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Samstag, 30. Dezember 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 ÖWB Kitzbühel veranstaltete Adventfeiern für Gewerbepensionisten Einen fixen Platz im Veranstaltungskalen- der des OWB-Kitzbühel nehmen seit Jahren Adventfeiern für die Gewerbepensionisten des Bezirkes ein. So fanden auch heuer knapp vor Weihnach- ten zwei Adventfeiem im Festsaal der Kitzbü- heler Handelskammer statt. Am ersten Tag kamen die Gewerbepensionisten aus den Gemeinden - die OWB-Ortsgruppen hatten wieder für den Transport gesorgt - und am zweiten Nachmittag trafen sich die alten Wirt- schaftstreibenden aus der Stadt Kitzbühel. Sachspenden von Wirtschaftstreibenden aus dem ganzen Bezirk und Geldspenden der Kitzbüheler Kaufmannschaft machten die Bewirtung der Pensionisten möglich, die Bezirksleitung hatte mit viel Fingerspitzen- gefühl ein Programm zusammengestellt, das viel Beifall fandund so wurden es wieder zwei Nachmittage, die etwas Abwechslung in den Alltag der Gewerbepensionisten brachten. Auch hatten sich wieder viele Ehrengäste eingefunden, die mit den Pensionistenjeweils vier Stunden in geselligem Kreis verbrachten: Bezirksobmann Landesrat Huber, Komm.- Rat Ing. Karl Berger - wieder mit einem Blumengruß aus seinem Betrieb - Komm.- Rat Wolfgang Hagsteiner - mit Uberraschun- gen für die KitzbühelerPensionistenam Sonn- tag - Kammerrat Lois Nothdurfter, OWB Bezirks-Obmann-Stellvertreter Georg Höck, Kitzbühels Bürgermeister LAbg. Hans Brett- auer, AAB Bezirksobmann Fritz Asti, VP-Pen- sionistenreferent Gerd Demmer, Handels- kammer Bezirkssekretär Mag. Hugo Beim- pold, viele Ortsobmänner aus dem ganzen Bezirk am Samstag und weite--e Vertreter der Stadt Kitzbühel am Sonntag - so die beiden Vizebürgermeister Michael HDm und Georg Berger, Stadtrat Jakob Lackner, die Gemein- deräte Friedi Capellari und Ernst Harisch und natürlich auch Mit-Gastgeber OWB-Obmann Sepp Baldassi. Das Programm bestritten diesmal das Schneewinkl-Trio aus St. Johain, die Loinger- Dirndln aus Hopfgarten und als besondere Uberraschung die Jugend :1er Volkstanz- gruppe Breitenbach unter der Leitung von Toni Frank. Besonders die Kinder, die zwei- mal eine halbe Stunde auftraten, begeisterten die alten Menschen mit Gedichten, Liedern, Musik, Hirten- und Krippenspielen. Am Sonntag gab es dann noch eine weitere Überraschung: Helmut Schinagl, gebürtiger Kitzbüheler, hatte ein Weihnachtsgedicht vor- bereitet, welches Bezirks-Sekretär Küchen- meister vortrug. So gelang es dem Wirtschafts- bund auch heuer wieder für die Gewerbe- pensionisten des Bezirkes zwei Veranstaltun- gen zu bieten, die mit viel Begeisterung aufge- nommen wurden und etwas Abwechslung in den Alltag der Pensionisten brachten. Ein herzliches Dankeschön allen jenen, die dazu beigetragen haben,sprach abschließend an die Veranstaltungen Landesrat Christian Huber am Samstag, Ortsobmann Josef Baldassi am Sonntag: den Gewerbebetrieben aus dem Bezirk, der Kitzbüheler Kaufmannschaft, der Handelskammer, den fleißigen Helferinnen und Helfern bei der Vorbereitung und Ab- wicklung, den Musikgruppen und Sängerin- nen und Sängern, dem Roten Kreuz und last but not least dem Verantwortlichen für die Gesamtveranstaltung, Bezirkssekretär Dieter Küchenmeister. Zur BTV-Eröffnung in Kirchberg Der BaderLois erzählt Im Jahre 1562 standen auf der Frei (Weide) zwischen der unteren oder Landbrücke und der oberen oder Mühlbrücke nur die Holz- hütten des Hans Lindenmair bei der unteren und die Patstuben des Georg Sumer bei der oberen Brücke und zwischen den beiden Brücken, die erst 1557 erbaute Laderstuben des Georg Sumer. 1644 adaptierte Georg Dienhart die Lindenmairsche Holzhütten zu einer Saliterstuben und 1817 erbaute Georg Schwaiger zwischen der mittlerweile abge- kommenen Lederstube und Badstube des Georg Sumer eine Farbmacherstube für seine Farbbergwerke. Alle diese Stuben standen am Mühlwasser der Starz- oder Handlmühle, die auch eine Mühle mit drei Gängen, zwei Schmiede- hämmer, einen Lederstampf, zwei Loden- walken und einen Leinölschlag betrieb. Heute sind alle diese Gewerbebetriebe abgekommen und das „Mühlpeth" (Mühlkanal) wurde ein- geebnet. Die Weide auf dem Achgrund zwischen der Land- und der Mühlbrücke war 1674 als Pethgarten (Gartenbeete) im Eigen- tum von vier Hausbesitzern. 1562 mußten die Kirchberger Bauern miteinander die Land- brücke und die Mahlhauser Bauern allein die Mühlbrücke machen helfen. Zwischen dem Achgrund und dem Dorf lag der Anger mit dem Freithof und der Freithof- kapelle, die 1549 Stöckl zu einer Schmiede- werchstatt adaptiert und 1563 an Hans Lind- mair verkaufte. Auf diesem längst aufgelasse- nen Friedhof erbaute Andre Lindtner, als ihm 1578 das Baderrecht verliehen wurde, das Baderhaus mit Keller und „Gmainbad". Es war also ein öffentliches Bad und da das Haus Bürgermeisteramtsrechnungen aus dem alten Kitzbühel Ausgaben in Gulden und Kreuzer (1 Gulden = 60 Kreuzer) 1820: Dem Josef P a c h 1 e r, Wirth zum Oberaigner (heute Harisch) für die Fuhr der Kaiserjäger Recruten nach Innsbruck vergü- tet: 17.17 Gulden 1821: Den 4. August dem H. Michael 5 t i t z für drei große Fleck Filz zur Feuer- spritze: 2.51 Zur Lufthaltung der Stiege im Eingange des Rathauses wurde im hintern Theile ein neues Fenster durch die sehr dicke Mauer gebro- chen, ein neuer Fensterstock eingesetzt, mit ei- nem Fenster und Fensterspangen versehen, dann das ganze Stadtrathaus so wohl von der Vorderen, als hintern Seite abgeputzt und neu angeweißt, die Fensterbalken und Hausthü- ren zugleich neu angestrichen, welches anMa- terialien, Maurerschichten und Mahlerarbeit einen Kostenaufwand verursachte von 93.40 Gulden. Dem Zimmermeister Veit P r a n d au er - für Herrichtung der vier Dachrinnen zum Rathhause, dann Aufziehung derselben für 14 Gesellenschichten 7.28 und fünf Meister- schichten 2.55 Gulden. Dann wurde auch der Bürerthurm neu ge- deckt mit 46 Gesellenschichten a 33 Kreuzer = 24.34 Gulden. Auch wurde bey dem heraußeren Thor das Dach neu gedeckt, und bey der Mauer am Pfleghofe ein Spritz-Dafergemacht, wozu ver- wendet wurden 12 Gesellenschichten a 32 Kreuzer - 6.24 Gulden. Dem Johann P i r c h 1 für Ausbesserung der Feuerspritz bezahlt 6 Gulden. Sebastian B ü c h 1 e r, Kassier'und Stadtkämmerer. Die Jahresrechnung unt•rzeichneten: Ja- kob E r 1 e r, Bürgermeister, Peter F a 1 - kensteiner, Johann Magnus, Jo- hann D a i m e r, Josef 5 t i n e r, Gottlieb Z ö t t 1 und der Städtkämmerer. In Nomine der anwesenden Bürger: Johann L a n d e - r e rund Josef t ein berger. 1822/23: Den 2l. März wurde in der Einsid- lereyam Schattberg neue Böien eingelegt und die Wohnung mit Thüren versehen, wozu ver- wendet wurden 12 Zimmergesellenschichten a 32 Kreuzer - 6.24 Gulden. Auch dem Maurermeister Sebastian A lt b ä c k e r für Einmauerung der 4 Fen- sterstöcke am Einsiedel und für andere Arbei- ten: 2.40. Im Monat July wurden bei dem obern Stadtthor die Kanal durch und durch ausgeputzt, bei dem unteren Stadtthor die Dil- len eingelegt, bey den Fleischbänken die Hälf- te Dachung gedeckt, auf dem Rathause die Windladen aufgemacht und mehr kleinere Re- paraturen, 30 Gesellenschichten 16 Gulden, 4 Meisterschichten 2.20. Bey der Holzlendt wurde der alte Rechen eingezochen und nächst bey eine neue Wehr errichtet. Dann wurde auch bey der Holzlendt der alte Schloßthenn abgetragen und hiezu verwendet 18 Zimmergesellenschichten 9.36. Zur Feyerlichkeit bey der Ankunft der Groß- herzogin von P a r m a wurden ingleichen verwendet 9 Gesellenschichten 4.48 und zwei Meisterschichten, 1.10 Gulden. Durch Zimmermeister Veit P r a n - d a u e r wurden neue Feuerleitern gemacht und zu den Feuerhaggen die geeigneten Stan- gen gemacht. Den 10. April wurde das Eis auf- hacken unter dem Stadtthor, dann die Wegre- paraturen zu Ecking, am Gänsbach, Gries, Kloster und Hadergassen polizeylich anbefoh- len —15 Gulden. Dem Stefan Ki r c h ne r - für das Kott zusammenräumen aufden Wegen 12 Schichten - 6 Gulden.
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