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Seite 8 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. März 1979 Dienstleistung von 8 Monaten oder einem freiwillig verlängerten Grundwehrdienst ver- pflichten. Das Kommando befindet sich in Kuf- stein, wobei auch die Garnison St. Johann zum Bataillon zählt. Obstlt Dobnik, ein gebürtiger Steirer, maturierte am Realgymnasium des Zisterzien- serstiftes in Schlierbach, 00, und trat bereits 1954 als Freiwilliger zur B-Gendarmerie der Schulabteilung Steiermark in Straß ein. Bereits im September 1957 kam Dobnik als Fähnrich, nach seiner Ausmusterung an der Militärakademie, die damals bis 1959 noch in Enns war, nach Kufstein. Nach zwei Jahren als Kompanieoffizier in St. Johann kehrt Dobnik in gleicher Funktion 1959 zur 2. Kompanie nach Kufstein zurück. Mittlerweile verheiratet, übernimmt er nach Absolvierung des Kompaniekommandanten- kurses in Wr. Neustadt im Jahre 1962 das Kommando über die 2. Kompanie (Mond- scheinkompanie) in Kufstein. Es folgen noch der Stabsoffizierskurs im Jahre 1970 und 1972 die Ausbildung zum Batailonskommandanten an der Landesver- teidigungsakademie in Wien. Für seine Verdienste um das Land wurde Dobnik 1970 mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet. Seit 1974 als steilvertretender Bataillons- kommandant eingeteilt, wurde Dobnik mit der Aufstellung der Landwehrstammregi- menter im Oktober 1978 und der Versetzung des bisherigen Bataillonskommandanten mit der Führung des Bataillons betraut und mit Wirkung vom 1. März 1979 wurde dieser tüch- tige Offizier zum Kommandanten dieses aus- gezeichneten Truppenkörpers bestellt. Riesenslalom in Jochberg Beim Riesentorlauf des TSV-Landescups für Schüler und Jugend, durchgeführt vom Skiklub Jochberg auf der Wagstätt-II-Trai- ningsstrecke, brachte folgende Ergebnisse: Schüler 1 weiblich: 1. Ingrid Salvenmoser, Scheffau, 2. Katharina Szücs, Kitzbühel; 3. Helga Kirchmaier, Achensee; 4. Maria Außer- hofer, Stanzach; 5. Renate Pircher, St. Jakob; Schüleril weiblich: 1. Brigitte Auer, Birgitz; 2. Claudia Stelzhammer, St. Johann; 3. Gabriele Kindl, Neustift; 4. Heike Somweber, Ehrwald; 5. Adelheid Gapp, Aldrans. Jugend 1 weiblich: 1. Petra Pair, Kitzbühel; 2. Petra File, Kitzbühel; Jugend II weiblich: 1. Ines Schäfermaier, Axams, 2. Ingrid Hotter, Mayrhofen; Schüler 1 männlich: 1. Erhard Korunka, Prägraten, 2. Paul Nessler, Wängle; 3. Thomas Hangl, Axams; 4. Jürgen Wörgötter, Fieber- brunn; 5. Franz Frick, Fieberbrunn; 6. Albert Trixl, St. Johann; Schüler II männlich: 1. Bernhard Gstrein, Vent, 2. Anton Schien, Going; 3. Christoph Reiter, Jochberg; 4. Klaus Obermoser, St. Jo- hann; 5. Bernhard Mair, Götzens; 7. Engel- bert Frick, Fieberbrunn; Jugend 1 männlich: 1. Fritz Marksteiner, Westendorf; 2. Günther Mader, Gries; 3. Andi Wopfner, Aldrans; 6. Hans Exenberger, Scheffau; Jugend!! männlich: 1. Gerald Greier, Fulp- mes; 2. Herbert Pircher, Westendorf; 3. Jakob Laiminger, Itter; 4. Karl Biembacher, Hopf- garten. Anton Wallner salzburgischerSchützenmajorl8O9 Wallners Schützen drangen mit Ungestüm ge- gen die Bayern vor und drängten sie über Lofer Zur Ausrückung der Kitzbü helerSchützen- hinaus und Oppacher besetzte den Kniepaß. kompanie nach Salzburg Wie bereits berichtet, nahm die Kitzbüheler Schützenkompanie, verstärkt durch einen Zug derJohann-Jakob-Stainer-Schützenkom- panie Waidring, unter Hauptmann Dr. Otto 'W ndling am 18. Feber 1979 an der Anton- Wallner-Gedenkfeier in Salzburg teil. Wer war Anton Wallner? Anton Wallner wurde 1768 auf dem Hinter- lehengute zu Oberkrimml geboren. Da sein Vater früh starb, wurde ihm schon mit 10 Jah- ren das Gut Hinterlehen übergeben und zwei Jahre darauf die beiden Güter Unter- und Oberkäsersbach. 1791 verkaufte Wallner sei- nen Besitz in Krimml und erwarb dafür das Aichbergerwirtshaus in dem damals zu Salz- burg gehörenden Markt Matrei (Osttirol). Unter dem Namen „Aichberger" wurde Wall- ner mehr bekannt als unter seinem Familien- namen. Im Mai 1809 rückte Wallner mit der Schüt- zenkompanie Windischmatrei noch als Unter- leutnant aus. Aber schon nach wenigen Wo- chen übertrug Andreas Hofer dem Wallner die Organisation der Landesverteidigung, vorerst im Pinzgau. Da stieß Wailner auf den kühnen Schützen Hans Panzl, einem geborenen Pinz- gauer aus Mittersill, der damals Bräuknecht in Kitzbühel war, und zwar beim Deimerbräu, dem heutigen Gasthof Straßhofer. Wallner und Panzl wurden unzertrennlich. Der Drauf- gänger und „Eisenfresser" Panzl, als Meister- schütze. und Präranggler weitum gefürchtet, und der bedächtige, kluge, aber unerschrocke- ne Patriot Anton Wallner, die Führernatur. Anton Wallner begann am 15. Juni 1809 mit seiner Tätigkeit. Er eilte von Gericht zu Ge- richt und gründete im ganzen Pinzgau eine Kompanie nach der anderen. Am 20. Juni ;chon rückte er mit der Mittersiller Kompanie nach Weißach vor und schlug sein Hauptquar- tier im Gasthof „Frohnwies" auf. Hans Panzl, inzwischen zum Hauptmann der Saalfeldner Kompanie gewählt, war ihm bereits am 19. Ju- ni zum Paß Luftenstein und Hirschbühel vor- ausgeeilt. Hier ernannte der Tiroler Intendant Roschmann Wallner auch zum Kommandan- ten der Kompanien des Pongaues. Um die Salzburger Schützen mehr zu begeistern, ver- sprach ihnen Wallner den Anschluß an Tirol. Mit etwa 400 Mann verteidigten Wallner und Panzl, unterstützt auch von dem Haupt- mann Josef Struber, Stegenwalderwirt in Weißach, am 27. Juli 1809 durch sieben Stun- den mit Erfolg die sogenannte „Halbestun- denbrücke" bei Taxenbach gegen eine Über- macht von 7000 Mann Bayern unter General Deroy. Erst eine Umgehung zwang Wallner zum Rückzug. Er entließ blutenden Herzens seine Kampfgenossen und entfloh, verkleidet, in seine neue Heimat Matrei, das Unglück des Vaterlandes beklagend. Bei der neuerlichen Erhebung Tirols über- trug Andreas Hofer dem „Aichbergerwirt" am 30. August 1809 das Oberkommando über alle im Pinzgau stehenden Kompanien. Hofer gab ihm auch einen Aufruf mit, in welchem er „die Bewohner des Salzburger Gebirges" zumAuf- stand zu begeistern suchte und ihnen neuer- lich die Vereinigung mit Tirol versprach. Wallner setzte die Pulvermühlen in Betrieb. Wallner, dem auch 90 Schützen von Hopfgar- ten im Brixental unterstanden, rückte neuer- lich gegen den Lufsteinpaß vor, während Anton Oppacher mit den Kitzbüheler Schüt- zen sich des Kniepasses bemächtigen sollte. Der Kampf war hier entschieden Ende September rückte Wallner mit 700 Schützen in Berchtesgaden ein. Am 14. Okto- ber wurde zu Schönbrunn zwischen Oster- reich und Frankreich Friede geschlossen. Die Schützen erfuhren aber zu spät davon. Am 19. Oktober 1809 befahl der Tiroler Komman- dant, Rupert Wintersteiler, die Gewehre abzu- legen und so eilte auch der Aichbergerwirt mit seinen Schützen nach Hause. Wailners letzter Freiheitskampf und Sieg war am 6. und 7. Dezember 1809 im Iseltal. Es war der letzte Kampf gegen Napoleons Macht auf tirolisch-salzburgischem Boden über- haupt. „Wie die Sonne vor ihrem Untergang nochmals erglänzt in purpurner Pracht, so erscheint uns Wailners hehre Heldengestalt, bevor die Leidensnacht über ihn hereinbricht, nochmals im Lichtglanze des Sieges" schrieb Cooperator Maximus Ringlschwendtner in seinem Gedenkblatt für Anton Wallner, Salz- burg 1902. Anton Wallner starb am 15. Feber 1810 in Wien. Seine Frau verzog mit den Kindern nach St. Veit bei Klagenfurt, verarmt und dem Elend preisgegeben, bis ihr vom Kaiser eine jährliche Unterstützung bewilligt wurde. Eine Tochter von Anton Wallner, Elise, wurde Wirt- schafterin bei Paten Haspinger. Die Gemeiiiue i.riinm1 setzte Anton Wall- ner ein Denkmal. Und nochmals Maximus Ringlschwendtner: „Rein und unbefleckt steht seine edle Heldengestalt vor uns; man konnte wohl Wallner in Schatten steilen, beflecken konnte man seinen Charakter nicht! So wie Ti- rol seinen Andrä Hofer, so haben auch wir Salzburger unseren AntonWallner, der uns als Stern erster Größe von Unterthanstreue und Vaterlandsliebe vorleuchtet."
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