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Seite 24 Kitzbüheler Anzeiger Tanzturniere, Modeschauen, Galaabende derteam von Kitz", die den Namen unserer und Kabarett-Aufführungen organisierte er in Stadt glorreich in alle Welt hinaus trugen und diesem Haus und verpflichtete die besten den Ruhm von Kitzbühel vermehrten. Musikkapellen. Er war in der Öffentlichkeit die „Graue Eminenz" in Kitzbühel. Er selbst fühlte sich als notwendiger Mittler zur Milderung von Ge- gensätzen, wodurch er in vielen Belangen zum Wohle der Stadt tätig sein konnte, ohne selbst an der Spitze zu stehen. Für so eine Aufgabe konnte ja niemand bestellt oder gewählt wer- den. Sie mußte ihm Kraft seiner Persönlichkeit freiwillig zukommen. Beider Feier seines „0ers" zu Weihnachten 1961 erwähnte er selbst mit einem hu- moristischen Beiklang, daß er eigentlich schon seinen 100. Geburtstag feiere, denn im Hotel- beruf gilt es nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht zu arbeiten. Sein rastloser Tätigkeitsdrang war es schließlich auch, daß er mit Rücksicht auf seine angegriffene Gesundheit seinen Besitz und seine Stellung in andere Hände legte und sein geliebtes Kitzbühel verließ, um jedoch stets wiederzukommen. Noch 14 Tage vor seinem Tode sah man ihn in Kitzbühel mit seinen Brü- dern Hermann und Walter sowie auf Besuch bei seiner Schwester Grete Langer. Guido Reisch war der Begründer der Städte- freundschaft Kitzbühel - Greenwich. Wie stark diese Freundschaft bei Persönlichkeiten in dieser amerikanischen Stadtwirkte, geht aus dem Umstand hervor, daß eigens bei seiner Geburtstagsfeier 196122 Freunde aus Green- wich, geführt von Mr. Buss Gerli und Mr. Barrandt, nach Kitzbühel kamen und die weite Ozeanreise nicht scheuten, alles nur zu Ehren des Jubilars Guido Reisch. In seinerJugend widmete sich Guido Reisch dem Schwimmsport, dem Motorradsport und dem Skisport. Als Tiroler Jugendmeister im Kraulen gründete er mit den Preis- schwimmern Friedensbacher und den Gebrü- dern Tscholl und Mayr den Kitzbüheler Schwimmklub, der erfolgreiche Konkur- renzen im Schwarzsee durchführte. Er war der Gönner und Förderer fast aller Vereine in Sport, Brauchtum und Kultur. In diesen Belangen war er für die Stadt unent- behrlich. Er unterstützte in besonderem Maße den Skiklub, die Stadtmusik, den Eishokey- klub, den Trachtenverein, den Turnverein, die Schützen, die Bergrettung und den Kultur- ring. Bei der Durchführung der Feiern zum Gedenken an den Kitzbüheler Bildhauer Franz Christoph Erler im Jahre 1961 - Enthüllung der Gedenktafel in Wien und Enthüllung des Denkmals in Kitzbühel, stand Guido Reisch als Gönner an vorderster Stelle. Seine Großzügigkeit veranlaßte den damali- gen Landtagspräsidenten Kommerzialrat Jo- hann Obermoser, Guido Reisch im Namen des Tiroler Landtages schriftlich Dank und Anerkennung auszusprechen. Guido Reisch leitete die Verhandlungen mit Dr. Karl Graf Lamberg zur Errichtung des Golfplatzes in Kitzbühel. Er war auch Mitbe- gründer des Golfklub Kitzbühel-Mittersill und leitete mehrere Jahre diesen Klub als Präsident. Seinen besonderen Schutz genossen die Kitzbüheler Skirennläufer, das „Weiße Wun- Samstag, 5. Mai 1979 Willi Eder dankte im Namen des Skiklubs für alle Unterstützungen mit einem „Ski Heil!", das Guido Reisch Zeit seines Lebens so oft mit Begeisterung gerufen hatte. Während sich die Fahnen senkten, intonier- te die Stadtmusik das Lied vom guten Kameraden. Standesamt Geboren wurden: ein Markus Volker dem Optiker Walter Steinund der Gattin, Erika geb. Oppacher, Aurach bei Kitzbühel 37. Getraut wurden: der Student cand.Dipl.- Ing. Peter Kloss, Wels, Bahnhofstraße3, Ober- österreich mit der Kürschnermeisterin Su- sanne Zeller, Wels, Stelzhamerstraße 1, Ober- österreich; der Textilingenieur Günther Mayer, Kitzbühel, Josef-Heroldstraße 22 mit der Med.-Assistentin Waltraud Deutsch, Dornbirn, Weissachergasse 16 b, Vorarlberg; der Forstwirt Emmerich Wengersky, Kaum- berg, Obertriesting 41, Niederösterreich mit der Hausfrau Marina Forstner in Bosi Fedrigotti, München, Titurelstraße 2, Bayern. Gestorben ist: am 21. April in Innsbruck die Hausfrau Veronika Meikl, geb. Stadler, Kitz- bühel, Malinggasse 7, 63 Jahre. Trophäenschau im Bezirk Kitzbühel Die diesjährige Trophäenschau verbunden mit dem Bezirksjägertag fand am 21. April in St. Johann, Hotel Bären, statt. Bezirksjägermeister Ing. Fred Greiderer konnte neben der überaus zahlreich erschie- nenen Jägerschaft des Bezirkes Landesjäger- meister Karl Weyrer, Bezirkshauptmann OR-Dr. Hans Höfle, Hofrat Dr. Trentinaglia, LA. Paul Landmann, LA Bgm. Brettauer, den Jagdbeirat sowie die Vertreter der Land- und Forstwirtschaft herzlich begrüßen. Guido Reisch wirkte im Ausschuß des Ver- kehrsvereins, dem heutigen Fremdenver- kehrsverband. In diesem Verband brachte er nützliche Ideen hinein. Wir erinnern uns noch an die Generalversammlung des Verkehrs- vereins Kitzbühel vom 2. April 1953. Es wurde damals der Bau der Hornbahnen beschlossen und Guido Reisch mit Dr. v. Buschman, Max Werner, Fritz Tscholl, Baron Karl Menshen- gen und Karl Koller in den Ausschuß für „Hornbahnangelegenheiten" bestellt. Gleich- zeitig legte Guido Reisch eine Kollekte auf, und zwar mit großem Erfolg. Die beiden Hornbahnen konnten am 23. Dezember 1955 den Personenverkehr aufnehmen. Die Beerdigung von Guido Reisch fand am 30. April statt. Der Trauerzug bewegte sich von der .Aufbahrungshalle auf den neuen Fried- hof. Den Trauerzug führte die Stadtmusik an, gefolgt vom Skiklub mit Standarte und dem Turnverein mit Fahne. Den Sarg zogen ein Schimmel und ein Rappe, in Erinnerung an den Trabrennverein, dessen Gönner der Ver- storbene ebenfalls war. Stadtpfarrer Geist. Rat Johann Danninger besorgte die Einsegnung bei derAufbahrungshalle und die Aussegnung am Friedhof. Am offenen Grabe sprachen der Bezirksob- mann der Gastwirte Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner und der Präsident des Skiklubs Willi Eder. Hagsteiner bezeichnete es als symbolisch, daß der Sarg durch die Innenstadt getragen wurde, vorbei an der Wirkungsstätte des Verstorbenen, dem nicht nur als Mensch die letzte Ehre gebührt, sondern auch als Fach- mann. Guido Reisch war der erste Gastwirt, der Spitzengastwirt Kitzbühels.
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