Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Dezember 1978 dung der Tagebuchaufzeichnungen (Paris 1830) mit so viel Begeisterung geschrieben, daß man das Buch jung und alt empfehlen kann. Ein preisgekröntes Jugendbuch (S159). Neuerscheinung GertAmmann (Kitzbühel-Innsbruck) Das Tiroler Oberland, dieBezirkelmst, Landeck und Reutte Salzburg 1978, 448 Seiten, 180 SW-Abbildun- gen, 3 Übersichtskarten, 40Pläne und Textzeich- nungen. 355 Schilling. Als 9. Band der Reihe „Österreichische Kunst- monographie" des Verlages St. Peter, Salz- burg, ist nun der 3. Tirol-Band, das Tiroler Oberland, erschienen. Das „Tiroler Oberland" umfaßt das Nordti- roler Oberland und das Außerfern, also die drei politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte mit ihren 91 Gemeinden. Diese Kultur- landschaft wird hier erstmals in geschlossener Darstellung präsentiert. Das Gesamtbild umfaßt die künstlerischen, wirtschaftlichen, historischen und religiösen, also alle kulturel- len Phänomene. Die Bedeutung von Handel und Gewerbe bietet die Möglichkeit, in einem Beitrag auf diese für alle drei Bezirke gültige Si- tuation einzugehen und vor allem auch den Bewohnern eigenen Wandertrieb zu erläu- tern. Anhand von zeitgenössischen Berichten wird hier ein lebendiges Bild dieser oft tristen Ereignisse skizziert. Die Chronik ist der verbindende historische Teil und führt aus der Vor-und Frühgeschichte bis zum gegenwärtigen aktuellen Ereignis, der Eröffnung des Arlbergstraßentunnels. Hier werden aber nicht nur die historischen Fakten notiert, sondern auch ein illustrativer Einblick in die Mentalität des Oberländers geboten. Inder kunstgeschichtlichen und kunsttopo- graphischen Darstellung werden auch bisher unpublizierte Forschungsergebnisse vermit- telt. Wie reich diese Kulturlandschaft ist, ver- deutlicht die Präsenz von rund 750 Künstlern vom Mittelalter bis zur Gegenwart. In den 180 Abbildungen wird die Geschichte der künst- lerischen Entwicklung mit exemplarischen Bildwerken veranschaulicht. Im „Tiroler Oberland" wird eine Landschaft lebendig, die heutzutage nicht nur Fremden- verkehrsattraktionen bietet, sondern als we- sentlicher Bestandteil des Kulturbewußtseins im ganzen Lande Tirol existent ist. Das imposante Kaisergebirge Aus Stadtbuch Kitzbühel, Band 1 „Die Geo- logie der Umgebung von Kitzbühel, von Univ.-Doz. Dr. Georg Mutschlechner. Die Kalkalpen. Wie wohl schon in größerer Entfernung von Kitzbühel gelegen, soll auch noch von den nördlichen an die Grauwacken- zone grenzenden Kalkalpen, den „Stein- bergen" der Einheimischen, die Rede sein, bilden sie doch den Abschluß der sanftge- formten Landschaft gegen Norden. Auf einem breiten und sehr mächtigen Sockel aus Bunt- sandstein lagern beiderseits der Talweitung von St. Johann in regelmäßiger Aufeinander- folge die kalkig-dolomitischen Gesteine der Trias (Erdmittelalter, 185 - 225 Millionen Jahre) bis einschließlich zum Hauptdolomit. Vor allem interessiert das imposante Kaiserge- birge. Über der markanten, weit nach Osten vorspringenden, oberseits bewaldeten und almentragenden Felsflucht des Niederkaisers folgt dann gleichsam als höheres Stockwerk das Hochgebirge des Wilden Kaisers, bestehend aus Trias vom Muschelkalk auf- wärts bis einschließlich des Juras (Mitte des Erdmittelalters, 140 - 185 Millionen Jahre). Im Blick aus der Ferne, etwa von den Kitzbü- heler Aussichtsbergen, fällt hauptsächlich der bleiche mitteltriadische Wettersteinkalk auf, der die Wandfluchten und den langen, reich- gegliederten, vielzackigen Kammverlauf bildet, den die Eilmauer Halt (2344 m) nur wenig überragt. Im ruhigen Wasser des Schwarzsees kann man die prächtige Kulisse des Kaisergebirges als Spiegelbild sehen. Nördlich von St. Johann erhebt sich die über- wiegend aus Hauptdolomit bestehende Unter- berghorngruppe (1774 m). Östlich schließt die Fellhorngruppe (1766 m) an, die über dem Hauptdolomit noch Kalkauflagerungen (Plattenkalk) trägt. Inder angrenzenden Stein- platte (1871 m) folgen darüber noch jüngere Kalke. Südlich dieser Gebirgsgruppen erhebt sich östlich der Weitung von St. Johann der wenig Abwechslung bietende Gebirgsstock aus Triaskalken und Triasdolomiten mit dem Kalkstein (1506 m)im Westen und dem Kirch- berg (1679 m) im Osten. Jenseits des inneren Im Vordergrund die Höfe Warmbach, Vorder- und Hintersteinerbach. Vom Wilden Kaiser sieht man links das Kopftörl und die Vordere Karlspitze (2261 m), das Ellmauer Tor (1905 m), die Vordere Goinger Haltspitze, die Törlspitzen (2200 m), die Regalpspitze, das Schönwetterfensterl und hinter dem Geäst die Ackerlspitze (2231 m), die Ackerlschneid und die Mauckspitze (2237 m). Die höchste Erhebung des Wilden Kaisers, die Eilmauer Haltspitze (2344 m), ist links vom Kopftörl (nicht mehr im Bild). Foto Dr. Jeffrey Iacobucci, Kitzbühel.
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