Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 16. Dezember 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Wildschwendtner, Unterangerberg, 8. Josef Schwaighofer, Schwoich, 9. Ludwig Schlech- ter, Kitzbühel, 10. Hans Brunnschmid, Kirch- dorf. Jugend Il männlich, 10 km: 1. JohannEder, Pillersee, 2. Anton Stocker, Schwoich, 3. Franz Schuler, Schwoich, 4. Michael Waldbauer, Kufstein, 5. Paul Koller, Kufstein, 6. Frank Gieringer, Kufstein. Eisschießturnier in Kitzbühel Bei einem Wetter, wie es für Eisschützen nicht schöner sein konnte, fand am 3. Dezem- ber 1978 im Kunsteisstadion in Kitzbühel das 4. Turnier um die „Auracher Wildpark- trophäe" statt. Schon um 5 Uhr früh war das Stadion hell erleuchtet und Altobmann der Kitzbüheler Schwergewichtsschützen Max Werner waltete im Stadionbuffet seines Amtes. Um 6 Uhr kamen dann die Eisschieß- mannschaften aus Osterreich und Bayern, durchwegs Spitzenmannschaften der B-und A"Liga (Staatsmeisterschaft), 21 Herren- und 7 Damenmannschaften angefahren. Nach Ausgabe der Startnummern an die Mann- schaftsführer (Moare) eröffnete der Spiel- leiter, Obmann des SEC-Aurach Josef Hoch- wimmer, pünktlich um 6.30 Uhr das Turnier. Sämtliche Herren- und Damenmannschaften, die ihre Nennungen abgaben, traten zum spannenden Kampf an. Ging es doch bei den Herren um die heuer wiederum sehr wertvolle und schöngeschnitzte Trophäe, einen herr- lichen Steinbock, gespendet von Alois Pletzer, Branderhof, Aurach, für den sich der SEC- Aurach herzlich bedanken möchte. Welch körperliche Leistung jeder einzelne Schütze an einem solchen Tag vollbringt, soll auch ein- mal dem Außenstehenden sprich „Laien", vor Augen geführt werden. Jeder Schütze steht zirka 7 Stunden, mit Ausnahme einer Pause von ¼ Stunde, auf dem Eis. Es schießt jede Mannschaft mitjeder, d. h., daß von 21 Mann- schaften 210 Spiele a 5 Kehren, das sind 1050 Kehren insgesamt zu schießen sind. Umge- rechnet auf Leistung heißt das, daß jeder einzelne Schütze 100 Kehren schießen muß. Ein Eisstock wiegt durchschnittlich 5kg, somit hebt jeder im Laufe des Vormittags 500 kg. Den Eisstock muß er 30 m weit schießen und dazu kommt noch, daß der Schütze fast bei jeden zweiten Schuß, einen Gegnerstock aus dem Spielfeld schießen soll, das noch zusätz- liche Kraft erfordert. Somit ist Eisschießen heute ein Leistungssport, der noch von vielen leider unterschätzt wird. Soviel zum leistungssport. Während des Turniers mußte der vom Landesverband eingeteilte Schiedsrichter Otto Zeiner aus Hochfilzen einige Male in Aktion treten. Sei es genau Maß zu nehmen (Milimeterarbeit) oder die Stockgrenze in- oder außerhalb des Spielfeldes festzustellen. Ein Eisstock mußte sogar wegen Regelwidrig- keit aus dem Turnier genommen werden. Als Schlachtenbummler erschienen während des Vormittags der Pionier im Schwergewichtsschießen Anton Leo aus Brixen, der von diesem Spiel immer wieder fasziniert ist, und Martin Köck aus Hochfilzen, der olympisch sowie pinzgauerisch zu schießen versteht. Bei keinem Turnier fehlen die Auracher. Experten im Schwer- und Leichtgewicht, Albert Neumayr und Georg Aufschnaiter. Die 14 Eisbahnen mit den 28 Hasen und vielen Maßstangen waren durch den Einsatz unseres Arthur Fabi im besten Zustand. Nach Beendigung des Turniers erstellte Michael Obernauer, unser Spezialist im Errechnen der Punkte und Noten, ITürjede Mannschaft in Rekordzeit die Ergebnislisten. Bereits um 15.30 Uhr fand beim Auwirt die Siegerehrung statt. Bis auf zwei Mannschaften kamen alle nach Aurach, weil es immer gemüt- lich ist, so sagt man. Der Obmann konnte zur Siegerehrung Herrn Bürgermeister Rupert Bachler, den Präsidenten des Kunsteisstadion Otto HöIzl, Präsident des Curling-Clubs Sepp Nägele, den Obmann des Verkehrsvereins Aurach Georg Heinrich begrüßen. Der SEC Aurach möchte den folgenden Pokalspendern herzlich bedanken: dem Bürgermeister Rupert Bachler, dem Fremden- verkehrsverband Aurach, dem Gemeindeamt Aurach, Anton Demartin, Sepp Obermoser, Zimmermeister, Frau Elise Filzer, Hallerwirt, den fIirnen Frauenschuh, Gerberei, ALKO Zell am See, Elektra- Bregenz, Zementwerk Eiberg, Firma Dörr, Innsbruck, Firma Geiss- ler und Peer, Hall i. T., Firma VOR, Wien, Firma Wieshofer, St. Johann, und Firma Ebenseer Betonwerke. Mit einem „Stock Heil" schloß der Obmann die Siegerehrung, die vom Kleebichl-Duo musikalisch mit flotten Weisen umrahmt wurde. Anschließend gab es noch ein gemütliches Beisammensein mit der Mannschaft aus Königsee und dem „Kogler Hansei" aus Schwoich, der noch einige nette Lieder zum Besten gab. H. J. Die Auracher Wildparktrophäe Wildparktrophäe - Mannschaftsschießen Herren 1. SV Sport-Gen, Kufstein, 32; 2. EV Schwoich, 30; 3. SC Mils, 28; 4. EV Nieder- breitenbach, 26; 5. SEC Aurach, 26; 6. EV Schwaz, 26; 7. EV Fritzens, 24; 8. EV St. Johann i. P., 24; 9. ESV Wörgl, 24; WSV Königsee, 22; EV 1. Osttiroler, 20; 12. SVBadHäring, 18; 13. SV Langkampfen, 18; 14. SR Oberlang- kampfen, 18; 15. EV Tirol, 16; 16. EVKundl, 16; 17. EV Kufstein-Raiffeisen, 14, 18. HSV Vomp, 14; 19. EV Angerberg, 12; 20. TSU Ainet, 8-,2 1. Lanzberg, 4. Mannschaftsschießen Damen 1. EV Sport-Gerl, Kufstein, 20, 2. TSU Ainet, 20; 3. ESVPfaffenhofen, 14; SV Lang- kdnlp!en, 14; 5. SECAurach, 8; 6. HSVVomp, 6; 7. SCMils, 2. Das Elsaß war einmal österreichisches Land Von Hofrat Dr. Eduard Widmoser Wir feierten die hl. Luzia. Sie kennen doch den Spruch: Sankt Luzen tuet den Tag stut- zen. Die Luzia war eine Syrakuserin. Mit ihrer Mutter kam sie an das Grab der hl. Agatha, die ihr erschien und ihre Mutter heilte. Daraufhin legte die Luzia das Gelübde der Jungfräulich- keit ab, worauf ihr Bräutigam sehr böse war. Um sie herum zündete er ein Feuer an, doch Luzia blieb unversehrt. In der Diokletiani- schen Christenverfolgung erlitt sie dann den Märtyrertod. Aber dies wollte ich eigentlich nicht berichten. Aber wenn es schon geschehen ist, dann muß ich wohl kurz des lii. Jodok gedenken, den wir auch dieser Tage feiern. Es war der Sohn des Königs Juthael von der Bretagne. Er begründete 665 eine Einsiedelei, aus der die Benediktinerabtei St. Josse sur Mer bei Montreuil in Nordfrank- reich entstand. Seine Reliquien befinden sich in Samt Josse und in der Jodokskirche zu Landshut, der Schwesterstadt Kitzbühels. In Tirol wurde der hl. Jodok, auch Jobst oder Jost, im 14. Jahrhundert besonders verehrt. Damals wurden ihm die Kirchen in Waid- bruck, Auer, Völs bei Innsbruck und vor allem St. Jodok am Brenner geweiht. Er wurde zusammen mit Jakob Pilgerpatron und in besonderer Weise Patron der Siechenhäuser und Hospize. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß besonders der Adel um die Verehrung des Iii. Jodok bemüht war. Es gibt auch viele Adelige mit dem Namen Jobst. Erinnern wir uns an den Ritter Jobst, den Liebhaber und späteren Mann der Abtistin Verena von Stuben. Rudolf Greinz schrieb darüber einen auch heute noch lesenswerten Roman. Ab dem 16. Jahrhundert wurde aber der Name Jodok oder Jobst für Adel und Bürgertum ein verächtlicher Name. Da wird sich aber der lii. Jodok geärgert haben. Oder auch nicht! Aber auch darüber wollte ich eigentlich nicht schreiben, sondern über das Elsaß und darüber, daß es einmal österreichisches Land war. Wieso kommen Sie von der hl. Luzia und vom hl. Jodok zum Elsaß, höre ich die erstaun- te Frage. Ja, ganz einfach, weil im Heiligenka- lender zusammen mit Luzia und Jodok die hl. Ottilia genannt wird. Was hat aber die Ottilia mit dem Elsaß zu tun? Sehr viel! Sie ist die Pa- tronin des Elsaß. Sie gründete 680 das be- rühmte Frauenkloster Odilienberg, franzö-
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