verbandes Kirch- dorf in seiner Tätigkeit die Erfordernisse bei- der Berufsstände entsprechend zu koordinie- ren und ausgewogen zu berücksichtigen. Er betreibt nämlich auch einen ausgedehnten landwirtschaftlichen Gutshof, der mit aus- schließlicher Besetzung von Zuchtvieh ein Musterbetrieb wurde und zahlreiche staatli- che Auszeichnungen erhielt. Komm. -Rat Hagsteiner widmete sich schon frühzeitig den Aufgaben der Standesvertre- tung, wurde Mitglied im Fachgruppenaus- schuß Gast- und Schankgewerbe sowie im Fachverbandsausschuß und im Bezirksstellen- ausschuß und bei den Handelskammerwah- len 1970 Mitglieder der Sektionsleitung Frem- denverkehr und Kammerrat. In diesen Funk- tionen hat er sich intensiv an der Gestaltung der Organisation der gewerblichen Wirtschaft beteiligt und besonders den Tourismus im Be- zirk Kitzbühel beeinflußt. Fünf Jahre hat er auch als Obmann des Fremdenverkehrsver- bandes Rattenberg gewirkt. Er hat maßgebli- chen Einfluß auf die Errichtung des Erho- lungszentrums in Kirchdorf mit Hallenbad, Freischwimmbad, Sauna und Schlechtwetter- Tennisplatz ausgeübt. Als FVV-Obmann von Kitzbühel seit 1972 hat er verantwortungsbe- wußt und mit viel Einsatz die Entwicklung von Kitzbühel mitgeflirdert, ebenso als Vorstands- mitglied des Dachverbandes „Kitzbüheler Alpen" und im Landesverkehrsrat. Im wirt- schaftspolitischen Leben wirkt er als Ortsob- mann des OWB von Kirchdorf und als Aus- schußmitglied von Kitzbühel. Er ist Beisitzer beim Arbeitsgericht Kitzbü- hei, gerichtlich beeideter Sachverständiger für touristische Belange, Aufsichtsratsvorsitzen- derstellvertreter der Kur- und Moorbad AG Kitzbühel, Vorstand der Skilift GesmbH Kirchdorf,Aufsichtsratsmitglied der Kitzbühe- ler Bergbahn AG, Vorstand der Raiffeisenkas- se Kirchdorf und Gebietsobmann des Pinz- gauer Zuchtverbandes. Komm. -Rat Hagsteiner hat mit seinem dy- namischen Charakter, mit Initiative und seiner Flexibilität sowie mit hervorragenden Fach- kenntnissen diese vielseitigen Aufgaben be- wältigt. Seine weitreichende Tätigkeit im Interesse der Wirtschaft und des Landes wur- den 1977 durch das Land mit dem Verdienst- kreuz ausgezeichnet, vom OWB mit der Julius-Raab-Ehrenmedaille. Mit einem herzli- chen Glückwunsch der Tiroler Wirtschaft Daß Kitzbühel als möglicher Austragungs- ort auch für Kulturelles mehr und mehr auf- holt, bewies das Überangebot in letzter Zeit: eine Theateraufführung, gleich zwei Konzerte kammermusikalischer Natur. Am Montag, 20. November Calderöns „Großes Welt- theater" (Pfarrkirche), am Mittwoch, 22. No- vember Prof. Siegfried Schmalzls diesjähriger Klavierabend, am Donnerstag, 23. November, die „Niederrheinischen Konzertsolisten" (beide Handelskammersaal), über das tradi- tionelle Cäcilienkonzert der Stadtmusik wird gesondert berichtet! Mit Calderöns Spiel „Das große Welt- theater", aufgeführt vom Ensembletheater Alfred Nottar, Wien, wurde geradezu eine Perle nach Kitzbühel gebracht, besitzt doch unsere Stadt eine alte Mysterienspieltradition, überreichte Präs. Menardi dann dem Geehr- ten die Urkunde zur ehrenvollen Ernennung. Die Glückwünsche der Tiroler Fachgrup- pen Gast- und Schankgewerbe sowie Beher- bergungsbetriebe übermittelte Fachgruppen- vorsteher Komm.-Rat Wilberger, der darauf verwies, daß Komm.-Rat Hagsteiner vier Jahre in London im Hotel Tyrol, das von Komm.-Rat Dr. Beck betrieben wurde, ge- wirkt hat und sich schon damals als Freund und Fachmann bewährte. Den Dank der Sek- tion Fremdenverkehr sprach Sektionsob- mann Komm.-Rat Moser aus, der besonders auch der Gattin von Komm.-Rat Hagsteiner dankte, die als bewährte Mithelferin im Betrieb ihrem Gatten das fachliche und wirt- schaftspolitische Arbeiten ermöglichte. Mit Funktionären vom Schlage des Geehrten wird Tirols Fremdenverkehr auch weiterhin bestehen. Die Leistungen für den Bezirk würdigten die beiden Bürgermeister LABrettauer für Kitzbühel und Nothegger für Kirchdorf. LR Komm.-Rat Christian Huber übermittelte den Dank des Landes und Bezir- kes und würdigte Komm.-Rat Hagsteiner als touristischen Fachmann mit Niveau, Lei- stungsbewußtsein und Stilgefühl für die gastli- che Atmosphäre in Tirol. In seiner Dankesrede verwies Komm.-Rat Hagsteiner darauf, daß für die Funktionäre auch in der touristischen Wirtschaft die Mit- arbeit sowohl der Familie im Betrieb als auch jene in der beruflichen Organisation die Grundlage für wirtschaftliche undwirtschafts- politische Erfolge ist. Eine solche Aus- zeichnung ist zudem Verpflichtung, sich auch künftig mit allen Kräften für die Wirtschaft im Lande einzusetzen. Die Gattin von Komm.-Rat Hagsteiner und die weiblichen Mitglieder der Familie und Verwandtschaft waren zur Feier im festlichen Röcklgwand erschienen und wurden allge- mein bewundert. Mit einem geselligen Bei- sammensein, zu dem Komm.-Rat Hagsteiner auf die Hotelfachschule Villa Blanka ein- geladen hatte, wurde die festliche Ehrung abgeschlossen. -sr- Am Abend des gleichen Tages fand ein feier- licher Empfang in Kirchdorf statt, worüber wir in unserer nächsten Ausgabe berichten. die leider längst nicht mehr besteht. Helmut Schinagls und Maria Hofers Versuch, mit einem modernen „Kitzbüheler Legenden- spiel" den Faden wieder aufzunehmen, schlug aus vielen Gründen fehl. Umso glücklicher mußte man über dieses Gastspiel sein - handelte es sich doch um eines der wirkungs- vollsten Calderön-Spiele, die wir kennen. Nicht zufällig gilt Calderön (geb. 1600) als der größte katholische Dichter Spaniens - ja, als einer der größten des Abendlandes. Verschiedene größere und kleinere Musik- ensembles überbieten sich seit Jahren im Ver- such, Barockmusik wiederzubeleben, was auch beinahe nahtlos glückt. Schlimmer steht es mit Barockdichtung. (Vom englischen Barock abgesehen!) Sie wiederzubeleben braucht viel Stilgefühl und Mut zur vorsichti- Fast eine Kitzbüheler Kulturwoche
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