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Univ.-Prof. Dr. lrg, vorne rechts, mit seinen Assistenten und Studenten im Kitzbüheler Heimatmuseum; rechts der Historiker Manfred Rupert (Kitzbühel). Samstag, 4. Februar 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Univ.-Prof. fig und seine Volkskundestudenten zu Besuch in Kitzbühel Schiedsrichterkurs im Unterland Von Mag. Joachim Burger Ende November letzten Jahres führte Univ.-Prof. Tig mit seinen Volkskundestudenten eine Exkursion nach Kitzbühel durch. Auf dem Pro- gramm standen ein Besuch im Kitz- büheler Heimatmuseum, ein Rund- gang durch die Stadt, eine eingehen- de Besichtigung der Stadtpfarrkirche und der benachbarten Liebfrauenkir- che. Das Mitatgess'en sollte im Gast- hof Planer eingenommen werden. Am Nachmittag war ein Spaziergang zum Bauernhausmuseum Hinterobernau vorgesehen. Wer Univ.-Prof. I'lg und seine Studenten näher kennt, der konnte mit Bestimmtheit von vorne- herein sagen, daß dieses reichhaltige Programm auch ohne Abstriche durch- geführt werden würde. So war es auch tatsächlich. Wie verlief nun der Besuch in Kitz- bühel im einzelnen? Nach Ankunft mit dem Zug aus Innsbruck führte der Weg direkt zum Kitzbüheler Hei- matmuseum. Der Kustos des Mu- seums, Martin Wörgötter, erwartete bereits die 16köpfige Gruppe, bereit, über alles Auskunft zu geben, was von besonderem Interesse war. Manfred Rupert, dessen Dissertation über das Kitzbüheler Bergbauwesen knapp vor der Vollendung ‚steht, hatte sich eben- falls eingefunden und erwies sich na- türlich als der kompetente Mann bei der Beantwortung von Detailfragen den Bergbau in Kitzbühel und Umge- bung betreffend. Besonderes Inter- esse fanden die reichhaltigen Funde aus dem Gebiet der Kelchalm. Aber auch die vielen Bilder des Kitzbühe- ler Malers Alfons Walde wurden mit Recht bestaunt. Wie überhaupt die große Anzahl verschiedenster Schau- stücke ins Auge fiel. Daher wurde ein wenig bedauert, daß die beschränkten Raumrmöiglirchk'eriten eine bessere und vielleicht auch noch übersichtlichere Aufteilung der Schaustücke zur Zeit nicht möglich macht. Der Rundgang durch die Stadt bzw. um diese herum machte deutlich, wie gut Kitzbühel einst als mittelalter- liche Stadt befestigt war. Die günstige geographische Lage trug noch das ihre dazu bei. Auch heute hat der Stadtkern noch sein mittelalterliches Aussehen bewahrt, was (von Ausnah- men abgesehen) besonders auf die fachkundige Restaurierung bzw. Pfle- ge der Fassaden erklärt werden kann. Mit einem in letzter Zeit im Altstadt- bereich ausgeführten Neubau kann man allerdings nicht ganz zufrieden sein. Doch gehen auch hier die Mei- nungen auseinander. Große Aufm,erk- siamkeit erregte das außerhalb der Stadt in Richtung Hahnenkamm ge- legene Gebiet. Es wurde festgestellt, daß sich hier einmal die Kräuteräcker der Stadt ausbreiteten, die ja für die Verpflegung ihrer Bewohner eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Selbstverständlich wunde nicht ver- gessen, Kitzbühel und seine Infra- struktur aus der gegenwärtigen Sicht zu betrachten, versteht sich doch die Volkskunde als Gegenwartswüsien- Schaft, für die der Blick in die Ver- gangenheit ein Mittel dafür ist, ge- genwärtige Gegebenheiten besser zu erfassen und zu 'erklären. So war es auch klar, daß man Kitzbühel und seine Umgebung in besonderer Weise als Fremdenverkehrszentrum ins Auge fassen mußte. Mit Volksschuldirektor Brandstät- Der Tiroler Fußballverband führt auch heuer wieder einen Nachwuchs- lehrgang für Fußballschiedsrichter im Bereich des Unterlandes durch. Ort: Kufstein - Gewerkschafts- heim in der Hofgasse. Beginn: Don- nerstag, 9. Februar 1978 um 20 Uhr. Dauer: zirka 10 Kurstrage (jeden Montag und Donnerstag). Alle Interessenten, die dem gelieb- ten Fußballsport aktiv dienen möch- ten, mögen sich per Telefon 0 53 73 - 2.33 107 im voraus anmelden, oder sich am angegeben Ort und zur angegebe- nen Zeit einfinden. Auch Dramen über 17 Jahre können den Kurs besuchen. Anfallende Fahrtspesen werden vorn TFV nach erfolgreich abgelegter Prü- fung vergütet. Diene auch Du dem König Fußball - und werde Schiedsrichter! ter bot sich ein überaus fachkundiger und in allen Belangen der Volkskun- de ‚sehr interessierter Mann als Füh- rer durch die Stadtpfarrkirche und die benachbarte Liebfrauenkirche an. Er konnte uns auch im Detail über die Turrnsanlerung berichten, ist er doch einer der Initiatoren zur Wie- derinstandsetzung des Pfarrkirchen- turmes. Dabei kam auch zur Sprache, daß die Kitzbüheler immer schon et- was für Glocken übrig hatten. Das Ist auch heute noch so und zeigt sich in der Spendenfreudigkeit, wenn es um die Kirchenglocken geht. Leider sei für notwendige Restaurierungsarbei- ten in der Kirche selbst keine so gro- ße Spen'drefreudiigkeit festzustellen. Nicht eindeutig konnte die Frage be- antwortete werden, warum die zwei erwähnten Kirchen auf einer Anhö- he außerhalb 'der ursprünglichen Stadt erbaut wurden. Gegen Mittag traf man im Gasthaus Planer ein, zugleich ältestes Kitzbü- heler Handelshaus, ,das noch ziemlich unverändert erhalten ist. Beim Mit- tagessen (wofür zur Freude der Stu- denten in rdankenswerter Weise die Stadt Kitzbühel aufkam) gesellten sich auch Vizebürgermeister Michael Horn, Fachlehrer Hans Wirtenberger, Chronist und Krippenfachmann, und nicht Zuletzt der In allen Belangen des Stadtlebens beschlagene Wirt zur Sturdentengruppe. In gemütlicher At- mosphäre kamen kommunale Proble- me zur Sprache. Seitens der Gemein- devertretung wurde besonders der Wunsch nach wissenschaftlichen For- schungen (etwa in Form von Disser- tationen) über Kitzbühel geäußert. Der Nachmittag war ausgefüllt mit der Wanderung zum Bauernhauismu- seum Hinterobernau und dessen Be- sichtigung. Neben der noch sehr gut
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