Kitzbüheler Anzeiger

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Schützen gratulierten Foto Toni, Inh. Rothbacher, Kitzbühel Landeshauptmann Seite 20 Kitzb- he1er Anzeiger Samstag, 23. Dezember 1978 Bunces-SchützenmajDr Adolf Nagiller im Namen des \Mntersteller-Schützenbatajllons und Schiitzenhaup:rrarn Dr. Otto Wencling irri Namen der Schützenkompanie Kitzbühel gratulierten Lanieshauptmann Eduard Wall n ö f r zur VDllendung seines 65. Le- bensjahres am 11. Dezember 197.. Landes- hauptmann Walinöfer ist Landes-Ehrenkom- Der österreichische Weg im Fremdenverkehr ist hart aber chancenreich Gedanken über de Zukunft der F.e.iidenver- ke1irswi.tschafi unserer He!mat von FVVD?rek- torDkfrn. Dr. J9sefZepl. Kitzbühel Entgegen euphorisch er Sommerjrognosen mußte, wie beinahejede Branche in der Wirt- schaft, auch das tcuristsche Geschäft der europäischen und nordamerikanischen Stagnation ihren Tribut zolien, obwohl und gottbb d:e Fremdenve:kehrswirtschaf noch zu den festen Pfeilern und stabilen Faktoren unserer nationalen Wirtschaft zählt. Dieses Auftierstelletreten und die Tatsache, daß die ausländische Konkurrenz im Begriffe ist, bisher Cest in unserer Hand vermeintliche Marktanteile herauszuDrechenfiihrt zwahgs- läufig zu einem zumindest vorübergehenden Schrjmpfungsproze3 in verschiedenen Bereichen unseres wirtschaftlichen Gesamt- gebäudes. Gibt es, ich stelle die Frage im Hinbiick auf die zukünftige Entwicklung unsererFremden- verkehrswiltschaft, aus dieser Lage einen Aus- weg? Sie darf mit einem klaren JAbeantwortet werden,weil sich der Grcßstadt- und Industrie- mensch als unser Gast gegen eine touristi- sche Vermarktung seiner Person genau so zu mandant des Bundes der Tiroler Schützen- kompanien. Im Bild der Jubilar (Mitte) bei der invergeß- licien Feier am 5. Juni 1971 .‚Kitzblihel - 703 Jahre Stadt". Links Bürgermeister und andesliauptmann von Wien, Leopold Gratz, rechts: der damalige Erzbischof von Salzburg, Dr. Eduard Macheiner + 17. Juli 1972;'. wehren beginnt,wie er sich von der totaler. Kc'nsumphiosophie nicht zum Wegwer- menschen hatte machen lassen. Tl'rcz des überlau:en Geschreis der geheimen Verführer legte der Mensch unserer Gesellschaf seir. meistens hartverdientes Geld in verminder- tem Maße in Luxusgüter an, dafir still uni leise auf sein Bankkonto zur Absicherung seines Urlaubes, den er bereits heute vor allen begehrenswerten Gütern dieser Welt reiht. Das zu Beginn der D egressionsp eriode deu:- lich zutagege:retene Konsumverl-uilten des homo sapiens zeigte Wende zum Guten deutlich auf Der Fremdenverkehrsunter- nehmer spürte und spürt von diesem Umschwung substanziell noch nichts. Im Gegenteil, zu der durch Arbeitsplatzverluste verminderten Besucherzahl und Ein.chrän- hing in den Nebenkonsumationen geselLen sicri gleichzeitig de überseeische Konkurrenz in unseren angestammten Gäs:elierkjnfts- kindern. Fastilber Nacht sah sich das über eine Million Gästebetten angewachsene 5ster- rei±ische An ebot einer reduzierten Nach- frage gegenüDer und einem immensen Preis- druck wenn nicht Verfail ausgesetzt. Kene verheißungsvo''e Wende und aoch se zeichnet sich ab. Die Aufivärtsbewegung wird nicht mit spektakulären wirtschaftlichen Efoi- gen engeleite, sondern sie vollzieht sich .orer izoch in der Stille rationellen "ie.'zscJilichen Denkens. Die klare ULerlegung des Menschen de.Indz-:striegesel1schafi, daß er zum Überleben den Urlaub braucht, ist dabei derfundamentale Ausgangspunkt. Der Mensch in den Ballungs- zentren ist der gesunden Umwelt und Lebens- weise bereits so weit entrückt worden, daß sich Geist und Körper gegen den unnatürlichen Zustand zu regen, zu streuben, zu wehren beginnen. Der Mensch braucht frische Luft, reines Wasser, unzerstörte Natur. Er beginnt nach mehr Freiheit zu streben, nach freiem Bewegungsraum um sich herum, er fängt an, sich selbst in Bewegung zu setzen, sich aus- zuarbeiten, sich müdezuschinden, seinen Körper in Form von Kuren und in Form von Bewegungstherapien, wie sie der Sport in mannigfaltigster Form bietet, einer physischen und psychischen Entschlackung zu unterziehen. Der Mensch will nicht im Ruß Blei. und Stickstoffregen ersticken. Deshalb beginnt er seine innersten Kräfte zu mobilisie- ren. Der Überlebenswjlle löst weitere Denk- prozesse aus. Mit zunehmender Arbeitszeit- kürzung werden die Urlaube länger. Es beginnt sich eine Teilung der Ferienzeit abzu- zeichnervon der zumindest ein Teil demjähr- lichen Gesund- oder Aktivurlaub fix zugeord- net werden wird. So wie heute die Urlaubsaus- gaben bereits großteils vor allen übrigen Aus- gaben gereiht werden, so wird in der Zukunft dem Aktiv- und Gesundurlaub mehr und mehr das Primat vor dem Entdeckungs-, Erlebnis- und Vergügungsurlaub eingeräumt werden. Der Aktivurlaub ist nicht abgekapselt zu betrachten, er wird mit dem Entdecken, Erleben, Vergnügen eine Einheit bilden, aber stets mit der Blickrichtung auf das Hauptziel der Erhaltung oder Wiedererlangung und Festigung der Gesundheit. Zur Absicherung der Gesundheit, dem höchsten und wertvollsten Gut, das der Mensch besitzen kann, trägt nebst einer heilen Umwelt die Persönlichkeitsentfaltung ganz wesentlich bei. Das alte Hoteliersprichwort, daß der Gast der König ist, stimmt schon und nach wie vor. Der Urlauber will und muß von der Großstadtnummer wegkommen und mehr Mensch, mehr Persönlichkeit sein, zumindest in seiner Freizeit, in seiner Ferien- zeit. Deshalb geht der Trend auch weg von der Hotelstadt und hin zum Dorf, weg vom Hotel- wolkenkratzer und hin zum Familienhotel, zum Gasthaus, dorthin wo er Gast sein kann und nicht eine Nummer. Zu diesem Gastwerden, zu diesem Persön- lichkeitwerden gehören Menschen, die dem Urlauber entgegenkommen, ihn gerne bedienen und bewirten, gehören die Wirtin und der Wirt, gehört die Bevölkerung eines Ferienortes. Daß die österreichische Frem- denverkehrswirtschaft, die österreichischen Fremdenverkehrsorte zur Gänze von der einheimischen Bevölkerung getragen werden, darum beneidet uns schon heute der Großteil unserer Konkurrenz. Es wird dem Urlaubsplaner zur Entschei- dungshilfe noch um ein weiteres wichtiges Detail gehen, nämlich um die Beantwortung der Frage,wo er zum Auftanken von Energie, Kraft und Gesundheit die besten Vorausset-
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