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Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Dezember 1978 Staatssekretär Albin Schober im Bezirk Kitzbühel Staatsbürgerversammlung in St. Jakob i. II., Besichtigung der Molkerei Kitzbühel und des Bauemhausmuseums in Kitzbühel Am Freitag, 1. Dezember 1978 traf der Staatssekretär für Bergbauernfragen, Albin Schober, zu einer Staatsbürgerversammlung im Gasthof Post in St. Jakob in Haus ein. GR Christian Bucher konnte im überfüllten Saal LAbg. Walter Kantner, Bgm. Josef Schwaiger und die SPÖ-Bezirksfrauenreferentin Helene Sandbichler begrüßen. In der Einleitung sei- nes Referates sprach Schober über die derzeiti- ge Situation in der Innenpolitik. Er betonte die Erfolge der Regierung bei der Inflationsbe- kämpfung und der Arbeitsplatzsicherung, be- schönigte jedoch keineswegs die teilweise kri- tische Situation der heimischen Wirtschaft. Daß das im letzten Jahr so heiß umstrittene Maßnahmenpaket der Regierung voll gewirkt hat, beweisen der Rückgang des Außenhan- delsdefizits und der Höchststand an Beschäf- tigten in Osterreich. Osterreich hebt sich in be- zug Wirtschaftswachstum, Inflationsrate und Arbeitslosigkeit deutlich von allen führenden Industriestaaten der westlichen Welt ab. Im Hauptteil seiner Rede ging Schober auf die Probleme der Bauern und Bergbauern in Osterreich ein. Die in den letzten Tagen zu po- litischem Zündstoff geführte „Richtmengen- lösung", besser als Kontingentierung der Milchlieferung bekannte Regelung zur Bewäl- tigung des Milchüberschusses bezeichnete Schober als eine Kompromißlösung, die auf keinen Fall als ideal anzusehen ist. Er sprach jedoch seine Verwunderung aus, daß Bauern- bundpräsident Minkowitsch einen Tag nach der einstimmigen Beschlußfassung das Ge- setz im ORF als die beste Lösung in Europa be- zeichnete und nun plötzlich so vehement da- gegen auftritt. Schober betonte, daß der Bauernbund gegen eine regionale Lösung, die viele Härtefälle, besonders bei der Almmilch, vermieden hätte, gestimmt hatte. Durch die jetzige Novellierung werde man aufjeden Fall versuchen, diese Härtefälle auszugleichen. Es kamen auch die Probleme bei der Kälberzuch und beim Rindfleischexport zur Sprache. Zum Thema Karrenzgeld für Bäuerinnen erklärte der Staatssekretär, daß die Verhandlungen im Gang sind und sicher eine für alle Seiten befrie- digende Lösung gefundenwerden wird. Scho- ber war der Meinung, daß man den Problem- kreis Landwirtschaft auf jeden Fall zur ge- meinsamen Lösung bringen könne. Er sprach sich für eine konstante Zusammenarbeit der einzelnen Bünde und des Ministeriums aus. Die lange und sehr ausgiebig geführte Dis- kussion zeigte das rege Interesse der Bauern, und erst gegen Mitternacht wurde diese Staatsbürgerversammlung geschlossen. Samstag vormittags wurde unter Führung von Herrn Prok. Meilinger von der ALPI, Obmann Sebastian Foidl, Obm.-Stv. Josef Aufschnaiter und Betriebsleiter Obemauer die Molkerei Kitzbühel besichtigt. Bei einem klei- nen Imbiß wurden auch hier die Schwierigkei- ten der Milchwirtschaft diskutiert. Staatssekre- tär Schober, selbst ein Bauer, konnte auch hier manche Probleme, die man im Zusammen- hang sehen muß, erklären. Von der Molkerei fuhr Schober zum Kitzbü. heler Bauernhausmuseum, wo er von Obmann GR Herbert Jordan, dem Kustos Hir- zinger und anderen Vorstandsmitgliedern empfangen wurde. Staatssekretär Schober, selbst ein Liebhaber alter Bauernkultur, zeigte sich sehr beeindruckt von der Fülle der alten bäuerlichen Kostbarkeiten, die hier mit viel Idealismus zusammengetragen wurden. Er besichtigte jeden Teil des alten Bauernhauses und sprach seinen Dank für die viele Arbeit aus, damit diese unschätzbaren Werte der Nachwelt erhalten werden. Fünf Jahre Bogenschützenclub St. Johann in Tirol Vater des Clubs, Hans Müller, heuer 70 Jahre Erfolgreiche Turniere Ohne den „Bogen zu überspannen", um gleich bei einer typischen Redensart zu blei- ben, der junge St. Johanner Bogenschützen- klub hat in diesen wenigen Jahren seines Be- standes viel geleistet. Einmal galt es, den Bo- genschützensport überhaupt erst heimisch zu machen, zum andern eine Schießanlage zu schaffen, Turniere zu veranstalten, Leihgerät zu organisieren, alles in allem eben Pionierar- Die „Edelraute" aus St. Johann in Tirol ga- stierte am 11. November 1978 auf Einladung der Schützengilde von Klobenstein am Ritten. Es wurde im schönen Vereinssaal von Kloben- stein ein großer Tiroler Abend aufgeführt und die Gruppe begeisterte das Publikum mit ihren traditionsgemäßen Darbietungen. beit zu leisten. Unzertrennlich damit verbun- den ist natürlich der Name Hans Müller. Ihm ist es zu danken, daß Bogenschießen in St. Jo- hann „in" ist, daß außer den Aktiven unserer Gegend Gäste aus Deutschland, der Schweiz, aus Holland hierorts eine sportliche Betäti- gung fanden, welche sich meist mit Urlaub oder Wochenendbesuchen verbinden läßt. Dem „Kitzbüheler Anzeiger" war es vorbe- halten, als erster Vermittler in Sachen Bogen- schießen aufzutreten und so als Werbeträger auch gleich einige Schützen für diesen Sportzu gewinnen. Logische Folge war die rasche Gründung des Clubs unter Führung Müllers. Getreu dem Spruch „Nahe schießen hilft nichts, man muß treffen" nahm Müller den Ver- ein in die Hand, es sollte sich erweisen, daß da- mit eine gute Wahl getroffen worden war. Heute verfügt der Club über einen gepflegten Platz, auf dem alle Distanzen geschossen wer- den können. Leihbögen und Videorecorder stehen bereit. Auch einen Indoor-Stand be- sitzt der Club (15-Meter-Distanz) und ist so auch für Schlechtwettertage gerüstet. Die Idee, Leistungsabzeichen zu schaffen, war ebenfalls ein guter„ Griff", wurden doch bisher schon an die 200 Abzeichen mit Urkunde ausgefolgt. Vor drei Jahren wagte sich der Verein an sein erstes Turnier, bescheiden, aber dennoch erfolgreich; heuer wurde bereits das 3. Inter- nat. Turnier abgehalten, an dem sich 45 Akteu- re aus vier Nationen beteiligten. Die Gäste wa- ren vom Turnier, der originellen Art, die Preis- verteilung zu gestalten, und nicht zuletzt von der Atmosphäre rundum begeistert. „Edelraute" verband das Gastspiel am Rit- ten mit dem Vereinsausflug der Gruppe. Heimwärts ging die Fahrt über die Dolomiten. Es war wunderschön. Edelraute, St. Johann, am Ritten. Unter der Haustüre Mundartdichter Herbert Jordan. Jodler- und Schuhplattlergruppe „Edelraute" in Südtirol
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