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Samstag, 4. März 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Kindergartenschwester Thadd 00 aa gestorben In der fü:rstlich-schwarzenberg'- sehen Versorgungsanstalt Scherriberg verstarb vor kurzem im 83. Lebensjahr Sr. Thaddäa Ebenthaler, langjährige Leitein des Kindergartens in Kitzbü- hel. Bis zuletzt war Sr. Thaddäa als Betreuerin von Kindern rührend tätig. Nach einem Schlaganfall erlangte sie das Bewußtsein nicht mehr und starb vier Tage später, wohlvorbereitet durch ein Leben, das ihrer Ordens- gemeinschaft und dem Dienst am Kind geweiht war. Am Begräbnis in Schwarzach nahm als Vertreter der Stadt Kitzbühel der Referent für Schulwesen und Kinder- garten, Dir. Peter Brandstätter teil. Die Schwestern nahmen dies als Zei- chen der über das Grab hinausrei- chenden Wertschätzung für Sr. Thad- däa in Kitzbühel dankbar an. Anna Ebenthaler kam 1895 in Feld- kirchen in Obeö'sterreich als Kind einer Bauernfamilie zur Welt. Früh entschloß sie sich, als Kindergärtne- rin zu arbeiten. Sie erhielt in Salzburg die Ausbildung und trat in die Ge- meinschaft der Barmherzigen Schwe- stern vom heiligen Vinzenz von Paul ein. Als Kindergartenschwester wirkte Sr. Thaddäa an verschiedenen Orten, zuletzt in Blschofshofen. Während der Kriegsjahre arbeitete sie in der Kanz- lei des Landeskrankenhauses in Salz- burg. 1953 wurde Sr. Thaddäa nach Kitz- bühel berufen und übernahm die Lei- tung des Kindergartens. Aus der von ihr geführten Chronik, die bestens be- bildert ist, geht hervor, daß damals rund 60 Kinder in den Kindergarten eingeschrieben waren. In den ersten Jahren meisterte Sr. Thaddäa die Ar- beit ausschließlich mit Helferinnen. Sie galt als hervorragende Lehrmei- sterin, die nach dem Wort lebte: „Im guten Alten in Liebe halten, am schö- nen Neuen sich erfreuen". Erster Höhepunkt ihrer Arbeitszeit in Kitz- bühel war ein Besuch von Erzbischof Dr. Andreas Rohracher gemeinsam mit Pfarrer Joseph Schmid im Jahre 1954. Im folgenden Jahr kam die Schwester Generaloberin Lepicard aus Paris. Die Kinder führten das Sing- spiel „Der Musikdirektor, mit den: Puppenspiel" auf, das mit großer Freu- de aufgenommen wurde. Jahr für Jahr stieg die Zahl der Kinder im Kindergarten. 1958 wurd3 im Kolpingsaal ein Elternfest abge- halten. In diesem Jahr erhielten die Kinder eine neue Schaukel. Nach kon- stant mindestens 90 Kindern in den Gruppen mußte eine Lösung gefunden werden, um der Raumnot Herr zu wer- den. Die Schwestern schlugen der Stadt den Bau eines eigenen Kinde--- gartens vor, doch führten die Ver- Enrw. Schwester Thaddäa Ebenthaler handlungen im Jahre 1961 dazu, daß der bestehende Kindergarten grßzü- gig erweiiuert wurde. Unter dem uner- müdlichen Einsatz von Sr. Tnaddäa und durch die volle Unterstützung von Bürgermeister Hermann 'Reisch - wurde nach Plänen von Stad'tbanmei\ster Ing. Walter Bernhofer 1961/62 der Anbau ausgeführt. Die Eröffnung des Neu- baues war ein Freudentag für Sr. Thaclzläa. Die bisherigen Räume konn- :en als Spielsäle und Bewegungsru- mc Zur Verfügung gestell: werden. Im Jahre 1963 feierte Sr. Thaddäa ein außergewöhnliches Berufsjubiläum. Sie wirkte, nur unterbrochen von der Ve:oannung während der Kr13gsjahre, 50 Jahre In Kindergärten. Trotz ihrer 68 Jahre war sie tätig und wirkte um- sichtig. Der Bundespräsident aner- kannte ihr Witken durch de Verlei- hung des Titels „Erehungsrat". Sr. Thaddäa hat davon nie Geb auch ge- macht. Erst nach dem Ausbau und nach der damit verbundenen Erhöhung der Kindeall im Kindergarten kam in den KitzbUheler Kind rgarten eine weite Kindergärtnerin. Sr. Thaddäa wirkte bis in Ihr 75. Lebensjahr als Lei:erin des Kindergartiens. Sie war nrid bLieb eine bescheudene, aber im- mer tätige Frau, deren sichtbares Denkmal in Kitzbühel de: Erweite- rungsbau des Kindergartens und die E:weiterung des Kindergartenbetrie- bes im Marienhelm ist. Mit Ihrem 'Schwung hat sie wesentlich zum Ge- lingen des Erweiterungsbaues und des internen Ausbaues beigetragen. Viele Familien und manche bereits erwachsenen ehemaligen Zöglinge, aber auch die Stadtgemeinde Kitz- bühel werden die kleine, umsichtige Kindergartenschwester Thaddäa in dankbarer Erinnerung bewahren. Mö- ge der Herr des Lebens ihr großes Wir- ken belohnen. Hans Wirtenberger SI1ihfieIer knInadiidten - Kranzablöse. Die Lehrer der Kna- benhauptschule Kitzbühel haben an- stelle 'eines Kranzes für den verstor- benen Schüler Andreas Mach den Be- trag von 5 1140. - gespendet. Die Kranzablöse wurde für den Ankauf einer Prothese für einen Pflichtschü- ler im Bezirk Kitzbühel zur Verfügung gestellt. Naturfreunde Liebe Mitglieder! Am 12. März 1978 finden in Steinach die Landesski- meisterschaften und die Landesskikindermelster- schaften statt. Da beide Veranstaltun- gen heuer erstmals an einem Ort stattfinden, hoffen wir auf eine rege Beteiligung. Interessenten melden sieh bitte bis 6. März bei Sieglinde Wessner, Volksschule, Tel. 30 30. Unsere Ortsgruppenmelsterschaften finden am 18. und 19. März statt. Aus- führlich darüber in unserer nächsten Ausgabe. OAV Kitzbühel - HG-Abend A Unser nächster Heim- abend findet am Diens- tag, 7. März 1978 im AV- Heim statt. Beginn 20 h. V Um zahlreiches Erschei- nen ersucht Euch Euer HG-Führer Franz Neubacher. Dank der Gendarmerie - Skiläufer-Vereinigung Die Gendarmerie-Skiläufervereini- gung des Bezirks Kitzbühel dankt auf diesem Wege nochmals dem Skiklub Kitzbühel, der Bergbahn AU Kitzbü- hel, dem Skiklub St. Johann in Tirol und allen freiwilligen Helfern, die zum Gelingen der beiden Veranstaltungen, dem Rdesentorlauf auf der Bichlalm am 15. Februar und dem Langlauf In St. Johann am 16. Februar 1978 beige- tragen haben, und allen jenen, die durch eine Spende die Abhaltung die- ser Veranstaltung ermöglichten. Der Dank gilt weiters der Familie Kofler vom Parkhotel, die trotz des schweren Schicksaischlages den Gendarmerte- ball am 18. Februar übernahm. Der Gendarmeriehail 1978 mit den Lienz;er „Schloßbergbuam" war ein voller Erfolg und zählt für die Gen- darmerie-Skiläufervereinigung zu den schönsten Veranstaltungen des Jah- res.
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