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Samstag, 7. April 1979 - Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 ser Jakob, Hochfilzer Johann, PratschnerWal- ter, Salvenmoser Blasius; Referenten: ARBO Gebetsberger Alfred; Bauern: Hofer Alois; Betriebe: Zöggeler Jo- hann; Bildung: Bogner Franz; Frauen: Hele- ne Sandbichler; Fremdenverkehr: Deutinger Hans; Gemeinden: Monitzer Simon; Gewer- be: Pircher Walter; Kinderfreunde: Kals Josef; Öffentlichkeitsarbeit: Schießl Joschi; Organi- sation: Bucher Johann; Pensionisten: Horn- gacher Christian; Presse: Vasilico Harald; Siedler: Hinterholzer Walter; Sozial: Pirchl Siegfried; Sport: Kirchmair Anton; 0GB: Mayerhofer Kurt. Als Referent der Jungen Ge- neration kommt der neu gewählte Obmann nach der JG-Konferenz. In der anschließenden Diskussion wurde von Gemeinderat Deutlinger an Landesrat Fii als zuständigen Referenten die Anfrage gerich- tet, wie es mit dem Ausbau der Straßen Waid- ring - Fieberbrunn und Erpfendorf- Kössen stehe. Landesrat Fili versprach nach Überprü- fung einen schriftlichen Bericht der Tagespres- se zukommen zulassen. Außerdem wurde be- schlossen, eine Resolution zur Errichtung ei- ner geschützten Werkstätte für die Behinder- ten des Bezirkes zu erstellen. LA Kantner stellte der Versammlung noch- mals die Kandidaten des Bezirkes für die kom- menden Wahlen vor, und gab auch die Wahl- veranstaltungen bekannt. So wird Finanzmi- nisterDr. Hannes Androsch am 20. April 1979 in Fieberbrunn, Kitzbühel und Brixen sprechen. Am 27. April 1979 findet eine Großveran- staltung im Huber-Bräu-Saal in St. Johann mit einem Show-Programm der Viller Spatzen statt. In seinem Schlußwort bedankte sich LA Walter Kantner bei allen Delegierten für ihren Einsatz, und gab seiner Hoffnung Ausdruck, die kommenden Wahlen so gut wie möglich für die SPÖ zu entscheiden. AK-Beratungs-Vorträge über das neue Feuerpolizei-Gesetz und die Kaminkehrer-Verordnung In den letzten beiden Wochen fanden die von der SPO-Bezirksobfrau Helene Sandbich- 1er und vom SPÖ-Ortsobmann Harald Vasili- co organisierten ersten zwei Aufklärungsvor- träge der Arbeiterkammer Innsbruck über das neue Feuerpolizeigesetz und die Kaminkeh- rerverordnung statt. Der neue Amtsstellenleiter der AK Kitzbü- hel, Kurt Mayerhofer, konnte in St. Johann Dr. Heinz Schöpf und Innungsmeister Isidor Hu- ber vor zirka 70 interessierten Zuhörern aus dem ganzen Bezirk begrüßen. LALeo Plattner war leider wegen einer Landtagssitzung ver- hindert. Dr. Heinz Schöpf referierte zuerst über die Entstehung und die Vorarbeiten zu diesem neuen Gesetz, die allein über zwei Jahre ge- dauert haben. Das Tiroler Feuerpolizeigesetz ist aber heute das modernste Gesetz dieser Art in Osterreich. Dr. Schöpf wies auf die Wichtigkeit des Ka- minkehrers in Hinblick Brandverhütung und Umweltschutz hin, da nur optimal eingestellte und auch gereinigte Feuerungsanlagen die beste Heizwirkung und die geringsten Abgase verursachen. Dr. Schöpf sprach über die Ver- längerung der Kehrfrist auf nunmehr zwei Monate, bei Heizöl-Extraleicht-Feuerungsan- lagen kann diese Frist auf vier Monate gegen Vorlage eines Messungs-Attestes verlängert werden. Diese Messungen können auch durch den Kaminkehrer erstellt werden. Die Reini- gung von Herden und Ofen mit Holz, Kohle oder 01 ist nun vom Gesetz bis auf eine Pflicht- reinigung pro Jahr ausgenommen. Bis auf die Reinigung der Rauchrohre und Kamine ist der Konsument nicht mehr verpflichtet, diese Ofen durch den Kaminkehrer reinigen zu lassen. Sollte der Konsumentjedoch die Reini- gung dieser Ofen durch den Kaminkehrer vor- kehrergebühren zu bezahlen haben, als vor- her. Herr Dr. Schöpf hat sich bereit erklärt, ge- gen Vorlage des amtlichen Kehrbuches jede Tarifberechnung zu überprüfen. Nachdem wird, den 500/o-Aufschlag auf Olheizungsanla- gen abzuschaffen. Auch wird man versuchen, den Mißstand zu beheben, daß Anlagen über 100.000 WE weniger bezahlen als kleinere Feuerungsanlagen. Zu einer recht emotionsgeladenen Dis- kussion kam es bei den Tarifen, an der sich fast alle Anwesenden beteiligten. Sowohl Dr. Schöpf als auch Kaminkehrermeister Huber, haben sich bereiterklärt, die angeblichen Ungereimtheiten oder Mißstände zu überprü- fen und zu beheben. Hier wies Dr. Schöpf auf die Wichtigkeit des neuen amtlichen Kehr- buches hin, welches in der Gemeinde auflie- gen muß und in dem die Feuerungsanlagen und die Berechnungsgrundlage eingetragen sein müssen. In Hochfilzen konnte Frau Helene Sand- bichler Herrn LA Leo Plattner, Dr. Heinz Schöpf, Innungsmeister Isidor Huber aus St. Johann, Innungsmeister Singer aus Reutte und den Kaminkehrermeister Ingo Wimmer aus Fieberbrunn mit seinen Mannen be- grüßen. Hier referierten LA Plattner über das Feuerpolizeigesetz und Dr. Schöpf über die Kaminkehrerverordnung. In der Diskussion, die gegenüber St. Johann sehr ruhig verlief, konnte auch Innungsmeister Huber den Standpunkt der Kaminkehrer vertreten und einige dem Konsumenten wichtige Tatsachen auf Grund des Gesetzes erklären. Herr Huber begrüßte auch die Tatsache, daß durch diese Veranstaltungen die Möglichkeit geschaffen wurde, in einer Diskussion Mißver- ständnisse zu beseitigen, da durch das Gesetz die Kaminkehrer,aber auch die Konsumenten an Vorschriften gebunden sind. In einem Berechnungsbeispiel wies Dr. Schöpf nach, daß die Konsumenten für ein Einfamilienhaus zirka 50% wenigeran Kamin- Drittens Elisabeth Smnnespergerin von Kirchdorf, wie sie selbst Zeugnuß geben den 18. Tag Martii, welche etliche Jahr hindurch unter ihrem Vieh verschiedene Unglück, und von darumen in ihrer Hauß-Würthschafft bald durch anstossende Suchten, bald in Abgang der Milch manchen Schaden erlitten hat. Nachdem sie aber hieher zu Maria-Hülf eine Heilige Meß und Wallfahrt versprochen, hat auch die angesuchte Hülf nicht ermangelt, das Marianische Gnaden-Wasser hat die verlohre- ne Milch wiederum beygeschaffen, und was kranck ware, ohne ferneren Unglück, biß auf den Tag, wo sie solches in unserem Hauß angedeutet, zum vollständigen Vergnügender besorgten Hauß-Mutter erfrischet. Viertens Urban Griessenböck, laut eigener Aussag den 22. Tag May. Nachdem er an ei- nem Fuß im Berg das Bein gebrochen, daran aber wiederum curiert worden. hatteerdiewid- rige Verhängnuß, nach 3 Wochen durch unglückseeligen Fall das Bein auf ein neues zu brechen, und mit unleydentlichen Schmert- zen auf ein neues zu erkrummen. Da er aber in seinem elenden Zufall auf Ein- und Zurathen eines eyfrigen Marianischen Pfleg-Kinds sein gantzliches Vertrauen zu unserem Kitzbüchle- rischen Wunder-Bild gesetzt, und durch eine frembde Person eine neuntägige Andacht in unserer lieben Frauen Capellen und anstos- sender Todten-Grufft verrichten lassen, ist er in seiner Bitt auch tröstlich erhört worden, dan während solcher Andacht, nehmlich an den achten Tag, verminderten sich die Schmertzen und der Krumme, welcher Tags vorhero noch keinen Fuß aufsetzten, auch durch Beyhülf und Unterstützung zweyer anderen Berg- Knappen nicht aufrecht stehen kunte, hat sich ohne Hinternuß und ohne Schmertzen aufsei- ne Füß aufgerichtet, und gleich erster Hand, zwar mit Beyzug der Krucken, bald daraufaber ohne dise, frey, frisch und gerad seine Weeg und Steg gehen mögen. Den 25. Tag May kommt Alber Koidl aus der Creutz-Tracht Aurach mit seinem 8jähri- gen Sohn, Simon Koidl, und entrichtet bey allhiesigem Mariae-Hülf-Bild ein doppeltes Lob- und Danck-Opffer. Sein kleiner Sohn Si- mon wurde beyläuffig bey einem Viertl-Jahr mit einem graußlichen Geschwäran dem Kopf behafftet, wo faulende Materi so tief eingefres- sen, und sich also angehäuffet, daß sie gleich- sam Maß-weiß (wie der Vatter aussagte) abge- flossen, und zum öffteren den gantzen Leib biß auf die Füß verunreinigt. Alle angewende- te Heyls-Mittel waren fruchtloß, alle Hoffnung einer Besserung bey der gantzen Nachbar- schafft verschwunden. Endlich kommt zu be- nannten Albert Koidl ein Weib aus Pintzgau, und ermahnt den Vatter, sein Kind hieher zu U. L. Frauen zu verloben, allermassen sie für einen ihrer Kinder eben in gleichem Übel zu Kitzbüchl Hülf gefunden. Der Vatter folgt den guten Rath, macht seine Verlobnuß, und gleich darauf hat sich von freyen Stucken die eydrige Materi verlohren, das Geschwär ver- mindert, und der offene Schaden ohne hitzige hinterlassene Masen ausgeheylet. Aber da hat- ten die Marianische Gnaden noch kein End: Die Jungfräuliche Wunder-Mutter kame über- hin einem stillschweigenden Ansuchen des Bittenden bevor, und gabe mehr, als von ihrer Mütterlichen Güte ist verlangt worden. Obge- nannter 8jähriger Simon Koidl war biß dahin stumm und Sprach-Loß, ohne eintziges Wort reden zu können, so bald aber, wie gemeldet worden, die Verlobnuß hieher zu der Kitz- büchlerischen Hülfs-Frauen geschehen ist,
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