Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Dezember 1978 unser Gnadenreiche Maria-Hülf-Mutter um Beystand angeruffen, ist nicht nur allein der noch fallenden Frau, noch ihrer Leibesfrucht der mindeste Schaden erfolgt, sondern über- hin, nach eigner Zeugnuß kame ihr nicht anderst vor, als ihr eignes Hauß-Beth wurde ihr von unsichtbarer Hand unterlegt, und sie liege da auflinden Federn ohne allen Schmert- zen, oder geringsten Verletzung eines Gliedes. Ist sich auch nicht zu verwundern, dan findet man viel Wunder-Geschichten in denen Le- ben der Heiligen, daß Gott auf ihr Gebett harte Stein, wie Wax erweichet habe, so ist auch die Vorbitt Mariae, einer Königin der Himmeln und Heiligen, eben so mächtig, daß diejenige, welche nur ihre Namen anruffen, auf harte Stein wie auf linde Federn fallen. Anno 1644, hatte eine Weibs-Person (der Namen wird in der Opifer-Tafel nicht beyge- setzt) in ihren Kerschen-Klauben ein schlech- ter Gewinn gemacht; allermaßen unverhofft der Ast, an welchen sie sich fest zu halten be- flissen ware, gebrochen, und ein gar forchtsa- mer Fall erfolgt, auch nicht ohne empfindliche Verletzung, und bitter-großen Schmertzen am lincken Fuß. Und was die Betrangnuß ver- mehrte, war dises, daß die zu Hülfgenomme- nen Heyl-Mittel, deren doch nicht wenig ge- braucht worden, samt und sonders ohne ver- hoffte Würkung gewesen. Entblösset also von angedeylicher menschlicher Hülf, sucht sie bey unser Wunderthätigen Gnaden-Mutter (dero vielmögender Beystand ihr vorhero durch öfftere Erfahrenheit bekandt ware) durch gethanene Verlobung, ihrer Schmert- zen ein Linderung, und ihres Zustands ein Besserung. Und siehe, die Mütterliche Gna- den, so sie gesucht, hat sie auch glücklich erhal- ten. Anno 1642, im Monat October, spielte an ei- nem erhöhten Hausfenster ein kleines Knabl, Michael mit Namen, des Ehrsamen Meisters Michael Glaß, Bueger und Schlosser Söhnl, das kindliche Spiel aber nahme letztlich ein so traurigen Ausgang, daß das Kind, bey andert- halb Jahr alt, sich endlich gantz undglücklich auf die Gasse hinab stürzte, und seine Eltern in grosse Forcht und Schröcken gesetzt. Häuffi- ges Blut brachte von Mund und Nasen heraus, und das Bein an einem Aermlein ware entzwey gebrochen; Allein die betrübte Eltern liessen ihre Hoffnung nicht sincken, schwun- gen ihre bittende Händ und Augen vertraulich gegen den Himmel, ihr Hertz aber zu unserer Maria-Hülf mit einer Opffer-Tafel und Heil. Meß, und gantz beglückt, dan gefaste Hdff- nung fehlte nicht: Der unglückliche Fall nah- me einen glücklichen Ausgang, allermassen der Kleine sich unverweilt erholt, und in gar kurtzer Zeit vollkommenen Gebrauch seines gebrochenen Aermleins wiederum erhalten hat. Anno 1647 hat die mildreiche himmlische Gnaden-Frau zwey Personen, Mutter und Tochter, gnädigst ihre wunderthätige Trost- Hylf ausfolgen lassen: Die Mutter von einem schwären Fall gantz entkräfftet, zu ihrer Haud- Hauß- und Feld-Arbeit untauglich, seufftzete um so viel sehnlicher um Ergäntzung ihrer vo- rigen Kräfften, wie beflißener sie ware, durch eignen Fleiß ihr Stückl Brod zu gewinnen. Der Tochter Ursulae Brunnerin stoste eine gefähr- liche Krankheit zu, und verdoppelte in einem Hauß das, was das Elend nahmhaft vermehrte, indem nemlich noch die Tochter ihrer Hülflo- sen Mutter, noch die Mutter ihrer krancken Tochter mit einem Hülfs-Dienst kunte an die Hand gehen. Beede lagen in einem Spittal dar- nieder, doch mit einem aufrechten und unun- terbrochenen Vertrauen auf unsere wunder- bahrliche Hülfs-Mutter, als ein allgemeines Heyl der Krancken, und mildseeligen Tröch- sterin der Betrübten. Beede haben sich zu U.L.F. Maria-Hülfhieher verlobt (sagt die alte Opifer-Tafel) und beede, die Mutter sowohl als die Tochter, seynd als treue Pfleg-Kinder Mariae in ihrer Bitt erhöret worden. Jüngsthin, Anno 1740, im Monat Septem- ber kam in unser \"icariat-Hauß Thomas Hof- fer, Bauernknecht zu Oerb, und macht mit Freuden kund jene schätzbare Gutthat, wel- che er vor wenig Tägen durch Fürbitt unserer großen Hülfs-Mutter erhalten. Gedachter Tho- mas Hoffer stieg hoch auf einen alten dürren Kersch-Baum, finge aber auch an, hoch zu fal- len, nicht ohne wohl gegründeten Schräcken, ihme durch solchen harten Fall und glücklich ein Bein zu brechen, oder gar seinem Leben ein kurtzes End zu machen. Das Glück ware vor ihm, daß er währenden Falls unseres Schutz-vollen Mariae-Hülf-Bilds sich erin- nert, und mit schnell lauffenden Gedanken seine Verlobung dahin abgeschickt. Dan nicht so bald dises mit dem Hertzen abgefasset wor- den, als behend ihme ein fester Ast, an wel- chem er sich nachmals schadloß von allem Fall gehalten, nicht anderst in die Hand kommen, als ob beystehende Himmels-Frau solchen dem sinkenden beygereicht hätte. Anno 1645, wurde eine Weibs-Person (der Namen ist in der Opifer-Tafel nicht baygesetzt) von einer schwären und tödtlichen Kranckheit belästigt, und von der Hefftigkeit genöthigt, eine lang verdrießliche Zeit im Beth sich aufzu- halten, die stets anhaltende Kranckheits- Kräfften nahmen immerfort mehr zu, hinge- gen die schwache Leibs-Kräfften fiengen täg- lich an sich zu minderen: alle angewendete Heils-Mittel wolten keine Würckung machen, mithin auch keine Hoffnung geben zu einer längeren Lebensfrist. Jedermann glaubte, daß die Patientin gar nicht weit von dem Tode entfernet, ja allernächsten Leich sey würde. Die Krancke, weilen doch alle natürliche Artzney-Hülffruchtloß, setzte ihr gantzes Ver- trauen auf die Welt-beruffene und über alle verständige Xrtzin Mariam, verlobt sich mit einem Opffer und Heiligen Meß zu unserem Gnaden-Bild Maria-Hülf, und gantz unver- muthet änderte sich die Kranckheit, der Todts- gefährliche Zufall (deine kein menschliche Hand zu steuern vorhin nicht fähig war) ver- besserte sich, folgbar zurück die ersuchte Gesundheit. Ein gleiches bezeugen zwey andere Opffer- Taffien, die erste Anno 1669, die andere 1679. In erster ist folgende Zeugenschafft: Ein Weibs-Bild, um weilen sie einen tödtlichen Zu- stand gehabt, und in großer Lebensgefahr gewest, hat dises Täfele samt einer Heiligen Meß verlobt, und nach dem Gelübd alsobald zur Besserung gelangt. In der anderten lautet die Beyschrift also: Eine Weibs-Person allhier zu Kitzbüchl, welche der allmächtige GOTT mit einer schwären Kranckheit heimgesucht, und in höchste Lebens-Gefahr kommen, hat sich zu mehreren Lob zu der Allerheiligsten Himmels-Königin der Jungfrau Maria-Hülf mit einer Heiligen Meß und einer Tafel ver- lobt, und gleich nach abgelegtem Gelübd hat sie von Tag zu Tag Besserung erlangt. Anno 1663, im Monat December, hat sich ein Weibs-Person welche einige Wochen lang in einer schwären Kranckheit gelegen, allhero zu U. L. Frauen Maria-Hülf verlobt mit einer Kirchfahrt und diser Opffer-Taffel. Und wo ein allgemeines Sprichwort ist: Contra vim mortis non est medicamen in hortis, wider des Todtes-Macht kein Garten je ein Kraut gebracht, hat doch dise Krancke in dem Gnaden-Feld, wo Maria die Gärtnerin ist, ein solches kräfftiges Kräutlein behend gefunden, allermassen nach gethanenen Versprechen sie alsobald vorige beglückte Gesundheit erlangt. Anno 1677 stoßte der Edl-Ehr- und Tugend- reichen Frau Clarae Greinerin, geborene Höffierin, ein gefährliche Kranckheit zu, dessen Gewalt die Ksafft samt beygebrachten Artzneyen überstiegen. Alleinig gedachte Frau wuste nur gar wohl, keine Kranckheit möchte so häfftig seyn, welche die große Himmels-Frau nicht könne bezwingen, macht sich mithin zu unseren wunderthätigen Maria- Hülf-Bild verpflichtet, und gleich darauf kame sie zu ihrem vorigen Schlaf, fangt an zu essen, bald hernach frisch und gesund von ihrem Krancken-Beth aufzustehen. Junge ÖVP St. Johann Toifi-Abend Die erste Veranstaltung, die der neue Aus- schuß durchführte, war der traditionelle Toifi- Abend anfangs Dezember im Cafe Klausner. Es wurde, vorweg gesagt, wieder ein gelunge- ner Abend. Für Stimmung sorgten die Milser Buam, ein Geschenkskorb wurde verlost, ein „waschechter" Toifi sorgte für Heiterkeit. Die Attraktion war wieder die Toifi-Bar, die erst in den frühen Morgenstunden ihre „höllische" Pforten schloß. Unter den Ehrengästen waren Ortspartei- obmann der 0W, Dipl.-Ing. Ludwig Part!, Bez.-Obmann der JVP Erwin Siorpaes, Bez.- Leiterin der Österreichischen Frauen- bewegung, Frau Maria Waliner. Später kamen hinzu: Bürgermeister Andreas Mariacher, OAAB Obmann Klaus Hanel, GM Ekkehard Hronek. Die Junge 0W St. Johann wünscht allen St. Johannern ein erfolgreiches neues Jahr. WA St. Johanner Kinderdienst des kath. Familienverban- des, Auskünfte und Vermitt- lung bei Frau Sojer ' Bozner Straße 1, Tel. 20874 oder Frau Baumgartner, Winterstellerweg 6, Tele- fon 2570 und Frau Troppmair, Schmiedweg 6, Tel. 2232.
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